Veröffentlicht am 04.12.2020 22:56
Veröffentlicht am 04.12.2020 22:56

Bayreuth Tigers: Momentum blieb ungenutzt

Die Bayreuth Tigers trotzen einem überragenden Einzelspieler und verlieren trotzdem gegen den EV Landshut. (Foto: Peter Kolb)
Die Bayreuth Tigers trotzen einem überragenden Einzelspieler und verlieren trotzdem gegen den EV Landshut. (Foto: Peter Kolb)
Die Bayreuth Tigers trotzen einem überragenden Einzelspieler und verlieren trotzdem gegen den EV Landshut. (Foto: Peter Kolb)
Die Bayreuth Tigers trotzen einem überragenden Einzelspieler und verlieren trotzdem gegen den EV Landshut. (Foto: Peter Kolb)
Die Bayreuth Tigers trotzen einem überragenden Einzelspieler und verlieren trotzdem gegen den EV Landshut. (Foto: Peter Kolb)

BAYREUTH. Eine ganz bittere Erfahrung mussten die Bayreuth Tigers bei der 4:7-Niederlage gegen den EV Landshut sammeln. Fünfzig Minuten lang präsentierten sich die Schützlinge von Trainer Petri Kujala gegen die Niederbayern um Ligatopscorer und Nationalspieler Felix Schütz auf Augenhöhe, durften im Schlussdrittel sogar am Sieg schnuppern, um am Ende von einer überragenden ersten Reihe düpiert zu werden.

Wo der große Unterschied zwischen den beiden Kontrahenten liegt, das zeigte sich über 40 Minuten scheinbar überdeutlich: Während die Tigers erneut zahlreiche gute Möglichkeiten herausspielten und auch durchaus zielstrebig vor dem gegnerischen Kasten agierten, hatten die Landshuter Felix Schütz. Der 33-jährige Center tat das, was er in seinen vier Spielen für die Niederbayern schon vorher getan hat: Sich eiskalt vor dem Tor präsentieren und vor allem seine beiden Mitspieler in der ersten Reihe auf ein anderes Level zu hieven. Der gebürtige Erdinger, insgesamt bei sechs Weltmeisterschaften für die deutsche Nationalmannschaft aktiv und 2018 wichtiger Bestandteil der Truppe, die sensationell olympisches Silber gewann, zeigte eindrucksvoll, was den Begriff des Unterschiedsspielers ausmacht. Nach zehn Minuten, bis dahin war er kaum zu sehen, netzte er eiskalt ein. Den zweiten Landshuter Treffer bereitete er mustergültig vor. Den dritten, erneut kam er unbedrängt im Slot an die Scheibe, besorgte er wieder selbst.

Tigers lassen sich nicht unterkriegen

Das kuriose dabei: Trotz der überragenden Qualität der ersten Landshuter Sturmreihe waren die Bayreuther Tigers, ohne die Stürmer aus dem Nürnberger DEL-Kader angetreten, alles andere als chancenlos in einer Partie auf Augenhöhe. Knappe zwei Minuten nach dem zweiten Treffer schlugen die Hausherren erstmals zu. Ville Järvelainen war es, der nach einem blitzsauberen Angriff im Anschluss an einen Puckgewinn furztrocken im Stile eines Felix Schütz' das Spielgerät ins kurze Eck zimmerte - ein Traumtor (27.). Und auch nach dem nächsten Schütztreffer dauerte es nur zwei Minuten, ehe Dominik Meisinger nicht minder eiskalt einsandte. Der Beginn einer scheinbar furiosen Endphase. Schließlich liefen die Tigers im Schlussdrittel so richtig heiß. Dani Bindels egalisierte nach Meisingers Vorbereitung, nur Sekunden später sorgte Tyler Gron sogar für den 4:3-Führungstreffer - der Sieg schien mehr als nur greifbar, bekamen die Landshuter doch kaum mehr eine Kufe aufs Eis. Doch es kam anders. Ganz anders. Der bis dahin bärenstarke Marco Wölfl im Tigerskasten leistete sich einen fatalen Fehlgriff, Power nutzte das Überzahlspiel zum Ausgleich. Und weckte seine Nebenleute auf. Der bockstarke O'Brien und Verteidiger Kronthaler schraubten binnen einer Minute den Vorsprung wieder auf zwei Treffer für die Gäste und drehten die Partie. Den Schlusspunkt setzte mit seinem dritten Treffer Marcus Power - der traf ins leere Netz der Tigers und versenkte damit die dritte (!) Vorlage von Weihager im Schlussdrittel.

„Wir hatten im ersten und zweiten Drittel unsere Chancen. Das letzte Drittel war eigentlich unser bestes bis zum 4:4. Dann hat Landshut richtig Druck gemacht. Die Tore haben wir heute insgesamt zu leicht hergegeben und teilweise schlecht verteidigt. Eigentlich haben wir keine großen Fehler gemacht aber insgesamt doch zu viele“, so das Fazit von Petri Kujala kurz nach dem Spiel.

Bayreuth : Wölfl, Herden –Pokovic,Karlssson, Davis(2), Mannes, Karrer –Lillich,Kolozvary, Järveläinen, Gron(2), Rajala, Davidek, Bindels, Meisinger(2), Kunz, Zimmermann

Landshut : Hübl, Hufsky–Zimmermann(2),Weihager, Martens, Bohac, Kronthaler, Messing –Power,Schütz, O`Brien, BrandlMaximilian, Forster, Brandl Thomas(2), Mühlbauer, Busch, Palka, Sauer, Baßler

Zuschauer :Keine Zuschauer zugelassen

Schiedsrichter : Haupt,Naust –Milling,Priebsch

Strafen : Bayreuth: 6, Landshut: 4; Powerplay : Bayreuth 0/4, Landshut: 1/3

Tore : 0:1 (11.) Schütz (Sauer), 0:2 (25.) Power (Bohac, Schütz), 1:2 (27.) Järveläinen (Kolozvary, Lillich), 1:3 (35.) Schütz (Martens, Power), 2:3 (37.) Meisinger (Bindels, Davis), 3:3 (46.) Bindels (Meisinger, Karlsson), 4:3 (46.) Gron (Davis, Davidek), 4:4 (49.) Power (Forster, Weihager)PP1, 4:5 (52.) O`Brien (Weihager), 4:6 (53.) Power(Forster, M. Brandl), 4:7 (59.) Power (EN)


Von Gabriele Munzert
north