Veröffentlicht am 19.02.2021 14:31
Veröffentlicht am 19.02.2021 14:31

Fußball in der Region: „Wer über Lockerungen diskutiert, muss über Amateursport sprechen”

Fußball in der Region: „Wer über Lockerungen diskutiert, muss über Amateursport sprechen” (Foto: red)
Fußball in der Region: „Wer über Lockerungen diskutiert, muss über Amateursport sprechen” (Foto: red)
Fußball in der Region: „Wer über Lockerungen diskutiert, muss über Amateursport sprechen” (Foto: red)
Fußball in der Region: „Wer über Lockerungen diskutiert, muss über Amateursport sprechen” (Foto: red)
Fußball in der Region: „Wer über Lockerungen diskutiert, muss über Amateursport sprechen” (Foto: red)

BAYREUTH. Alle Fußballvereine ab der 4. Liga müssen sich in Bayern aufgrund der Corona-Pandemie noch gedulden. Auch die Kinder und Jugendliche können im Moment nicht ihrem Hobby nachgehen. DFB-Präsident Fritz Keller und der 1. DFB-Vizepräsident Dr. Rainer Koch haben sich nun mit einem offenen Brief an die Vereine gewandt.

„Nur zu gerne hätten wir euch heute zugerufen: Macht die Sportplätze wieder auf, knipst das Flutlicht an und geht endlich wieder raus, geht kicken. Unter Beachtung aller Vorsichtsmaßnahmen und Hygienekonzepte. So, wie wir es im vergangenen Sommer bereits mit großer Sorgfalt getan haben. Wie es bereits einmal von euch allen hervorragend und mit unfassbar viel Herzblut umgesetzt worden ist. So, wie es anschließend in Millionen von Trainingseinheiten und bei Hunderttausenden von Spielen im ganzen Land bestens funktioniert hat”, heißt es auf der Seite des Bayerischen Fußball-Verbandes.

„Wir – Vereine, DFB, Regional- sowie Landesverbände – tragen verantwortungsvoll die von Bund und Ländern verlängerten Einschränkungen zur Eindämmung der Corona-Pandemie zuverlässig mit. Doch dies darf nicht zum Dauerzustand werden. Wir wissen, was euch in diesen Tagen umtreibt. Wir wissen, dass die jetzt sinkenden Infektionszahlen eure Ungeduld umso mehr in die Höhe treibt. Uns geht es nicht anders. Wir wünschen uns ebenso wie alle Präsidentenkolleg/innen in den Landesverbänden und anderen Sportarten, ebenso wie Millionen Amateursportler/innen bundesweit, dass der Sport als Teil der Lösung begriffen wird. Nicht um des Sports Willen, nein, im Sinne der Gesundheitsförderung und sozialer Beziehungen. Wir alle, speziell unsere Kinder und Jugendlichen, benötigen die Möglichkeit zur sportlichen Bewegung, sie ist gut für Körper und Geist – und das nachhaltig.”

„Die Pandemielage bleibt komplex und dynamisch”

Während in den ersten drei Ligen in Deutschland der Spielbetrieb weitergeht, ist in Bayern ab der 4. Liga aktuell nichts möglich. Auch die

SpVgg Bayreuth

, die sich zunehmend professionalisiert hat, muss sich weiter gedulden. Wann es wieder weiter geht, ist aktuell noch offen. „Die Pandemielage bleibt komplex und dynamisch. Was vor wenigen Wochen noch sinnvoll schien, ist heute in Teilen schon wieder überholt. Aber gerade der Fußball kann in der Krise Großes leisten, verlässlicher Partner sein. Er bietet Zusammenhalt und Unterstützung, Gemeinschaft und Austausch, Ziele und Perspektiven und er stärkt die Gesundheit. Großer Wunsch ist es, dass der Breitensport vor diesem Hintergrund von allen in Deutschland in dieser Wichtigkeit begriffen, wahrgenommen und schlussendlich akzeptiert wird. Der Sport und seine einzigartige Vereinslandschaft in Deutschland müssen in allen Entscheidungen Berücksichtigung finden, dürfen nicht vergessen, nicht abgehängt werden. Denn unser Land braucht den Sport – der Fußball als weltweite Sportart Nummer eins muss vorangehen. Wer über Lockerungen diskutiert, muss zwangsweise über den Amateursport sprechen. Dafür wird sich der DFB weiter mit aller Kraft, aber auch mit Realitätssinn für die Situation einsetzen”, heißt es in dem offenen Brief weiter.

In der Nachricht von Keller und Koch wird explizit betont, dass Fußball eben viel mehr ist als Bundesliga oder Nationalmannschaft. „Fußball, das sind mehr als zwei Millionen aktive Spielerinnen und Spieler in 145.000 Mannschaften in Deutschland, die derzeit nicht zusammenkommen dürfen.”

Vor allem Kinder und Jugendliche auf die Plätze lassen

Sehr wichtig sind bei diesen Überlegungen auch die Kinder. „Die gesamte Gesellschaft, alle Branchen, sehnen derzeit Lockerungen herbei. Sobald diese im Falle weiter sinkender Infektionszahlen und anlaufender Impfungen möglich sind, müssen vor allem unsere Kinder und Jugendlichen auf die Plätze unter freiem Himmel an der frischen Luft zurückkehren dürfen, zunächst zum Training, später dann wieder in den Spielbetrieb. Sie leiden derzeit besonders stark unter den aktuellen Einschränkungen, und die Folgen des Bewegungsmangels sind noch gar nicht absehbar. Freunde beim Fußball treffen, Spaß miteinander haben – auch das fehlt, gerade in Zeiten von Wechsel- und Distanz-Unterricht, was für viele Schüler*innen ein echter Stressfaktor ist.”


Von Jessica Mohr
jm
north