Veröffentlicht am 10.05.2020 15:00
Veröffentlicht am 10.05.2020 15:00

Fußball in Bayreuth: Vor 30 Jahren „Schicht im Schacht“

Rüdiger Scheler (hier bei einem Treffer im Spiel gegen Alemannia Aachen am 26. September 1987) erzielte am 13. Mai 1990 das letzte Tor in der Zweitligageschichte der SpVgg Bayreuth. (Foto: Volke)
Rüdiger Scheler (hier bei einem Treffer im Spiel gegen Alemannia Aachen am 26. September 1987) erzielte am 13. Mai 1990 das letzte Tor in der Zweitligageschichte der SpVgg Bayreuth. (Foto: Volke)
Rüdiger Scheler (hier bei einem Treffer im Spiel gegen Alemannia Aachen am 26. September 1987) erzielte am 13. Mai 1990 das letzte Tor in der Zweitligageschichte der SpVgg Bayreuth. (Foto: Volke)
Rüdiger Scheler (hier bei einem Treffer im Spiel gegen Alemannia Aachen am 26. September 1987) erzielte am 13. Mai 1990 das letzte Tor in der Zweitligageschichte der SpVgg Bayreuth. (Foto: Volke)
Rüdiger Scheler (hier bei einem Treffer im Spiel gegen Alemannia Aachen am 26. September 1987) erzielte am 13. Mai 1990 das letzte Tor in der Zweitligageschichte der SpVgg Bayreuth. (Foto: Volke)

BAYREUTH. Vor 30 Jahren, im Mai 1990, endete die Zeit der SpVgg Bayreuth in der Zweiten Fußball-Bundesliga. Bis zum 38. und letzten Spieltag hatte die Altstadt noch eine Chance auf den Klassenerhalt, letztlich musste das Team aber in den sauren „Abstiegs-Apfel“ beißen.

Von Anfang an war das Spieljahr 1989/90 für die SpVgg eine schwierige Saison. Da am Ende der Saison 1988/89 erst „am grünen Tisch“ durch den Lizenzentzug für Kickers Offenbach der Klassenerhalt geschafft worden war, gab es nur sehr begrenzte Zeit für die Saisonvorbereitung. Zudem war die Saison 1989/90 durch alles andere als Kontinuität gekennzeichnet. Mit Manfred Schlebusch, Anton Rudinski, Interimstrainer Roland Gebelein im letzten Spiel vor der Winterpause und schließlich in den letzten 15 Saisonspielen Siegfried Melzig standen insgesamt vier Trainer bei den Punktspielen auf der Kommandobrücke. Zudem schockte im Februar der plötzliche Tod des Vereinspräsidenten und Mäzen Hans Wölfel.

Trotzdem schaffte die Altstadt vier Spieltage vor Saisonschluss mit einem 3:0-Auswärtssieg beim VfL Osnabrück nach 17 Spieltagen auf einem Abstiegsplatz wieder den Sprung auf den rettenden Tabellenplatz 16. Im nächsten Heimspiel gegen Rot-Weiß Essen gab es mit einer 1:2-Niederlage eine kalte Dusche und die folgende 1:2-Auswärtsniederlage bei Eintracht Braunschweig ließ zwei Spieltage vor Schluss den Abstand zum „rettenden Ufer“ auf drei Punkte anwachsen. In der damaligen Zeit gab es für einen Sieg noch keine drei, sondern nur zwei Punkte. Am 37. und vorletzten Spieltag musste für die SpVgg als 18. des Klassements daher zu Hause gegen den punktgleichen Tabellen-19. Alemannia Aachen ein Sieg her, um die theoretischen Chancen auf den Klassenerhalt aufrecht zu erhalten.

Durch Treffer von Heinz Schneider in der 13. Minute und Jörg Wolff nach 35 Minuten wurde der Grundstein zum Sieg gelegt. In der 90. Minute machte schließlich Rüdiger Scheler vor 1.900 Zuschauern den 3:0-Heimsieg perfekt. Insgesamt verfolgten die Heimspiele der Altstadt in der Saison 1989/90 übrigens im Schnitt 2.324 Fans.

Am letzten Spieltag musste die SpVgg beim 1. FC Saarbrücken antreten. Für die von Klaus Schlappner trainierten Saarländer ging es im Fernduell mit den punktgleichen Stuttgarter Kickers um Platz drei, der für die Relegationsspiele zum Aufstieg in die Bundesliga berechtigte.

Vor 20.000 Zuschauern im Ludwigsparkstadion erkämpfte sich die Altstadt ein 0:0-Unentschieden. Da die Stuttgarter Kickers gleichzeitig beim bereits abgestiegenen Team von Alemannia Aachen unterlagen, war Saarbrücken damit trotzdem für die Aufstiegs-Relegation gegen den VfL Bochum qualifiziert. Die Altstadt, die gewinnen hätte müssen, erhielt hingegen keinerlei Schützenhilfe von den Gegnern der anderen noch abstiegsgefährdeten Teams: Der Tabellen-16. Osnabrück gewann gegen den FC Schalke 04, Darmstadt 98 als 15. holte ein 0:0 in Wattenscheid und der 14., der SC Freiburg, besiegte den SV Meppen mit 6:1. Neben der SpVgg Bayreuth als 18. der Abschlusstabelle, Alemannia Aachen als 19. und der SpVgg Unterhaching auf dem 20. und letzten Platz musste auch Hessen Kassel als Tabellen-17. trotz eines 2:0-Sieges am letzten Spieltag gegen Zweitligameister Hertha BSC Berlin den Gang in die Amateur-Oberliga antreten. Mit dem 0:0 am 17. Mai 1990 in Saarbrücken endete somit die seit 1969 mit zwischenzeitlichen Unterbrechungen andauernde Zeit der Altstadt in der Zweitklassigkeit des bundesdeutschen Fußballs.

kpv/rs


Von Jessica Mohr
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