Veröffentlicht am 24.11.2019 09:00
Veröffentlicht am 24.11.2019 09:00

Das Leben als Christkind

Das Bayreuther Christkind, Leonie Haas, hier noch ohne Kostüm und Engelsflügel. (Foto: Jessica Mohr)
Das Bayreuther Christkind, Leonie Haas, hier noch ohne Kostüm und Engelsflügel. (Foto: Jessica Mohr)
Das Bayreuther Christkind, Leonie Haas, hier noch ohne Kostüm und Engelsflügel. (Foto: Jessica Mohr)
Das Bayreuther Christkind, Leonie Haas, hier noch ohne Kostüm und Engelsflügel. (Foto: Jessica Mohr)
Das Bayreuther Christkind, Leonie Haas, hier noch ohne Kostüm und Engelsflügel. (Foto: Jessica Mohr)

BAYREUTH. Der Duft von gebrannten Mandeln und Glühwein ist bald wieder in der ganzen Innenstadt wahrzunehmen, die Straßen und Gassen sind hell erleuchtet und der Weihnachtsmarkt wird morgen eröffnet. Die 16-jährige Leonie Haas ist in diesem Jahr zum zweiten Mal das Bayreuther Christkind und erzählt, was die Rolle eines Christkindes ausmacht.

Leonie freut sich wie vergangenes Jahr vor allem wieder darauf, die Kinder und älteren Menschen zu besuchen und ihnen so eine Freude zu machen. „Es ist so schön zu sehen, wie die Kinder mich mit leuchtenden Augen ansehen und einen wahrlich anhimmeln“, erzählt sie im Gespräch mit der BTSZ.

Auf die Frage, wie Leonies Familie darauf reagiert hat, als bekannt wurde, dass sie das Bayreuther Christkind ist, gab es nur eine Antwort: Mit Stolz. „Papa fragte immer wieder, ob ich nicht mal das Christkind sein möchte. Als ich dann in sämtlichen Zeitungen zu sehen war, schnitten alle Verwandten die Artikel aus und zeigten sie stolz ihren Freunden und Bekannten“, lacht Leonie.

Ihre Schule, das Wirtschaftswissenschaftliche Gymnasium (WWG), war es auch, die Leonie zum Christkind auswählte. „Ich wurde in der Schule angesprochen. Da ich ja bereits das Christkind in Pottenstein war, wollte ich das Amt auch gerne für Bayreuth übernehmen. Die Lehrer schlugen mich als Christkind vor und der Direktor entschied sich am Ende dafür, dass ich die Stadt zur Weihnachtszeit vertreten darf“, erklärt die aus Vorderkleebach (Stadt Pottenstein) stammende Schülerin.

„Alles unter einen Hut zu bekommen, ist aber schon stressig“, sagt Leonie, die trotz der Christkindrolle auch in der Weihnachtszeit weiterhin zur Schule geht und viel für ihre Klausuren lernt, um einen guten Abschluss zu machen. Wenn die Schülerin doch mal etwas Freizeit findet, geht sie gerne mit Freunden ins Kino oder Shoppen. Jetzt in der Weihnachtszeit ist der Tagesablauf genau geplant, damit Leonie alle Termine wahrnehmen kann. Ein Tag im Leben des Christkindes sieht immer anders aus. „Planung ist das A und O“, sagt auch Leonies Vater. Viele Termine werden auf das Wochenende gelegt und dauern meistens höchstens bis 22 Uhr, damit Leonie trotzdem genug Zeit für die Schule und Freizeit hat. „Das schönste Gefühl ist es einfach, dass mich die Menschen ja eigentlich gar nicht kennen, wenn sie mich aber als Christkind sehen, freuen sie sich so sehr, vor allem eben die Kinder, die noch an mich glauben. Ich habe selber sehr lange noch an das Christkind geglaubt und für mich wäre es das Highlight gewesen, dieses quasi in Natura zu treffen“, schwärmt die 16-Jährige. Was Leonie auch besonders gut gefällt ist, dass das Bayreuther Christkind sehr natürlich auftritt, beispielsweise gibt es keine Perücke. „Und das Bayreuther Kostüm ist schon das Schönste, das es gibt“, sagt die Schülerin mit einem Lächeln. „Ich habe letztes Jahr viele andere Kostüme gesehen und alleine die Metallflügel, die ich trage, sind einzigartig in ganz Bayern und deshalb etwas ganz Besonderes.“ Das Highlight der gesamten Weihnachtszeit ist natürlich die Eröffnung des Bayreuther Christkindlesmarktes am morgigen Montag um 17 Uhr. „Es gibt eine extra Empore, auf der ich stehe, wenn ich zusammen mit Oberbürgermeisterin Brigitte Merk-Erbe den Markt eröffne. Da darf man keine Höhenangst haben. Dazu sorgen die Lampionträger, der Chor der Graserschule und die Blechbläser der Städtischen Musikschule für Weihnachtsstimmung“, so Leonie Haas. Vor allem aber wollte Leonie das Bayreuther Christkind werden, weil für sie Weihnachten die harmonischste Zeit im Jahr ist. Alles ist kuschelig warm, die Lichter brennen überall und es ist einfach anders als zu anderen Jahreszeiten. „Weihnachten ist ein Familienfest, wir gehen in die Kirche, zünden eine Kerze für die Menschen an, die nicht bei uns sein können und die komplette Familie ist zusammen und verbringt gemütliche Weihnachtsfeiertage“.


Von Jessica Mohr
jm
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