Veröffentlicht am 19.07.2022 10:15
Veröffentlicht am 19.07.2022 10:15

Lokalnachrichten in Bayreuth: Bürgerbegehren „Rettet das Stadtbad”

Stadtbad Bayreuth / Foto: Stefan Dörfler (Foto: Stefan Dörfler)
Stadtbad Bayreuth / Foto: Stefan Dörfler (Foto: Stefan Dörfler)
Stadtbad Bayreuth / Foto: Stefan Dörfler (Foto: Stefan Dörfler)
Stadtbad Bayreuth / Foto: Stefan Dörfler (Foto: Stefan Dörfler)
Stadtbad Bayreuth / Foto: Stefan Dörfler (Foto: Stefan Dörfler)

BAYREUTH.

Heute ist das Bürgerbegehren „Rettet das Stadtbad“ offiziell gestartet. Die Initiatoren, Manuel Friedrich, Geschäftsführer der DLRG Bayreuth und Präsident der DLRG Bayern, Tina Karimi-Krause, Bezirksgeschäftsführerin bei ver.di und Anja Antoniali-Leistner, Mitglied der Wählervereinigung Bayreuther Gemeinschaft, haben – getragen von ihren Verbänden – dieses Bürgerbegehren auf den Weg gebracht. Es wird unterstützt von einem breiten Bündnis weiterer Organisation, u.a. der Familienbildungsstätte, dem Stadtjugendring Bayreuth, dem DGB und der SPD. Auch viele Elternbeiräte von Kindergärten und Schulen unterstützen das Bürgerbegehren aktiv. Ebenso hat das Bayerische Rote Kreuz und die Wasserwacht sich in einem öffentlichen Schreiben für den Erhalt des Stadtbades ausgesprochen. Die Berichterstattung in den Medien und die breite öffentliche Diskussion haben dazu geführt, dass sehr viele Stadträtinnen und Stadträte in Bayreuth sich offen für den Erhalt des Stadtbades in Bayreuth ausgesprochen haben. Der Beschluss über den Abriss konnte in letzter Sekunde verhindert werden. Das Thema ist damit aber nicht vom Tisch. Eine Entscheidung wurde lediglich auf den September vertagt und die Stadtwerke wurden beauftragt, alternative Standorte zu prüfen. „Wir fürchten, dass dann im September in den verschiedenen Gremien der Stadtwerke festgestellt wird, man habe sich bemüht, aber leider keinen geeigneteren Standort gefunden“, betont Friedrich.

Das Stadtbad darf kein Standort für die Erweiterung eines Heizwerkes sein. Viele sind fassungslos, wie man überhaupt auf die Idee kommen kann, das Stadtbad abzureißen. „Viel Mut macht uns die Bevölkerung: Wir haben in den letzten Tagen schon begonnen, Unterschriften für ein Bürgerbegehren zu sammeln“, betont Karimi-Krause. Das Bürgerbegehren „Rettet das Stadtbad“ findet die überwältigende Zustimmung vieler Bürger der Stadt Bayreuth. Das Stadtbad sei doch schließlich innenstadtnah und überhaupt sehr gut besucht. Auch das Gebäude sei wegen seiner Geschichte unbedingt als Schwimmbad erhaltenswert. Im Übrigen gebe es in Bayreuth keine Alternative zur Kleinschwimmhalle, die vor allem von Kindergärten genutzt werde. Auch das Argument, dass das Schwimmbad ja nicht baufällig sei, sehr viele Mittel investiert wurden und auch aktuell investiert werden und die hier bestehende Infrastruktur ohne Not zerstört würde. Mit diesen Aussagen fasst Friedrich die Meinung derer zusammen, die sich bereits in den letzten beiden Tagen in die Unterschriftenlisten eingetragen haben.

Wie die Stadtwerke selbst mitgeteilt haben, sollen die Fernwärmeleitungen zwischen den beiden Heizwerken im Stadtzentrum und im Süden der Stadt miteinander verbunden werden. Eine Erweiterung der Fernwärme ist daher an vielen Standorten möglich. Stadtrat Wedlich, die Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen und andere haben schon alternative Standorte in die Diskussion eingebracht. OB Ebersberger hingegen hat mit seinen Aussagen polarisiert: Entweder ein „warmes Schwimmbad oder warme Wohnungen“. Es darf ihm nicht gelingen, die Aufgabe der Daseinsvorsorge der Stadt und der Stadtwerke Bayreuth für die Bereitstellung von Schwimmbädern gegen den Klimaschutz auszuspielen.

Die Unterschriftenliste gibt es auf der Homepage „rettet-das-stadtbad.de“ als Download. Auf diesem Wege können alle Bürgerinnen und Bürger, die in der Stadt Bayreuth wahlberechtigt sind, sich die Liste herunterladen und Freunde, Familienangehörige und Kollegen ansprechen, das Bürgerbegehren zu unterstützen. Die Listen können entweder persönlich oder per Post in verschiedenen Briefkästen der unterstützenden Organisationen eingeworfen werden.


Von Jessica Mohr
jm
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