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Lokalnachrichten Bayreuth: Auch heuer kein Osterbrunnen | inbayreuth.de
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Veröffentlicht am 28.03.2021 12:00
Veröffentlicht am 28.03.2021 12:00

Lokalnachrichten Bayreuth: Auch heuer kein Osterbrunnen

Lokalnachrichten Bayreuth: Auch heuer kein Osterbrunnen (Foto: Munzert)
Lokalnachrichten Bayreuth: Auch heuer kein Osterbrunnen (Foto: Munzert)
Lokalnachrichten Bayreuth: Auch heuer kein Osterbrunnen (Foto: Munzert)
Lokalnachrichten Bayreuth: Auch heuer kein Osterbrunnen (Foto: Munzert)
Lokalnachrichten Bayreuth: Auch heuer kein Osterbrunnen (Foto: Munzert)

BAYREUTH.

Schön war die Zeit, als der Bürgerverein St. Georgen „Die Brannaburger“ ihren Osterbrunnen schmücken konnte. Er galt stets als einer der schönsten in der Region und zog alljährlich zahlreiche Besucher an.

„Aufgrund der aktuellen Coronalage werden wir auch in diesem Jahr auf dieses schöne Brauchtum verzichten“, sagt Erste Vorsitzende Margot Hübner. Bereits im Februar habe sich abgezeichnet, dass es auch nach 2020 wieder keinen Osterbrunnen in St. Georgen geben wird. „Im vergangenen Jahr, während des ersten Lockdown, dachten wir, die Hoffnung stirbt zuletzt und haben sämtliche Vorbereitungen getroffen: Eier repariert und Blumen bestellt“, erzählt sie. „Am Samstag vor Palmsonntag werden wir normalerweise aktiv“, so Margot Hübner weiter. „Doch wie auch schon im letzten Jahr haben wir die Aktion letztendlich abgesagt, weil während der Schmückzeit am Osterbrunnen die Hygienevorschriften, besonders das Einhalten des Sicherheitsabstandes, nicht eingehalten werden kann“. Die Helfer seien meist 70 Jahre und älter, gehören also zu den gefährdeten Personen – die Verantwortung für ein solches Risiko wollte kein Vereinsmitglied ein-gehen.

Zu den Vorbereitungsarbeiten zählen, den Brunnen zu putzen, mit Wasser zu füllen und die Blumenkästen fest zu verankern – die Erfahrungen hatten gezeigt, das immer wieder mit Vandalismus gerechnet werden muss. In der Regel verzieren im Anschluss zehn Frauen den Brunnen mit bunten Eiern, Blumen, Kränzen und Girlanden. Zum Schluss setzt die Firma Wagert mit einem Hubwagen dem Ganzen die schwere (Eisen-)Krone auf. Danach wird mit Kaffee und Kuchen gefeiert. Auch für musikalische Umrahmung ist gesorgt.

Pandemiebedingt den Brunnen an der Brandenburger Straße mit nur wenigen Blumen zu schmücken, wollte man nicht. „Entweder ganz oder gar nicht“, sagt Margot Hübner.

Andere Frühjahrs-Veranstaltungen werden in den Herbst verlegt. Aber auch ein Herbst-Brunnen mit Ähren und Früchten ist für „Die Brannaburger“ keine Option.

Der Brauch, an Ostern die Brunnen zu verzieren, kommt ursprünglich aus der Fränkischen Schweiz. Der Schmuck ist ein Ausdruck des Dankes und der tiefen Wertschätzung für die wertvolle Flüssigkeit Wasser, als Quelle des Lebens. Einem heidnischen Brauch zu Folge, machten sich Frauen in der Osternacht auf den Weg zum Dorfbrunnen, um dort Wasser zu schöpfen, dem eine besondere Heilkraft zugeschrieben wurde.

Neben dem Schmücken des Osterbrunnens, der wichtigsten Aktion, pflegen „Die Brannaburger“ ein reges Vereinsleben.

Im Jahresverlauf finden bis zu 15 Veranstaltungen statt. Regelmäßig wird sich im Januar die „Stärke“ angetrunken, im Februar findet ein Fischessen statt, eine Kerwa organisiert und es wird gewandert. Corona hat im vergangenen Jahr fast alle Veranstaltungen verhindert. Für dieses Jahr hat die Vorstandschaft erstmal einen großen Teil der Planungen ruhen lassen – hat aber noch nicht alles abgeschrieben, denn man hofft auf die Möglichkeit, sich doch zumindest draußen, an der frischen Luft, begegnen zu können


Von Jessica Mohr

jm

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