Veröffentlicht am 07.02.2023 11:31
Veröffentlicht am 07.02.2023 11:31

Erdbeben in der Türkei: Angehörige mehrerer Bayreuther ums Leben gekommen

Erdbeben Türkei Syrien (Foto: Symbolfoto unsplash/Mahmoud Sulaiman)
Erdbeben Türkei Syrien (Foto: Symbolfoto unsplash/Mahmoud Sulaiman)
Erdbeben Türkei Syrien (Foto: Symbolfoto unsplash/Mahmoud Sulaiman)
Erdbeben Türkei Syrien (Foto: Symbolfoto unsplash/Mahmoud Sulaiman)
Erdbeben Türkei Syrien (Foto: Symbolfoto unsplash/Mahmoud Sulaiman)

BAYREUTH. Infolge des Erdbebens im Grenzgebiet zwischen der Türkei und Syrien am Montagmorgen (6. Februar 2023) sind bisher mehrere Tausend Menschen ums Leben gekommen. Ein weiterer Anstieg der Opferzahlen wird medienübergreifend befürchtet.

Nach Angaben der türkischstämmigen Bayreuther und Stadtrat Halil Tasdelen und Ali Tas sind mehrere Angehörige Bayreuther Bürger im Katastrophengebiet Kahramanmaras ums Leben gekommen. In Bayreuth arbeitet die türkische Gemeinde fieberhaft an schneller Hilfe für die Opfer des Erdbebens.

Erdbeben in der Türkei: Bayreuth hilft

„Wir helfen auf jeden Fall”, sagt Halil Tasdelen auf Anfrage der Sonntagszeitung zur Situation rund um das verheerende Erdbeben in der Türkei und Syrien. Er selbst telefoniert seit Montag permanent mit verschiedenen Stellen und versucht, unbürokratisch und schnell Hilfe in die Wege zu leiten. „Viele Verwandte von Bayreuther Bürgern sind in Folge des Erdbebens verstorben”, sagt Tasdelen. Bilder und Videoausschnitte, die man aus dem Katastrophengebiet rund um die Großstädte Kahramanmaras und Gaziantep erhalten habe, lassen das Ausmaß der Katastrophe erahnen.

„Ich selbst habe gerade mit dem türkischen Generalkonsulat in Nürnberg telefoniert. Wir versuchen, eine unbürokratische Zwei-Staaten-Lösung zu finden, um Menschen, die ihr Zuhause verloren haben, vorübergehend zu ihren Angehörigen in den Raum Bayreuth holen zu dürfen. Zudem habe die Türkisch-Islamische Gemeinde Bayreuth e.V. gerade angefangen, Geld für die Erdbebenopfer zu sammeln.

Spendenkontakt von DITIB Bayreuth

DITIB Bayreuth sammelt Geld für Erdbebenopfer

Ali Tas, 1. Vorsitzender der Türkisch-Islamische Gemeinde zu Bayreuth e.V. (DITIB), bestätigt Tasdelens Schilderungen. Es hätten sich Familien aus Bayreuth bei ihm gemeldet, die Ihre Angehörigen in der Türkei entweder nicht erreichen können oder bereits Nachricht von deren Tod erhalten hätten. Entsprechend nimmt ihn die Katastrophe persönlich mit. Tas wird selbst in Kürze in das Erdbebengebiet aufbrechen. „Aus Bayreuth werden sich rund 20 Leute auf den Weg in die Türkei machen”, kündigt er gegenüber der Sonntagszeitung an. Womit man am besten helfen könne? „Geld”, sagt Tas sofort. „Damit können wir in Absprache mit den Hilfsdiensten in der Türkei die Dinge kaufen, die am dringendsten benötigt werden, und sie ins Katastrophengebiet transportieren. Tas verweist auf ein gerade eingerichtetes Spendenkonto von DITIB Deutschland. Hier gibt es die Kontodaten.

Auch das Deutsche Rote Kreuz hat ein Spendenkonto für die Erdbebenopfer eingerichtet. Hier gibt es weitere Infos.

In begrenztem Umfang kann man auch Hilfsgüter aus Bayreuth mit in die Türkei nehmen. „Wir nehmen am Freitag Spenden in unserer Moschee in der Weiherstraße 1 an”, wendet er sich an Bayreuther Bürger, die helfen möchten. „Unsere Gruppe fliegt aller Voraussicht am Wochenende in die Türkei. In überschaubarem Umfang können wir Fracht als Cargo mittransportieren”.

Über 23 Millionen Menschen von Erdbeben betroffen

Nach aktuellsten Meldungen der Tagesschau von Dienstagvormittag haben bei dem Erdbeben im türkisch-syrischen Grenzgebiet bisher über 5.000 Menschen ihr Leben verloren. Laut Weltgesundheitsorganisation sind rund 23 Millionen Menschen in beiden Ländern von der Erdbebenserie betroffen.


Von Jürgen Lenkeit
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