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Das Labyrinth am Sternplatz hält weiter an | inbayreuth.de
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Veröffentlicht am 17.11.2019 13:00
Veröffentlicht am 17.11.2019 13:00

Das Labyrinth am Sternplatz hält weiter an

Das Labyrinth am Sternplatz hält weiter an (Foto: Jessica Mohr)
Das Labyrinth am Sternplatz hält weiter an (Foto: Jessica Mohr)
Das Labyrinth am Sternplatz hält weiter an (Foto: Jessica Mohr)
Das Labyrinth am Sternplatz hält weiter an (Foto: Jessica Mohr)
Das Labyrinth am Sternplatz hält weiter an (Foto: Jessica Mohr)

BAYREUTH.

Der Sternplatz ist seit langer Zeit eine einzige Baustelle. Die Hauptbeeinträchtigungen durch die Bauarbeiten müssen die Geschäftsleute am Sternplatz erdulden.

Auch die BTSZ hat bereits von den anhaltenden Bauarbeiten und dem Chaos am Sternplatz berichtet. Die Bauarbeiten sind nötig und müssen gemacht werden, da sind sich alle einig. Aber wie geht es den Ladenbesitzern in dieser Gegend, welche die Baustelle jeden Tag vor der Tür haben und wie sieht es mit der Kundschaft dieser Geschäfte aus?

Abdullah Oeksuez mit Familie.

„Mich trifft es allerdings am meisten“, sagt Abdullah Oeksuez, Besitzer des Bistros Erciyes. „Die Leute finden den Weg in meinen Laden überhaupt nicht mehr. Und eine Klage bringt sowieso nichts, schreibt die Stadt in ihren Briefen. Bis 20. September sollte die Straße vor meinem Restaurant fertig sein, damit ich wieder ganz normal öffnen kann. Im September habe ich zirka 80 % Einbußen im Vergleich zu den anderen Monaten. Ich weiß nicht mehr wie ich meine Kosten decken soll. Meine Schulden beim Finanzamt kann ich derzeit nicht zahlen.“

Drei Briefe hat Abdullah Oeksuez bereits an die Stadt geschrieben und ihnen so versucht seine Lage zu erklären. Allerdings kümmert sich niemand um seine Situation, sagt der Bistrobesitzer. „Im Moment kann ich meine eigenen Kosten nicht decken. Meinen eigenen Lebensunterhalt nicht finanzieren. Ich habe vier Kinder. Wie soll ich diese weiterhin ernähren, wenn meine einzige Einnahmequelle, das Bistro, keine Gäste mehr hat, weil sie den Eingang nicht finden.“

Martina Schnödt aus dem Laden „Blumen und Kreatives”.

Martina Schnödt, die den Blumenladen „Blumen und Kreatives“ betreibt, macht sich da weniger Sorgen: „Es muss ja leider gemacht werden. Schade ist nur, dass sich die Baustelle so weit nach hinten verschoben hat, dass ich nun die Baustelle genau in der Weihnachtszeit vor der Tür habe. Das offizielle Ende der Baustelle sollte der 23. September sein. Das zieht sich einfach alles sehr in die Länge.“

„Während den Arbeiten an der Baustelle kam es zu Störungen und damit verbunden Verzögerungen im Zeitplan um bis zu vier Wochen. Örtliche Gegebenheiten, die nicht vorherzusehen waren, machten Umstellungen des Bauablaufs erforderlich. Derartige Verzögerungen sind im Tiefbau immer möglich. Eine längslaufende Mauer musste zum Beispiel abgebrochen und zuvor durch einen Archäologen untersucht werden. Zudem ereignete sich im Umfeld des Sternplatzes in diesem Zeitraum ein Wasserrohrbruch. Ein zügiger Baufortschritt wird zudem durch die besonders aufwendigen verkehrs- und sicherheitsrechtlichen Vorgaben bei der Baudurchführung erschwert“, so Joachim Oppold, Pressesprecher der Stadt Bayreuth.

Existenzängste hätte Martina Schnödt aber nicht. Den Laden gibt es schon so lange und die Floristin hofft, dass ihre Stammkunden auch trotz der Baustelle den Weg in den Laden finden. Auf Neukunden allerdings muss sie wohl verzichten, weil diese den Weg zum Laden nicht finden werden.

„Aber natürlich haben auch wir einige Maßnahmen getroffen“, so Martina Schnödt, „beispielsweise haben wir die Ware erstmal etwas reduziert, um zu sehen, wie das Geschäft weiterläuft. Allerdings haben wir festgestellt, dass wir bisher unsere Bestellungen und unseren Verkauf so weiterführen können wie vor der Baustelle auch.“

Im Bereich Richard-Wagner-Straße bis zum Sternplatz finden Pflasterarbeiten statt, die auch noch eine weitere Woche andauern soll. Im Bereich der Badstraße und der Ludwigstraße finden Erneuerungen der Versorgungsleitungen durch die Stadtwerke statt. Diese Arbeiten werden laut der Stadt in Kürze abgeschlossen sein. Anschließen wird über die Wintermonate ein provisorischer Oberflächenbelag hergestellt, damit keine Beeinträchtigungen mehr für die angrenzenden Geschäfte sowie die Besucher der Fußgängerzone gegeben sind. Ab Mitte März 2020 sollen die Umgestaltungsarbeiten in der Fußgängerzone wieder aufgenommen werden. Bis Ende Juni sollen die Arbeiten in der Fußgängerzone beendet sein, sodass diese wieder eine einheitliche Optik aufweist.


Von Jessica Mohr

jm

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