Veröffentlicht am 30.01.2021 18:00
Veröffentlicht am 30.01.2021 18:00

Corona-Virus in Bayreuth: Nicht nur Heimwerker ausgebremst

Corona-Virus in Bayreuth: Nicht nur Heimwerker ausgebremst (Foto: Munzert)
Corona-Virus in Bayreuth: Nicht nur Heimwerker ausgebremst (Foto: Munzert)
Corona-Virus in Bayreuth: Nicht nur Heimwerker ausgebremst (Foto: Munzert)
Corona-Virus in Bayreuth: Nicht nur Heimwerker ausgebremst (Foto: Munzert)
Corona-Virus in Bayreuth: Nicht nur Heimwerker ausgebremst (Foto: Munzert)

BAYREUTH.

Schnell eine Fuge abdichten, den Flecken an der Wand überpinseln, endlich das Regal dübeln: Handwerklich begabte Menschen gehen Kleinigkeiten in den eigenen vier Wänden gerne selbst an, dazu braucht es das nötige Arbeitsgerät. Wegen des harten Lockdown sind Baumärkte derzeit geschlossen und der eine oder andere Werkstoff für den Heimwerker nicht erhältlich. Markus Baum zeigt für die derzeitige Schließung wenig Verständnis. Er ist alleiniger Vorstand der Baumaterialien-Handelsgesellschaft AG (BHG) und Geschäftsführer der Danhauser Baustoffe. Diese Unternehmen betreiben derzeit acht hagebaumärkte in Nordbayern, davon einen in Bayreuth. Seiner Meinung nach müssen Baumärkte als systemrelevant klassifiziert werden, da angebotene Sortimente zur Grundversorgung der Bürger dienen.

Er verweist auf Brenn- und Heizstoffe sowie Frostschutzmittel, Streusalz oder Schneeschieber, alles im Winter notwendig. Ebenso würden Tierfutter und weitere Waren zur Deckung des Grundbedarfs vieler Haushalte gehören. Potenzielle Ansteckungsgefahr beim Einkauf im Baumarkt sieht Markus Baum nicht: „Nach der angeordneten Schließung im Frühjahr und der darauffolgenden Wiedereröffnung am 20. April wurde ein Hygienekonzept ausgearbeitet. Dazu gehörten Zulassungskontrollen über Einkaufswagen, Einhausung der Kassen, Kennzeichnung von notwendigen Abständen, der Kauf von Masken und Desinfektionsmittel für Kunden und Mitarbeiter“.

„Insgesamt haben wir im Frühjahr zirka 100.000 Euro für Hygienemaßnahmen ausgegeben und statt möglichen 1.200 Kunden, die sich gleichzeitig im Markt aufhalten könnten, nur 170 zugelassen“, sagt Markus Baum. Als weiteren Sicherheitsaspekt nennt er die Verkaufsfläche des hagebaumarktes an der Spinnereistraße: Wir verfügen über 12.000 Quadratmeter, davon 2.000 Quadratmeter Freifläche. „Durch Größe und Raumhöhe entstehen Temperaturdifferenzen, die wiederrum für Zirkulation sorgen und Aerosolen wenig Chancen lassen.“ Das Infektionsgeschehen bei den Mitarbeitern sei seit Beginn der Pandemie überschaubar. „Wir registrierten sieben Fälle, die Ansteckung kam jeweils aus dem Familienkreis. Lediglich bei einem Erkrankten ließ sich die Infektionskette nicht verfolgen“, sagt Markus Baum.

Die Pandemie verhagelte das Frühjahrsgeschäft 2020. „Blumen haben wir an die Mitarbeiter verschenkt“, so Markus Baum. „Der Weihnachtsbaumverkauf im Dezember konnte nach dem Lockdown im Dezember noch auf dem Parkplatz abgewickelt werden. Die Einnahmen haben wir gespendet“.

Der Einkauf im hagebaumarkt ist derzeit über „Click & Collect“ möglich: Ware wird online bestellt und in der Spinnereistraße abgeholt. „Ein Umsatzbringer ist dieses Geschäft nicht“, so Baum. „Lediglich ein Service für unsere Kunden.“

Die Mitarbeiter sind derzeit damit beschäftigt, den Markt auf Vordermann zu bringen und die Zeit nach dem Lockdown vorzubereiten. „Es ist der ganz normale Ablauf, auch die Fische in den Aquarien müssen gefüttert werden“, sagt der Vertriebsleiter der hagebaumärkte Uwe Maisel. „Unser Gartencenter ist in der Regel bis Ende Februar aufgebaut. Daran halten wir auch in diesem Jahr fest. Für das Frühjahrsangebot mit Blumen, Sträuchern und Pflanzerde gibt es sowieso Abnahmeverpflichtungen, ebenso wie für Gartenmöbel und -accessoires, die zudem oftmals lange Lieferwege haben. Wir möchten vorbereitet sein auf die Wiedereröffnung, so dass wir unseren Kunden vom ersten Tag an eine optimale Auswahl anbieten können“.

Elektronik, Trends & Technik kaufen im Onlineshop, war bei MediaMarkt schon vor Corona möglich. „Weil unsere Kunden diese Art des Einkaufens bereits gewohnt waren, hatten wir zunächst leichte Vorteile“, so MediaMarkt-Chef Peter Borgmann. Per Telefon (0921/7858115) oder Computer (www.mediamarkt.de) kann man jetzt eine Bestellung direkt in Bayreuth aufgeben. „Die Ware ist von Montag bis Samstag zwischen 10 und 18 Uhr an einer eigens eingerichteten Pick-up-Station abzuholen“, so Peter Borgmann. Wichtig ist das Einhalten eines Sicherheitsabstands und das Tragen eines FFP2-Mund-Nasen-Schutzes. Vor Ort steht Desinfektionsmittel zur Verfügung. Die Station ist mit einer bargeldlosen Kasse ausgestattet. Möglich sind auch die Lieferung und Inbetriebnahme von Großgeräten am Wunschort.

„Für die Abwicklung der Bestellungen arbeiten wir mit einem Teil unseres Teams“, erzählt Peter Borgmann. „Es ist nicht ganz einfach für Kollegen, die sonst zum Beispiel für Haushaltsgeräte zuständig waren, eine bestimmte CD aus einem Sortiment mit mehr als 20.000 Artikeln herauszusuchen. Aber wir schaffen das“.


Von Jessica Mohr
jm
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