Kaufbeuren schon fast im Siegestaumel Die Zuschauer trauten ihren Augen kaum. 28 Minuten waren gespielt, gerade hatte Antti Kerälä das Ergebnis auf 5:0 zugunsten der Kaufbeurer in die Höhe geschraubt. Die Fans des Auswärtsteams waren schon im Siegestaumel. Und auch die Akteure von Andreas Brockmann schienen angesichts der sicheren Führung siegessicher - auch wenn da das vor kurzem nach einer 3:0-Führung gerade noch über die Ziellinie gerettete Spiel in Crimmitschau noch in den Hinterköpfen geschwebt sein dürfte. Alleine es halt den Gästen nichts. Mit dem ersten Treffer, den Henry Martens nach einem feinen Sololauf durch das Angriffsdrittel und an allen Verteidigern vorbei markierte, waren die Tigers plötzlich zurück im Spiel. Und sie legten nach. Ivan Kolozvary stocherte das Spielgerät nach einem feinem Angriff über die Linie. Wer weiß, wie die Partie gelaufen wäre, hätten die Wagnerstädter noch vor der Drittelpause den durchaus möglichen dritten Treffer nachgelegt. Energieleistung im Schlussabschnitt So blieb es scheinbar deutlich für die ESV-Cracks. Doch die Tigers ließen sich davon nicht beirren. Ville Järvelainnen und Drew Melanson besorgten die Treffer drei und vier, brachten den Tigerkäfig endgültig wieder auf Betriebstemperatur: Kaufbeuren wackelte, die Gastgeber waren dem Ausgleich nahe. Eine zumindest fragwürdige Strafzeit spielte den Gästen in die Karten. Henry Martens soll seinen Gegenspieler hinter dem eigenen Tor im Sprintduell behindert haben, Julian Eichinger sagte danke und brachte seine Farben wieder mit zwei Toren in Führung. Der Jubel der Allgäuer hielt aber keine Minute an, ehe Tomas Schmidt erneut auf einen Treffer verkürzte. Und als Drew Melanson eineinhalb Minuten vor dem Ende ausglich, war der Tigerkäfig am ausflippen - kurz vorher nahmen die nicht immer sattelfest wirkenden Unparteiischen, die tendenziell doch eher pro Kaufbeuren entschieden, eine schon ausgesprochene Strafzeit gegen die Gäste wegen Spielverzögerung (zurecht!) zurück. Als sie in der Overtime Julian Eichinger auf die Strafbank schickten, hatten die Tigers im vier gegen drei die große Chance, den zweiten Punkt noch zu erspielen, scheiterten aber am zu zaghaften Zug zum Tor. So durften am Ende die Kaufbeurer über zwei Punkte jubeln, während die Tigers immerhin noch einen ergatterten und trotzdem ans Tabellenende zurückfielen, da Crimmitschau gleichzeitig die Lausitzer Füchse schlug. Da auch die Dresdener Eislöwen überraschend Frankfurt schlugen, ist der Rückstand auf den zehnten Platz wieder auf 15 Zähler angewachsen. Andi Bär