Veröffentlicht am 05.05.2023 10:52
Veröffentlicht am 05.05.2023 10:52

Kult-Betreuer Eddy Hübner: Ein letztes Mal granteln

Betreuer Eddy Hübner: Nicht nur bei Kapitän Bastian Doreth beliebt. (Foto: Thorsten Ochs)
Betreuer Eddy Hübner: Nicht nur bei Kapitän Bastian Doreth beliebt. (Foto: Thorsten Ochs)
Betreuer Eddy Hübner: Nicht nur bei Kapitän Bastian Doreth beliebt. (Foto: Thorsten Ochs)
Betreuer Eddy Hübner: Nicht nur bei Kapitän Bastian Doreth beliebt. (Foto: Thorsten Ochs)
Betreuer Eddy Hübner: Nicht nur bei Kapitän Bastian Doreth beliebt. (Foto: Thorsten Ochs)

BAYREUTH. Eddy Hübner ist „Mädchen für alles“ bei Medi Bayreuth – sagt er selbst. Im letzten Saisonspiel der Bayreuther Basketballer im Oberfrankenderby bei Brose Bamberg wird sich vorerst auch Kultbetreuer Hübner aus der BBL verabschieden.

Vor der Saison hat Hübner noch ein Jahr drangehängt. Seitdem ist viel passiert bei Medi Bayreuth. Das hat den Kult-Betreuer Hübner ins Grübeln gebracht, was seine Zukunft betrifft, denn: „Kalt lässt mich das nicht. Sonst würde ich das nicht machen.“

Eddy Hübner: Kult-Betreuer von Medi Bayreuth

Der Blick mag manchmal grimmig sein, innen drin sieht es anders aus. Die Rede ist von Edmund „Eddy“ Hübner. Am westlichen Oberrang der Oberfrankenhalle hat sich der Kult-Betreuer Hübner sein eigenes Fan-Transparent verdient. „Eddy Legendo“ steht da drauf, darunter das Jahr seines Arbeitsbeginns bei den Basketballern, die damals noch BBC Bayreuth hießen: 2001.

„Zum Bayreuther Basketball bin ich damals über meinen Kumpel Ingo Froese gekommen“, sagt der nicht nur von Bayreuther Fans verehrte Hübner im Rückblick. Der Ex-Basketballer und Betreiber des Café Florians habe ihn irgendwann mal angesprochen, ob er sich etwas bei den Basketballern vorstellen könne. „So hat alles angefangen. Obwohl ich eigentlich Fußballer bin“, wie er schnell nachschiebt. Lies auch: So erlebte Medi-Einpeitscher „Munch” die Ungewissheit, eher der Bayreuther Abstieg feststand.

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Eddy Hübner – selbsternanntes „Mädchen für alles“ bei Medi Bayreuth

Nach dem „Wechsel“ zum Basketball sollte Hübner die Konstante schlechthin in die laufende Ära des Bayreuther Basketballs eingehen. In einem Sport, wo jährliche Spielerwechsel en masse Usus sind, blieb er – und wird dafür verehrt. „Ja, das schmeichelt mir durchaus. Leute kommen und gehen. Aber das ist mein Leben der letzten 20 Jahre“, sagt Hübner.

„Trikots waschen, Handtücher, Getränke“, umschreibt er mit wenigen Worten seine Aufgaben als Mannschaftsbetreuer. Er sitzt vor einem Kasten Mineralwasserflaschen, auf deren Verschlusskappen mit einem Edding die Rückennummern der Spieler geschrieben steht. „Mädchen für alles“, sagt er schulterzuckend, ehe ein schelmisches Lächeln über sein Gesicht huscht.

Abwarten, wie sich der Bayreuther Basketball entwickelt

Hübners Entschluss von Saisonbeginn, noch ein letztes Jahr bei Medi Bayreuth dranzuhängen und dann erst im Sommer 2023 Schluss zu machen, scheint längst nicht mehr in Stein gemeißelt. „Man muss sehen, wie sich das alles entwickelt hier“, sagt er mit Blick auf den Basketball-Standort Bayreuth. „Neue Gesellschafter, neuer Geschäftsführer, mal schauen, was auf der Trainerposition passiert.“

Eddy Hübner schließt weiteres Engagement als Betreuer nicht aus

Ob Hübner glaubt, dass man ihn, wenn der Verein schon nicht mehr Medi Bayreuth heißen wird, weiter mit Kusshand nehmen würde? „Keine Ahnung. Wahrscheinlich schon“, sagt er kurz und bündig – und schlägt in wenigen Worten wieder die Brücke vom wortkargen Grantler zum Schelm, dem der Schalk im Nacken sitzt. Wer will ihm so viel Selbstbewusstsein nach 22 Jahren hinter der Bande verübeln? Hübner wartet gelassen ab, was sich aus den Gesprächen mit den neuen Entscheidern, das Personal auf und neben dem Platz betreffend, ergeben wird.

Freundschaft zu Raoul Korner und Andreas Seiferth

Angesprochen darauf, was für ihn prägende Momente seiner Schaffenszeit beim BBC beziehungsweise medi Bayreuth seien, überlegt er kurz: „Das erste Mal Playoffs 2016/17, europäische Spiele gegen Madrid und Istanbul. Das waren einschneidende Erlebnisse.“

Aus dieser Zeit sind auch Freundschaften entstanden, die über die gemeinsame Bayreuther Zeit hinaushalten. Raoul Korner nennt Hübner ebenso wie Andreas Seiferth, der Medi im Sommer 2022 verließ. Passend zum Thema: Das sagt Andreas Seiferth über seine Bayreuther Zeit. Einen genauso guten Kontakt pflegt Hübner auch zu De’mon Brooks. „Ein sehr guter Typ“, sagt Hübner fast schon mit leuchtenden Augen.

Noch einmal gilt volle Konzentration Medi Bayreuth. Der Abschied aus der Basketball-Bundesliga soll würdig ausfallen, wünscht sich Hübner. Über seinen eigenen Abschied nach 22 Jahren spricht Hübner nicht. Immerhin könnte ein 23. Jahr folgen.


Von Jürgen Lenkeit
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