Seit Mittwoch gilt die 2G-Regel im Einzelhandel. Das heißt, in großen Teilen der bayerischen Geschäfte dürfen nur noch Personen einkaufen, die gegen das Coronavirus geimpft oder davon genesen sind. Die 2G-Regel gilt allerdings nicht für Geschäfte des täglichen Bedarfs, was zu einer ganzen Reihe an Ausnahmen führt.

Das fängt beispielsweise schon bei Einkaufszentren an. Dort haben Ungeimpfte grundsätzlich weiterhin Zutritt. „Zahlreiche Geschäfte führen bei uns Artikel des täglichen Bedarfs, für die die 2G-Regel nicht gilt“, sagt die Managerin des Rotmain-Center, Isabel Belka, „dazu zählen die Drogerien, der Optiker oder auch die Apotheke.“

Für die Überprüfung des 2G-Status seien die einzelnen Geschäfte verantwortlich, so die Center-Chefin. Sie befürchtet, dass die flächendeckende 2G-Regel für die Händler allgemein und natürlich auch im Rotmain-Center, ausgerechnet im so wichtigen Weihnachtsgeschäft, erhebliche Auswirkungen habe – und das vor dem Hintergrund, dass die Infektionsgefahr im Handel gering und der Handel kein Pandemietreiber sei.

„Bei vielen der von 2G betroffenen Händler ist jetzt erneut mit Kunden- und Umsatzrückgängen zu rechnen, das sehen wir an anderen Standorten, an denen diese Regelung bereits gilt“, so Isabel Belka. Personelle Engpässe sorgten schon lange für Probleme, jetzt kämen Herausforderungen bei der Umsetzung der Vorgaben dazu – eine weitere Belastung bei knapper Personaldecke.

„Es ist klar und richtig, dass es umfassender Maßnahmen bedarf, um die Pandemie wirksam zu bekämpfen und das Infektionsgeschehen endlich einzudämmen – aber die 2G-Regelung für den Handel ist nicht angemessen.“

Auch bei Galeria Karstadt sind die Zugangsregelungen aufwändig. „Derzeit ist nur der Haupteingang in der Maximilianstraße geöffnet. Dort stehen zwei Mitarbeiter, die sowohl den Impf- bzw. Genesenen-Status

kontrollieren, zusätzlich muss der Personalausweis vorgelegt werden. Da gleichzeitig zwei Mitarbeiter im Einsatz sind, vermeiden wir eine größere Schlangenbildung beim Eintritt“, so Karstadt-Storemanager Jochen Keller. „Die meisten Kundern

haben den Impfnachweis griffbereit. Bisher erhielten wir durchweg positives Feedback. Der Einlassstopp aufgrund der Zehn-Quadratmeter-Regelung pro Kunde, macht uns derzeit noch keine Sorgen.“

„2G – geimpft oder genesen“, gilt auch bei Haubner‘s. Inhaberin Friseurmeisterin Michaela Haubner äußert sich zufrieden über diese klare Vorgabe. „Die Kunden wissen nun, worauf sie sich einstellen müssen“, sagt sie. „Wir müssen nur noch den Impf- oder Genesenenstatus kontrollieren und nicht auch noch einen Test einfordern. 90 Prozent unserer Kunden sind geimpft oder genesen. Am Eingang wird kontrolliert. Unsere Stammkunden kommen ganz normal und auch spontan sind immer noch Termine möglich. Wir halten die Hygienemaßnahmen wie Maske und Abstand ein, sodass alle Kunden sich bei uns wohl und sicher fühlen können“.

Auch in der Gastronomie gilt mittlerweile die 2G-Regel. Bei Margitta Hartmann, Inhaberin vom Gasthof zum Oschenberg, funktioniert die Umsetzung: „In der Gaststätte ist es etwas ruhiger geworden, dafür laufen die Außerhaus-Bestellungen gut. Für die Kontrollen des Impfstatuses haben wir eine extra Servicekraft, mittlerweile sind wir routiniert. Inzwischen verfügen wir über einen Scanner, so läuft die Kontrolle schneller ab. Viele unserer Stammgäste sind geimpft und kommen gerne. Bei Reservierungen weisen wir vorab auf die geltenden Vorgaben hin. Wir haben selten Gäste, die die Regeln nicht akzeptieren wollen“, so Margitta Hartmann.