Veröffentlicht am 12.01.2020 09:00
Veröffentlicht am 12.01.2020 09:00

Den Bayern die Lederhosen ausgezogen

Uwe Sommerer SpVgg Fasching 1980 nach Pokalsieg gegen Bayern Foto Volke (Foto: Klaus-Peter Volke)
Uwe Sommerer SpVgg Fasching 1980 nach Pokalsieg gegen Bayern Foto Volke (Foto: Klaus-Peter Volke)
Uwe Sommerer SpVgg Fasching 1980 nach Pokalsieg gegen Bayern Foto Volke (Foto: Klaus-Peter Volke)
Uwe Sommerer SpVgg Fasching 1980 nach Pokalsieg gegen Bayern Foto Volke (Foto: Klaus-Peter Volke)
Uwe Sommerer SpVgg Fasching 1980 nach Pokalsieg gegen Bayern Foto Volke (Foto: Klaus-Peter Volke)

BAYREUTH. Am 12. Januar 1980, also genau heute vor 40 Jahren, war in der bisherigen 99-jährigen Historie der SpVgg Bayreuth ein absolutes Highlight. Die Altstadt, ein halbes Jahr zuvor nur knapp in der Relegation gegen Bayer Uerdingen am Aufstieg in die Erste Fußball-Bundesliga gescheitert, warf Bundesliga-Tabellenführer Bayern München mit einem 1:0-Sieg in der dritten Hauptrunde aus dem DFB-Pokal.

Das Städtische Stadion war seinerzeit mit 18.000 Besuchern ausverkauft. Schiedsrichter Walz aus Waiblingen pfiff das Duell auf einem gewalzten, schneebedeckten Spielfeld an. Stopper Rolf Kaul bremste laufend die anstürmenden Münchner Paul Breitner und Karl-Heinz Rummenigge im Schneegestöber.

In der 22. Spielminute flankte Kapitän Manfred Größler von der rechten Außenlinie zu „Bobby“ Breuer. Dessen Pass verfehlte der Münchner Keeper Walter Junghans. Torjäger Uwe Sommerer konnte ungehindert zum 1:0 einschieben.

Das Spiel unter schweren Bedingungen blieb fair. Nur der Altstädter Klaus Brand und Karl-Heinz Rummenigge erhielten eine gelbe Karte. Aber der Bayern-Fanblock randalierte und die Polizei musste den Ordnern zur Hilfe kommen. Ein Polizeihauptmeister erlitt beim Einsatz einen tödlichen Herzinfarkt zwei Minuten vor dem Tor des Tages und lenkte damit die Berichterstattung in München etwas von dem Debakel ab. Die Taktik des erfolgreichen Bayreuther Trainers Heinz Elzner war auch an diesem Tag optimal bis zum Schlusspfiff. Münchens Coach Pal Csernai rechtfertigte die deutschlandweit belächelte Niederlage mit den für seine Profis ungewohnten Platzverhältnissen. Aber der FC Bayern schied in späteren Jahren auch bereits in der ersten Pokalrunde im August auf trockenem Boden jeweils mit 1:0 aus. Das war 1990 in Weinheim und 1994 gegen Vestenbergsgreuth. Stolz zeigte sich wenige Tage nach dem Pokalsieg Uwe Sommerer beim SpVgg-Fasching in den Lederhosen, die er den Bayern sprichwörtlich mit seinem Siegtor ausgezogen hatte. Im folgenden Achtelfinale besiegte die Altstadt TuS Langerwehe mit 5:2 nach Verlängerung und schied erst im Viertelfinale beim FC Schalke mit einer 3:1-Niederlage aus dem DFB-Pokal aus. kpv/rs


Von Roland Schmidt
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