Veröffentlicht am 21.01.2021 07:53
Veröffentlicht am 21.01.2021 07:53

Corona-Virus in Bayreuth: Mutation des Corona-Virus in Bayreuth

Eingangsbereich Klinikum Bayreuth Foto Gabi Munzert (Foto: Munzert)
Eingangsbereich Klinikum Bayreuth Foto Gabi Munzert (Foto: Munzert)
Eingangsbereich Klinikum Bayreuth Foto Gabi Munzert (Foto: Munzert)
Eingangsbereich Klinikum Bayreuth Foto Gabi Munzert (Foto: Munzert)
Eingangsbereich Klinikum Bayreuth Foto Gabi Munzert (Foto: Munzert)

BAYREUTH.

In der Stadt Bayreuth ist der erste Fall der englischen Variante des Coronavirus entdeckt worden. Dieser Virustyp ist nach derzeitigem Kenntnisstand im Krankheitsverlauf nicht gefährlicher, wohl aber deutlich ansteckender. Je nach Studie soll die Ansteckungsgefahr um 50 bis 70 Prozent höher liegen. Die Leitung der Klinikum Bayreuth GmbH begegnet dieser Entwicklung mit einer Reihe von Maßnahmen.

Indexfall ist eine Person, die kurz vor den Weihnachtsfeiertagen aus Großbritannien eingereist war und sich unmittelbar in Isolation begeben hatte. Ein Abstrich erbrachte den Nachweis des Coronavirus, das Ergebnis der Sequenzierung, mit dem der Nachweis der neuen Variante geführt wurde, lag jedoch erst am 16.01.2021 vor, zu einem Zeitpunkt, als die Isolation und Ansteckungsfähigkeit bereits beendet waren.

Auch aufgrund der guten Mitarbeit der betroffenen Person bestanden zu keiner Zeit Kontakte, die zu einer Ansteckung geeignet gewesen wären. Der Krankheitsverlauf war mild, so dass die Person auch nicht als Patient im Klinikum gewesen war. Daher kann das Gesundheitsamt nach menschlichem Ermessen ausschließen, dass das derzeitige Infektionsgeschehen im Klinikum Bayreuth mit diesem Indexfall in Zusammenhang stehen könnte. Das Klinikum Bayreuth allerdings schließt nicht aus, dass dieser Virustyp inzwischen im Klinikum angekommen ist. In den vergangenen Tagen gab es an der Klinikum Bayreuth GmbH mehrere Ausbrüche, die in ihrer Dynamik die bisherigen Ausbruchsereignisse übertroffen hatten. Dies wird aktuell geprüft. „In Anbetracht dieser ernst zu nehmenden Entwicklung und vor dem Hintergrund weiterhin hoher Inzidenzzahlen in Stadt und Landkreis Bayreuth werden wir jetzt entschlossen handeln“, sagt der Ärztliche Direktor und Pandemiebeauftragte der Klinikum Bayreuth GmbH, Prof. Dr. Thomas Rupprecht. „Es geht darum, unsere Leistungsfähigkeit zu erhalten, um Patienten, ob mit oder ohne Covid, helfen zu können. Der Schlüssel dazu ist der Schutz unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.“

Aus diesem Grund wurde heute seitens der Klinik telefonisch Kontakt mit dem Gesundheitsamt aufgenommen. Es ist beabsichtigt, das Klinikum, das bislang erforderliche Infektionsschutzmaßnahmen, wie in Häusern dieser Versorgungsstufe üblich, selbst etabliert hat, durch die Behörden zu unterstützen. Auch die möglichst umfangreiche Testung der Mitarbeiter zählt zu diesem Angebot, wobei hier voraussichtlich die Teststrecke von Stadt und Landkreis zur Verfügung stehen wird.

Bereits jetzt werden komplette Teams von Kliniken und Abteilungen, in denen positive Testergebnisse auftraten, zu Abstrichen einberufen. Sobald als möglich werden alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Klinikum Bayreuth GmbH, in Summe sind dies mehr als 3300 Menschen, getestet. Dazu bauen die Verantwortlichen des Großkrankenhauses auf die Unterstützung der Stadt Bayreuth, die über ausreichend Testkapazitäten verfügt. „Darüber hinaus werden wir das Bayerisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit bitten, uns durch seine Task Force mit Expertise und bei der Umsetzung weiterer eventuell notwendiger Maßnahmen zu unterstützen“, sagt Dr. Thomas Bollinger, Leitender Oberarzt und Fachimmunologe am Institut für Laboratoriumsmedizin, Mikrobiologie und Krankenhaushygiene der Klinikum Bayreuth GmbH.

Weil davon auszugehen ist, dass bei einer Testung aller Mitarbeiter*innen weitere positive Ergebnisse auftreten und sich daraus Quarantänezeiträume ergeben, nimmt die Klinikum Bayreuth GmbH Kontakt zu Stellen und Institutionen auf, die vor allem in der Pflege personelle Unterstützung leisten können. Eine stetige Belieferung mit Impfstoff, um die Impfaktion für Mitarbeiter*innen verlässlich fortsetzen und ausbauen zu können, würde der Klinikum Bayreuth GmbH zudem helfen.

Ebenfalls werden alle stationären Patientinnen und Patienten, bei denen dies möglich ist, entlassen.


Von Jessica Mohr
jm
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