Veröffentlicht am 16.06.2019 06:00
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Lebensretter für Kitze gesucht

Kitzretter Oberfranken Foto red (Foto: inBayreuth.de)
Kitzretter Oberfranken Foto red (Foto: inBayreuth.de)
Kitzretter Oberfranken Foto red (Foto: inBayreuth.de)
Kitzretter Oberfranken Foto red (Foto: inBayreuth.de)
Kitzretter Oberfranken Foto red (Foto: inBayreuth.de)

BAYREUTH . Tierleben retten dank vorbildlicher Kooperation von Landwirten, Jägern und freiwilligen Helfern – diese Arbeit leistet der Verein „ Kitzrettung Oberfranken e.V. “.

Wenn Landwirte ihre Felder abmähen, besteht immer die Gefahr, dass Rehkitze unentdeckt bleiben und grausam im Mähwerk verenden. Die Rehkitze sind in ihren ersten Lebens-

wochen in den Wiesen, die quasi ihr Kinderzimmer darstellen, sehr gefährdet, da sie noch keinen Fluchtinstinkt haben und bei Gefahr regungslos an ihrem Platz liegen bleiben. Dieser In-stinkt hilft bei Gefahr durch Raubtiere, allerdings nicht bei einem heranfahrenden Mähwerk. Der Verein „Kitzrettung Oberfranken e.V.“ unterstützt Landwirte und Jagdpächter beim Absuchen der Wiesen nach Rehkitzen. Hierzu sind zahlreiche freiwillige Helfer erforderlich. Aktuell sind täglich an die 150 freiwillige Helfer des Vereins in ganz Oberfranken unterwegs, um bei Kitzrettungs-

aktionen mitzuwirken.

Wie läuft eine Kitzrettung ab? Zunächst melden sich Landwirte und Jagdpächter beim Verein Kitzrettung und nennen Ort sowie Zeit des Mähvorganges. Der Verein versucht dann, möglichst viele Mitglieder und Freiwillige für den Termin als Helfer zu mobilisieren. Am Treffpunkt angekommen, wird kurz das Vorgehen besprochen, neue Kitzretter werden eingewiesen. Die Helfer laufen beim Absuchen möglichst dicht nebeneinander und halten gemeinsam ein Seil. So wird die Wiese Meter für Meter gründlich gründlich abgesucht, was oft gar nicht so einfach ist, weil die Rehkitze leicht übersehen werden können. Abhängig von Einsatzort, Größe der Wiese und Tagestemperatur nehmen die Helfer auch eine Drohne mit Wärmebildkamera zur Hilfe. Wird ein Rehkitz gefunden, wird es dick in Gras eingepackt und mit Handschuhen sowie weggestreckten Armen aus dem Gefahrenbereich gebracht. Das Rehkitz darf dabei nicht berührt oder gar gestreichelt werden. Der menschliche Geruch würde das Muttertier verunsichern, und im schlimmsten Fall nähme sie ihr Kitz nicht mehr an. Die „Kitzrettung Oberfranken e.V.“ will Landwirte und Jagdpächter auf ihr Angebot aufmerksam machen und sucht vor allem ständig nach freiwilligen Helfern, die bei Kitzrettungen mitmachen wollen. An der Kitzrettung kann sich die ganze Familie beteiligen, auch Kinder dürfen in Begleitung eines Erziehungsberechtigten oder einer Aufsichtsperson bei der Kitzrettung helfen. Kontakt: Wer bei einer Kitzrettung mithelfen will, kann sich bei Britta Engelhardt, Telefon 0163/2116704, melden. Spenden nehmen die Kitzretter unter dem Konto IBAN DE91 7806 0896 0001 8463 02 bei der VR Bank Bayreuth-Hof eG entgegen. rs Bildtext: Ein vor dem Mähdrescher gerettetes Rehkitz wird von einem freiwilligen Helfer außerhalb des Gefahrenbereiches gebracht. Foto: red


Von Roland Schmidt

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