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Veröffentlicht am 25.01.2021 14:09
Veröffentlicht am 25.01.2021 14:09

Lokalnachrichten Bayreuth: Pflegekräften eine Stimme geben

Lokalnachrichten Bayreuth: Pflegekräften eine Stimme geben (Foto: red)
Lokalnachrichten Bayreuth: Pflegekräften eine Stimme geben (Foto: red)
Lokalnachrichten Bayreuth: Pflegekräften eine Stimme geben (Foto: red)
Lokalnachrichten Bayreuth: Pflegekräften eine Stimme geben (Foto: red)
Lokalnachrichten Bayreuth: Pflegekräften eine Stimme geben (Foto: red)

BAYREUTH.

Im Rahmen eines Studienprojekts haben Studierende des Bayreuther Programms Philosophy & Economics Ideen für soziale Innovationen entwickelt. Kooperationspartner ist Diakoneo, das mit rund 10.000 Mitarbeiter*innen größte diakonische Unternehmen in Süddeutschland. Ein Top-Thema: die Pflegemisere. In einem eigenen Podcast diskutiert ein Studierenden-Team mit Expert*innen über konkrete Probleme und mögliche Lösungen.

Die Corona-Krise spitzt es zu: Deutschland leidet unter einem akuten Pflegekräftemangel. Unbesetzte Stellen und dann noch krankheitsbedingte Ausfälle - Heimleitungen sind schnell in der Situation, dass sie das Wohl der Patient*innen nicht mehr sicherstellen können. Schon „vor“ der Krise wurde das diskutiert, jetzt ist es evident. Vier Teams von P&E-Studierenden widmen sich deshalb seit April 2020 unter Leitung von Prof. Dr. Dr. Alexander Brink, Professor für Wirtschafts- und Unternehmensethik an der Universität Bayreuth, der Frage, welche Innovationen den Pflegeberuf attraktiver machen können.

Laura Schorn, Silvia Klein und Nadja Mittag haben eine Podcast-Reihe ins Leben gerufen, die Pflegekräften eine Stimme gibt. Denn sie finden: „Für Pflegekräfte ist es viel schwieriger, sich Gehör zu verschaffen als für andere Berufsgruppen, da Streiken oft bedeuten würde, alte, kranke und schwache Menschen, die auf Hilfe angewiesen sind, im Stich zu lassen.“ Außerdem sind sie der Meinung, dass Pflege uns alle angeht, denn „Pflege ist ein Grundbedürfnis“.

In den Podcasts holen die drei Bayreuther Studentinnen Pflegekräfte, Verbandsvertreter*innen und Entscheider*innen an einen Tisch und recherchieren Lösungsansätze für akute Probleme im Bereich der Pflege. Dabei geht es zum Beispiel um flexible Arbeitszeitmodelle, die durch eine bessere Vereinbarkeit mit individuellen Lebensumständen dem Fachkräftemangel entgegenwirken können. Aber auch digitale Innovationen sind ein präsentes Thema, da durch deren Nutzung wieder mehr Zeit für die Versorgung der Patient*innen bleibt.

Auch die anderen Teams arbeiten an interessanten Innovationskonzepten: Anton Kradisch, Milan Haker, Markus Hesse und Victor Hereth beschäftigen sich mit der Erweiterung und Anwendung existierender Evaluationsmodelle für neue Pflege-Technologien im digitalen Raum. Zentral dabei ist es, die traditionell starken Werte von Diakoneo ins moderne Zeitalter der „Digital Corporate Responsibility” zu übersetzen. Währenddessen beschäftigen sich Leander Schneider, Paulina Albert und Celia Kunkel mit gesellschaftlicher Teilhabe als integrativen Bestandteil von Sozialunternehmen und deren Potenzial als Innovationstreiber. Hannah Falter und Jonas Richarz nutzen die starke Wertepositionierung des Unternehmens, um wirksame Konzepte des Employer Brandings zu untersuchen.

„Mit ihren Themen sind die Studierenden absolut am Puls der Zeit und verstehen es, gesellschaftlich relevante Themen in einer innovativen Art und Weise anzugehen. Wir sind sehr froh, dass wir hierbei mitwirken können“, sagt sich Dr. Mathias Hartmann, Vorstandsvorsitzender von Diakoneo. Prof. Dr. Alexander Brink: „Wir haben den P&E Think Tank erstmals der Sozialwirtschaft gewidmet, weil wir hier starkes Potenzial sehen. Die Pflege gehört definitiv dazu.“ Ina Strickstrock, Referentin des Vorstandsvorsitzenden und Ansprechpartnerin für die Studierenden, ergänzt: „Die Zusammenarbeit mit den Studierenden macht wirklich Spaß. Es ist einfach schön zu sehen, wie die Ideen reifen und wie die Studierenden den Input aus der Praxis aufnehmen und in neue Konzepte gießen“.


Von Jessica Mohr

jm

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