Friedrichsforum Bayreuth: Ball der Stadt wohl erst 2025
BAYREUTH. Die Sanierung und der Umbau der Stadthalle zum Kulturzentrum Friedrichsforum ist derzeit das bedeutendste Kulturprojekt, so steht es auf der städtischen Homepage. Anfang Mai 2017 erfolgte der offizielle Start der Bauarbeiten, ein Ende ist jedoch so richtig nicht in Sicht. Vorgesehen waren bisher Ende 2019, Anfang 2021, Mitte 2023. Unwägbarkeiten wie Corona-Pandemie, Ukraine-Krieg und unangenehme Überraschungen bezüglich der Bausubstanz erhöhen die Kosten und verzögern den Eröffnungstermin immer wieder.
Seit Juli 2019 ist Kulturmanager Hendrik Schröder Leiter des Friedrichsforums. Zu seinen Aufgaben gehört es, das Haus mit Leben zu erfüllen. Keine leichte Aufgabe, Programme auf die Beine zu stellen und neue Veranstaltungsreihen zu entwickeln, wenn man nicht weiß, wann es losgeht. Dazu ein Gespräch mit Hendrik Schröder.
Friedrichsforum Bayreuth: Kulturmanager Hendrik Schröder zur ehemaligen Stadthalle
Anfang November wurde die weitere Verzögerung auf knapp sieben Monate beziffert. Was haben Sie gedacht?
Hendrik Schröder: Autsch! Doch die Situation ist zu akzeptieren. Für den Wandelgang wurde beispielsweise kein Angebot abgegeben, hier musste nachgehakt werden. Gewerke greifen ineinander, genaue Abstimmungen sind notwendig. Entweder ist kein Material vorhanden oder die Handwerker kommen gar nicht. Dann kam auch noch Wasser im
Keller dazu. Das führte zu Verzögerungen. Dennoch geht es voran, täglich wird auf der Baustelle gearbeitet, es sind derzeit bis zu 50 Personen gleichzeitig tätig, auch wenn von außen nichts zu sehen ist.
Geplante Eröffnung war Anfang 2024. Welche Programmpunkte waren schon fix?
Hendrik Schröder: Verschiedene Verhandlungen, beispielsweise mit dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks,
waren angelaufen und Aufführungen geplant, jedoch nur mündlich und unter Vorbehalt. Mein Team und ich halten Kontakt zu anderen Kulturschaffenden, nicht
nur in der Stadt. Sobald sich erneut eine Verzögerung abzeichnete, wurde Kontakt, beispielsweise mit den Kulturfreunden Bayreuth, aufgenommen, mit der Bitte, für Veranstaltungen zweigleisig zu planen.
Wie hoch ist der aktuelle Personalstand und wie/wann wird der Mitarbeiterstab vergrößert?
Hendrik Schröder: Langjährige Mitarbeiter der früheren Stadthalle sind zum Teil in anderen Dienststellen gewechselt – es steht ihnen frei, zurück zukommen. Andere, die seit vielen Jahren in der Stadthalle beschäftigt waren und sich auskennen, kümmern sich um den Baufortschritt. Erfreulicherweise ist unser Personalplan vom Stadtrat genehmigt. Erste Ausschreibungen, insbesondere für Bühnentechniker, laufen. Auch unsere Marketing-Aktivitäten sind in Vorbereitung und werden anlaufen, sobald der Eröffnungstermin bestätigt ist.
Hendrik Schröder, Leiter des Friedrichsforums in Bayreuth. Foto: red
Bayreuth: Ball der Stadt im Friedrichsforum 2025
Ab wann planen Sie mit einem Komplett-Programm?
Hendrik Schröder: Wenn ich das so genau wüsste. Der Bauablaufplan wird derzeit vom Hochbauamt komplett überarbeitet. Erst danach gibt es weitere Informationen. Im Anschluss an den ursprünglichen Eröffnungstermin Mitte 2024 war eine Eröffnungswoche mit verschiedenen Programmpunkten geplant. Danach erstmal ein reduzierter Betrieb mit Analyse, wie alles gelaufen ist – wo es hakt, auch technisch. In diesem Zeitraum war unter anderem eine partizipative Opernproduktion vorgesehen: Während der Proben erkennen wir Schwachstellen und sammeln Erfahrungen. Nach der Übergabe des Gebäudes benötigen wir für das Einrichten und den sogenannten Probebetrieb zirka drei bis sechs Monate, den wir so kurz wie möglich halten wollen. Wenn’s dann endlich losgeht, freue ich mich, wenn viele Bayreuther neugierig sind und uns ganz bald besuchen.
Wann findet der erste Ball der Stadt im Friedrichsforum statt?
Hendrik Schröder: Ich gehe fest davon aus, dass der Ball der Stadt 2025 im Friedrichsforum stattfindet.
