Veröffentlicht am 08.07.2019 06:00
Veröffentlicht am 08.07.2019 06:00

KinderUni: Gibt es echte Laserschwerter?

Kinderuni Vortrag Juniorprofessor Herink Foto Uni Bayreuth (Foto: inBayreuth.de)
Kinderuni Vortrag Juniorprofessor Herink Foto Uni Bayreuth (Foto: inBayreuth.de)
Kinderuni Vortrag Juniorprofessor Herink Foto Uni Bayreuth (Foto: inBayreuth.de)
Kinderuni Vortrag Juniorprofessor Herink Foto Uni Bayreuth (Foto: inBayreuth.de)
Kinderuni Vortrag Juniorprofessor Herink Foto Uni Bayreuth (Foto: inBayreuth.de)

BAYREUTH. „Echte Laserschwerter – Jetzt wird‘s gefährlich!“ lautet der Titel des zweiten Vortrags der KinderUni Bayreuth am Mittwoch, 10. Juli, um 17.15 Uhr im Audimax. Referent Juniorprofessor Dr. Georg Herink vom Lehrstuhl für „Experimentalphysik VIII – Ultraschnelle Dynamik“ ließ sich im Vorfeld von zwei jungen Hörern interviewen.

Sarah: Freuen Sie sich auf die KinderUni?

Professor Herink: Ich habe schon einiges über die KinderUni gehört und freue mich ganz besonders darauf! Physiker freuen sich immer, wenn Sie Experimente vorführen können – und damit vielleicht jemanden zum Staunen oder zum Nachdenken bringen.

Johannes: Kann man Laserschwerter bauen?

Professor Herink: Laserschwerter aus dem Kino – also intensive, kurze Licht-Stäbe, die aneinander abprallen – kann man so wahrscheinlich bis auf weiteres nicht bauen. Starke Laser, die man in einer Hand halten kann und die einen Arm abschneiden könnten, sind allerdings heute schon möglich und können gebaut werden.

Sarah: Werden Laser in der Zahnmedizin verwendet?

Professor Herink: Es ist ein alter Traum, dass ein kurzer Laserpuls den unangenehmen Bohrer beim Zahnarzt ersetzt. Daran wird geforscht, aber so richtig funktioniert das meines Wissens nach noch nicht. Dennoch kommen Laser bereits an manchen Stellen, z.B. zum Verschließen von Blutungen oder zur Reinigung, zum Einsatz.

Johannes: Kann man mit einem Laser auf den Mond leuchten? Und wie lange würde es dauern?

Professor Herink: Das Experiment wurde tatsächlich schon ganz früh durchgeführt! Die ersten Astronauten haben auf dem Mond einen Spiegel zurückgelassen. Ein Laserstrahl von der Erde wurde daran zurückreflektiert und mit einem Teleskop eingefangen. Der Strahl braucht ziemlich genau eine Sekunde zum Mond und wieder eine Sekunde für den Rückweg. Diese Zeit hat man mit einer ganz genauen Stoppuhr gemessen. Weil man die Lichtgeschwindigkeit schon kennt, erhält man daraus den exakten Abstand von Erde und Mond.

Sarah: Haben Polarlichter etwas mit Lasern zu tun? Professor Herink: Polarlichter sind eng verwandt: Wie im Laser werden Atome zum Leuchten gebracht. Schnelle Teilchen, die von der Sonne ausgespuckt werden, treffen an den Polen der Erde auf Luft und aktivieren beim Zusammenstoß die Atome. Kurze Zeit später geben sie ihre Energie wieder in alle Richtungen als sichtbares grünes Licht ab. Im Laser wird die Anregung sehr schnell und nur in eine Richtung als gebündelter Lichtstrahl abgegeben – vergleichbar mit einer Lawine aus Licht, die sich selbst immer weiter verstärkt. Johannes: Was hat ein Blitz mit einem Laser gemeinsam? Professor Herink: Bei einem Blitz werden die Atome durch eine elektrische Entladung einer Gewitterwolke aktiviert und sie senden die Energie als Licht in alle Richtungen aus. Würde man eine Anordnung von Spiegeln um einen Blitz bauen, könnte man Laserstrahlung erzeugen. Blitze sind zwar hell, aber das Licht ist nicht so konzentriert und gebündelt wie ein Laserstrahl. Johannes: Kann man mit einem starken Laser Gegenstände entzünden? Professor Herink: Das ist kein Problem. Mit starken Lasern kann man sogar jedes erdenkliche Material auf der Erde (und im Weltall) zerschneiden. Auch in unseren Laboren haben wir Laser, die das bereits schaffen, wenn man sie stark auf einen Brennfleck bündelt. Sarah: Gibt es echte Laserwaffen? Professor Herink: Seit Erfindung des Lasers haben sich Menschen immer wieder Laserwaffen ausgedacht. Einige Waffen sind erst kürzlich durch technische Fortschritte realisierbar geworden. Manche Firmen arbeiten an Lasern, um heranfliegende Raketen abzuschießen. red Zum Bild: Juniorprofessor Dr. Georg Herink mit seinen jungen Hörern Johannes und Sarah. Foto: Universität Bayreuth


Von Roland Schmidt
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