BAYREUTH.
Nach schwachem Saisonstart hat Handball-Dritt-Ligist HaSpo Bayreuth so richtig Fahrt aufgenommen. Sogar Coach Mathias Bracher hat das überrascht. Wir haben exklusiv mit dem Trainer gesprochen.
„Nach dem Auftakt, der heftig war, hat mich dieser Lauf schon auch überrascht. Nach dem ersten Heimspiel mussten wir schon aufpassen, dass die Jungs nicht zu zweifeln beginnen. Auch in Erlangen lagen wir schon 2:8 zurück, haben dann zum Glück die Kurve bekommen“, sagt Mathias Bracher im Gespräch mit der Bayreuther Sonntagszeitung.
Zu Saisonbeginn gab es zwei hohe Niederlagen für die Bayreuther. Aber dann fing sich die erste Herrenmannschaft von HaSpo und setzte mit 30:26 beim HC Erlangen II das erste Ausrufezeichen. „Da wurde ein Schalter umgelegt. Uns hat in den ersten Spielen sicher auch Fabio Nicola gefehlt, er ist für unsere Abwehr schon sehr wichtig“, merkt Bracher an und geht dann etwas ins Detail, was nun besser läuft als zu Saisonbeginn: „Ich habe den Start auch nicht so schlecht gesehen, wie er von den Ergebnissen her aussah. Wir haben zu Beginn allerdings einige Dinge nicht so konsequent gemacht. In der Abwehr haben alle gemerkt, dass wir konsequenter und aggressiver spielen müssen. Wir haben nur eine Chance, wenn jeder immer Vollgas gibt. Wir dürfen uns nicht ausruhen, weder in der Abwehr noch im Angriff. Das haben die Jungs dann auch gemerkt. Natürlich hat keiner Lust, sich abschießen zu lassen.“
Nach den zwei herben Niederlagen zum Start folgten vier Siege und ein Remis. „Natürlich waren wir nach dem Start alle geknickt, unsere Fehler wurden von den Gegnern gnadenlos ausgenutzt. Die Stimmung war jedoch nie so richtig schlecht, weil wir wussten, wo wir die Hebel ansetzen müssen. Unsere Siege, wie in Erlangen oder gegen Bieberau, waren auch alles andere als alltäglich, das waren tolle Leistungen“, macht Mathias Bracher klar.
Das Ziel von HaSpo hat sich auch durch diesen Zwischensprint natürlich nicht geändert, es geht darum, in der Abschlusstabelle besser als auf Platz sieben zu landen und damit in der Liga zu bleiben. „Von Anfang an wurde es als sehr schwierig erachtet, den sechsten Platz zu holen. Man muss nur schauen, welche Teams in unserer Drittligastaffel spielen, da sind die Plätze über dem Strich eigentlich schon vergeben“, sagt Bracher. „Wir denken von Spiel zu Spiel, bereiten uns immer auf die nächste Begegnung vor und dann sehen wir, wie es weiterläuft. An Weihnachten können wir dann eine Zwischenbilanz ziehen.“ Eines betont der Coach explizit: „Als Aufsteiger und Mannschaft mit dem geringsten Etat in der Liga ist das schon phänomenal, was die Jungs bisher spielen. Wir sind als völliger Außenseiter gehandelt worden. Das hat sich nun schon etwas geändert.“
Mirko Strässer