Veröffentlicht am 31.07.2021 17:00
Veröffentlicht am 31.07.2021 17:00

Lokalnachrichten in Bayreuth: Bayreuths beste Bohne

Das Team freut sich über die Auszeichnungen. V.l.: Thomas Wenk, Sebastian Wenk, Kresimir Lovric, Giulia Infante und Jeff Maisel. (Foto: Munzert)
Das Team freut sich über die Auszeichnungen. V.l.: Thomas Wenk, Sebastian Wenk, Kresimir Lovric, Giulia Infante und Jeff Maisel. (Foto: Munzert)
Das Team freut sich über die Auszeichnungen. V.l.: Thomas Wenk, Sebastian Wenk, Kresimir Lovric, Giulia Infante und Jeff Maisel. (Foto: Munzert)
Das Team freut sich über die Auszeichnungen. V.l.: Thomas Wenk, Sebastian Wenk, Kresimir Lovric, Giulia Infante und Jeff Maisel. (Foto: Munzert)
Das Team freut sich über die Auszeichnungen. V.l.: Thomas Wenk, Sebastian Wenk, Kresimir Lovric, Giulia Infante und Jeff Maisel. (Foto: Munzert)

BAYREUTH.

In diesem Monat feiert die KaffeeManufaktur Crazy Sheep zweijähriges Bestehen. Pünktlich zum Geburtstag wurden zwei Goldmedaillen von der Deutschen Röstergilde e.V. an die Kaffeemanufaktur verliehen und das Team um Thomas Wenk und Jeff Maisel freuen sich riesig darüber. Ausgezeichnet wurden Happy India, eine Röstung aus indischen Arabica- und Robustabohnen sowie der sortenreine Arabica-Kaffee aus Uganda.

Die Crazy Sheep KaffeeManufaktur bezieht die Bohnen aus verschiedenen Anbauregionen der Welt, um unterschiedliche Geschmacksprofile zeigen zu können. Diese haben größtenteils Bioqualität und kommen oft von kleinen Farmen oder aus Kooperationen. Erhältlich sind Blends, wie der Happy India, bei denen die ausgewählten Bohnen getrennt geröstet und erst danach im perfekten Verhältnis gemischt werden. Aber es kommt ab und an auch nur eine Sorte in die Tüte. „Bei Single Origins ist das so, denn die Qualität der Bohne ist so hoch, dass man sie nicht mischt“, sagt Thomas Wenk. „Das ist vergleichbar mit der Weinherstellung. Einerseits werden verschiedene Trauben gemischt, um ein bestimmtes Aroma zu erreichen, andererseits enthält eine Kreation nur eine Sorte.“

Auf Handwerkskunst und Qualität wird bei der Kaffeeproduktion im Crazy Sheep viel Wert gelegt. Man ist darauf spezialisiert, einem Rohkaffee durch kenntnisreiche handwerkliche Röstung unzählige aromatische und geschmackliche Geheimnisse zu entlocken, denn aus dem Zusammenspiel von technischem Wissen, Erfahrung und Sensibilität eines Röstmeisters entstehen Kaffees mit einem einzigartigen Charakter. Die Bohnen werden in einem Trommelröster bis zu 20 Minuten schonend geröstet. Industriell hergestellte Kaffeesorten durchlaufen das Verfahren hingegen in zirka einer Minute.

Im Angebot sind im Crazy Sheep derzeit acht verschiedene Blends. „Qualität steht bei uns an höchster Stelle, deshalb ist jede Sorte nur in begrenzter Menge verfügbar“, sagt Thomas Wenk.

Jeff Maisel und Thomas Wenk hatten die Idee einer Manufaktur vor zwei Jahren und haben entsprechende Räumlichkeiten auf dem Brauereigelände, nahe dem Liebesbier, liebevoll eingerichtet, um Kaffee zu rösten und Gäste zu bewirten. Die KaffeeManufaktur befindet sich in der alten Gabelstaplerwerkstatt, die einen außergewöhnlichen Industriecharme mitbringt. Durch den Umbau entstand ein moderner Glasbau, der eine Brücke zwischen Industriekultur und modernem Zeitgeist schlägt. Der Fokus des Crazy Sheep-Konzepts liegt ganz klar auf der Herstellung und dem Verkauf. Kaffeegenießer sind jedoch immer willkommen, um dabei zu sein, wenn die Bohnen rösten. So können der köstliche Duft und verschiedene Kaffeespezialitäten genossen werden, ob aus der Siebträgermaschine, in der Aromakanne oder mit der Aeropress zubereitet. Alles in allem, ein besonderes, nicht alltägliches Erlebnis.

Die Auswirkungen der Corona-Pandemie haben sich auch im Crazy Sheep mit reduzierten Öffnungszeiten bemerkbar gemacht. Dennoch war man nicht untätig. Es wurde ein Onlineshop aufgebaut, in dem es auch Accessoires rund um den Kaffee gibt, und an einer Strategie gebastelt, um den Kaffeegenuss „Made in Bayreuth“ weiter zu verbreiten. „Unsere Kaffeesorten sind bereits in einzelnen REWE- und EDEKA-Märkten zu finden, sowie in verschiedenen Gastronomien“, sagt Thomas Wenk.

Ausgebaut werden soll das Biosortiment. „Um ein entsprechendes Zertifikat zu erhalten, muss die Produktionskette lückenlos nachweisbar sein“, erklärt Sebastian Wenk. „Bisher haben wir bei den Mischungen nur teilweise Biobohnen verarbeitet, da wir noch auf der Suche nach weiteren Rohbohnen in entsprechend hoher Qualität sind. Deshalb ist zunächst nur der Betrieb allgemein zertifiziert. An einer expliziten Biokaffeemischung experimentieren wir noch.“

Bayreuth ist bisher bekannt für seine Hochkultur und Oberfranken für seine kulinarischen Genüsse. Ein Hotspot für Kaffee soll diese Attribute künftig ergänzen. Daran arbeiten die Macher von Crazy Sheep: Eine Strategie, die Röstungen bundesweit anzubieten, ist in Arbeit.


Von Jessica Mohr
jm
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