KULMBACH. Vom 08. Oktober bis 12. November 2023 zeigt der Kunstverein Kulmbach e.V. in der Oberen Stadtgalerie, Obere Stadt 10 Werke der Bayreuther Bernd Romankiewitz und Ingrid Seidel.
Eröffnet wird die Ausstellung am Sonntag, den 08. Oktober um 11 Uhr in der Oberen Stadtgalerie. Zu den Gitarrenklängen von Heinz Burger können die Besucher die kontrastreiche Ausstellung genießen. Zu sehen sind die Werke in der Oberen Stadtgalerie jeweils samstags und sonntags von 13 bis 16 Uhr.
Bernd Romankiewitz ist überregional für seine Farbholzschnitte und Skulpturen bekannt. Basis ist für den Künstler das Thema Botanik. Romankiewitz produziert Schattenbilder von Pflanzen und Blättern, löst dabei die einzelnen Elemente und ordnet sie neu an. Die Formen lassen ihre florale Herkunft nur mehr erahnen. Seine Farbenwelten sind dabei dezent und losgelöst von ihrem natürlichen Ursprung. So verwendet Romankiewitz häufig ein Zusammenspiel aus Schwarz, Silber, Weiß. Die Spannung seiner Arbeiten entsteht durch den Charakter der Holzschnitte und den leisen Hauch an ihre botanische Vorlage. Das abstrahierte Farbspiel erinnert nur noch wage an die einst saftigen, farbenfrohen, blühenden Pflanzen. Mit Axt und Kettensäge, Hammer und Meißel produziert er filigrane, zarte und höchst individuelle „Botanik-Bilder“.
Ingrid Seidel beschäftigt unter anderem mit Erinnerungsstücken. So wurden aus dem Haushalt ihrer Mutter und Großmutter „wertvolle“ Alltagsgegenstände aufbewahrt, wie die Wanne oder ein Milchtopf aus Emaille. Viele Erinnerungen werden damit verbunden: die Obst- und Gemüseernte im elterlichen Garten, die frische, kühle Milch zum Abend. Genauso wie die Erinnerung an den Sonntagskaffee aus dem „guten Geschirr“ mit dem Goldrand.
Diese Gegenstände setzt die Künstlerin, die vorwiegend mit Acryl- und Mischtechniken arbeitet und ihre Farben und Pigmente oft selbst herstellt, in ihren Bildern vor einen ruhigen graublauen Hintergrund. So laden ihre Werke auf einen eigenen Spaziergang in die Vergangenheit ein.
Ergänzend dazu stellte die Künstlerin Arbeiten aus Porzellan. Aus Porzellan schneidet Seidel Platten, versieht sie teilweise mit alten Stoffabdrücken und formt sie zu Bekleidungstücken und losen Fragmenten. Gold eingerahmt wird das „Weiße Gold“ dem Betrachter präsentiert – und lässt doch ausreichend Raum, sich eine eigene Geschichte zu entwickeln, in die Erinnerung einzusteigen.