Nach knapp zwei Stunden beendeten die beiden Aktivisten die Aktion. Nach eigenen Angaben musste die anwesende Polizei nicht einschreiten.

Sie kletterten am Vordach des Platzes hoch und in Absprache mit der Polizei wurde dort mit etwas Verzögerung ein Banner mit der Aufschrift „Manege frei für Tierquälerei!“ aufgehängt. Außerdem wurden am Ende auf dem Boden zwei Rauchfakeln gezündet.

Nach eigenen Angaben berufen sich die Kletterer auf eine Studie aus dem Jahr 2018, wonach 62 Prozent der Deutschen Tierhaltung in reisenden Zirkusgeschäften ablehnen. Sie monierten, dass im Circus Krone Löwer. Tiger, Pferde und Hunde mit auf Reisen seien sowie ein Flusstier als Herdentier auf der sogenannten „Krone Farm” ein trauriges Dasein fristen würde. Lies auch: So präsentierte der Circus Krone sich selbst Ende September in Bayreuth der Presse.

„Manege frei für Tierquälerei”: Aktivisten protestieren vor dem Circus Krone in Bayreuth. Foto: red

Niklas (17), einer der Kletternden, empört sich: „Eine artgerechte Tierhaltung ist insbesondere Zirkussen nicht möglich! Hier stellt sich der Mensch, über andere Spezies, bricht den Willen der Tiere und lässt sie zu seiner Unterhaltung Kunststücke machen. Das ist ethisch nicht rechtfertigbar!“

Luca (22), auch kletternd, ergänzt: „Tiere leiden im Zirkus, auch wenn man es ihnen vielleicht nicht auf den ersten Blick ansieht. Ich finde es problematisch, wenn Kindern ein mit Gewalt aufgezwängtes Verhalten der Tiere als normal vermittelt wird. Und es gibt ja viele tolle Zirkusse ohne Tiere, gegen die sich dieser Protest explizit nicht richtet.” Er machte sich in der Vergangenheit in Bayreuth auch als Mitglied der sogenannten Letzten Generation mit blockierten Straßen von sich reden.

Der umstrittene Circus Krone hat am Sonntag (8. Oktober) seine letzten beiden Aufführungen in Bayreuth gegeben. Co-Direktor und Raumbierbändiger Martin Lacey jr. hat im Vorfeld der Bayreuther Vorstellungen betont, dass alle Tier artgerecht gehalten würden.