BAYREUTH. Vom Namen her hat das kommende Heimspiel der SpVgg Bayreuth das Potenzial zum Schlagerspiel: Die Bayern kommen - wenn auch „nur” die U23. Der Name dürfte auf die Zuschauer Magnetwirkung haben. Und dann wäre da ja auch noch das letzte Aufeinandertreffen vor kann einundeinhalb Jahren.
Am Freitag um 19 Uhr ist im Hans-Walter-Wild-Stadion Anstoß zwischen der Spielvereinigung und den kleinen Bayern. Geschäftsführer Jörg Schmalfuß freut sich auf das Spiel, tritt aber auf die Euphoriebremse.
Festtagsstimmung für alle, die es mit der SpVgg Bayreuth halten: Die Talentschmiede des Rekordmeisters spielt in Bayreuth vor. Gegen deren U23 will die SpVgg Bayreuth zu Hause weiter verlustpunktfrei bleiben. Nach der Bayreuther Energieleistung in der zweiten Runde des Toto-Pokals bei der SpVgg SV Weiden und dem damit verbundenen Einzug in die nächste Runde richtet sich der Fokus bereits wieder voll auf die Liga.
Das dürfte auch dringend nötig sein, wenn man einerseits die Leistung der erste Hälfte aus Weiden betrachtet und man andererseits Geschäftsführer Jörg Schmalfuß zum kommenden Gegner befragt: „Der Name spricht für sich. Viele der Jungs durchlaufen den Campus des FC Bayern und genießen dort eine erstklassige fußballerische Ausbildung. Dass Trainer Holger Seitz dort ebenfalls schon in der Verantwortung stand und jetzt die jungen Bayern anleitet, ist fast schon logisch. Die punkten noch früh genug dreifach.“ Bei der Altstadt will sich jedenfalls niemand vom Stotterstart der Münchener blenden lassen. Nach vier Spielen stehen lediglich zwei mickrige Pünktchen für die Bayern-Bubis zu Buche.
Dass es noch nicht beim Gastspiel in Bayreuth mehr werden sollen, dafür will Trainer Marek Mintál sorgen. Er blickt dem Spiel gegen die Münchener U23 ebenfalls gespannt entgegen. „Das wird ein interessantes Spiel. Die werden uns nichts schenken“, ist sich der Slowake sicher. Beim 2:2 gegen die U23 des 1. FC Nürnberg am Spieltag zuvor haben die jungen Bayern eine ansprechende Leistung gezeigt und ein Sieg wäre nicht unverdient gewesen. Letztendlich sei aber egal, wer als Gegner auf dem Platz stehe. „Wir wollen unser Spiel durchziehen. Dann haben wir gute Chancen auf drei Punkte“, ergänzt er. Und natürlich setzt die Altstadt alles daran, im dritten Heimspiel den dritten Sieg einzufahren.
Das letzte Duell der beiden Mannschaften ist noch gar nicht so lange her – und es markierte einen Höhepunkt der jüngeren Bayreuther Fußballgeschichte. Am Ostermontag 2022 besiegte die Spielvereinigung als Tabellenführer die Bayern als Tabellenzweiten nach einer sportlichen Machtdemonstration mit 4:0. Eine Vorentscheidung um den Aufstieg in die Dritte Liga war zugunsten der Spielvereinigung gefallen. Der Rest ist Geschichte.
Um für den weiteren Saisonverlauf eine ähnliche Wucht zu entfalten wie damals sieht Schmalfuß keinen Grund: „Wir sind erst beim 5. Spieltag angelangt. Damals war im April quasi eine Vorentscheidung gefallen.” Nichtsdestotrotz hofft er auf ein gut gefülltes Ha-Wa-Wi. „250 bis 300 Fans aus München oder gar hier aus der Region werden wohl kommen. Wenn wir an die 4.000 Zuschauer im Stadion haben sollten, wäre das eine tolle Sache” - und mit Abstand mehr als zum Auftakt gegen Schalding-Heining mit knapp 2.700 Zuschauern.
3. Oktober 2014: Die Bayreuther Mannschaft bedankt sich für die Kulisse der Münchener Fans. Foto: Klaus-Peter Volke
Am Freitag soll nun ein neues Kapitel der Bayreuther Fußballgeschichte hinzugefügt werden. Weiterhin nicht daran mitschreiben können wohl weder Christoph Fenninger, noch Tobias Weber, noch Josué Mbila. „Tobi und Josué haben läuferisch etwas trainiert, Fenni hat individuell gearbeitet. Bevor sie wieder auf dem Platz stehen, müssen sie zu 100 Prozent fit sein“, macht Mintál wenig Hoffnung auf eine Rückkehr des Trios im Schlagerspiel.
red/jle