Veröffentlicht am 18.08.2023 09:02

Goldener Ehrenring der Stadt Bayreuth für Eberhard Friedrich

Eberhard Friedrich Chorleiter Ehrenring Bayreuth (Foto: Munzert)
Eberhard Friedrich Chorleiter Ehrenring Bayreuth (Foto: Munzert)
Eberhard Friedrich Chorleiter Ehrenring Bayreuth (Foto: Munzert)
Eberhard Friedrich Chorleiter Ehrenring Bayreuth (Foto: Munzert)
Eberhard Friedrich Chorleiter Ehrenring Bayreuth (Foto: Munzert)

BAYREUTH. „Rheingold“, „Walküre“ und „Siegfried“ sind die einzigen Werke, bei denen Richard Wagner auf Chöre verzichtete. In den sonstigen Opern gestaltet der Chor wesentliche Szenen und muss sich hohen sängerischen Anforderungen stellen.

Eberhard Friedrich ist, nach Wilhelm Pitz und Norbert Balatsch, erst der dritte Chorleiter seit 1951 in Bayreuth. Für sein Engagement wurde er jetzt mit der zweithöchsten Auszeichnung der Stadt Bayreuth, dem Goldenen Ehrenring, geehrt. Wir trafen Eberhard Friedrich nach der Feierstunde in Haus Wahnfried.

Eberhard Friedrich: Ehrenring für Chorleiter der Festspiele

Herzlichen Glückwunsch. Hat Sie diese Auszeichnung überrascht?

Eberhard Friedrich: Ich war schon überrascht, als die Anfrage kam, ob ich eine solche Auszeichnung annehmen werde. Das habe ich mit Freude getan, obwohl ich im Prinzip nur ein Bayreuther auf Zeit bin. Die Auszeichnung ist eine öffentliche Würdigung meiner Arbeit, das ist selten. Oftmals werden Künstler nur mit Kritik bedacht, obwohl ich persönlich hier Glück habe und in den Kritiken eigentlich meistens gut wegkomme. Bayreuth ist auch das Opernhaus, an dem ich am längsten tätig bin. Darauf bin ich sehr stolz. In den Städten, in denen ich sonst arbeite, habe ich einen guten Ruf. Eine vergleichbare hohe Auszeichnung durfte ich jedoch noch nicht erfahren.

Wir gehen davon aus, dass Sie noch lange den Festspielchor leiten werden?

Eberhard Friedrich: Hoffentlich. Solange die Festspielleitung an meiner Arbeit interessiert ist und meine Gesundheit das zulässt. Alles sieht nicht so schlecht aus und darüber freue ich mich selber.

Chorleiter Eberhard Friedrich über den neuen Parsifal

Die Festspiele gehen so langsam in die Endphase. Wie haben Sie den Verlauf erlebt?

Eberhard Friedrich: Gut, wir verzeichnen doch tolle Erfolge. Mich hat sehr gefreut, dass die Neuinszenierung „Parsifal“ so gut angenommen wurde. Das Bühnenbild ist wunderbar, es klingt, beste Voraussetzungen für die Chorarbeit. Das ist nicht immer so. Wir haben mit den AR-Brillen ein neues Medium entdeckt, das zum ersten Mal eingesetzt wird. An der aktuellen „Parsifal“-Inszenierung muss noch etwas gefeilt werden. Insgesamt ist das Medium jedoch hochinteressant, weil es die Möglichkeit bietet, um das Publikum herumzuspielen. In den kommenden Jahren wird da sicher noch viel experimentiert werden.

Passt: Der Goldene Ehrenring am Finger Eberhard Friedrichs. Foto: Munzert

Treten durch die AR-Brillen bei den Chormitgliedern Irritationen auf?

Eberhard Friedrich: Nein, warum? Für den Chor ist es uninteressant, ob im Publikum Brillen, ganz egal welche, getragen werden. Was dem gesamten Chor Laune macht, ist das ausgezeichnete Bühnenbild im „Parsifal“. Hier besteht die Möglichkeit, ohne Kompromisse das zum Klingen zu bringen, was notwendig ist. Das macht Freude.

Sie sind Bayreuther auf Zeit. Was unternehmen Sie in der Freizeit?

Eberhard Friedrich: Wer hier nicht genießt, ist selbst schuld. Freizeitmöglichkeiten gibt es ohne Ende. Ich gehe mit meiner Frau gerne Golf spielen. Wenn das Wetter, wie in diesem Sommer, nur kurz schlecht ist, geht man eben in eine der diversen Thermen. Ich fand die Gegend immer reizvoll und habe in den Jahren sehr viel Gastfreundschaft erlebt. Unsere inzwischen erwachsenen Kinder sind hier groß geworden und um das Festspielhaus getobt. Daraus entstehen persönliche Bindungen und Freundschaften. Das macht das Leben hier angenehm und lebenswert.


Von Jürgen Lenkeit
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