Veröffentlicht am 04.04.2020 19:09
Veröffentlicht am 04.04.2020 19:09

Mit Tabak gegen Corona

Mit Tabak gegen Corona (Foto: red)
Mit Tabak gegen Corona (Foto: red)
Mit Tabak gegen Corona (Foto: red)
Mit Tabak gegen Corona (Foto: red)
Mit Tabak gegen Corona (Foto: red)

BAYREUTH. Die British American Tobacco (BAT) arbeitet derzeit an einem potenziellen Impfstoff gegen COVID-19 und nutzt dafür Tabakpflanzen. Geforscht wird jedoch nicht in Bayreuth, sondern in den USA. Die dortige BAT-Tochtergesellschaft Kentucky BioProcessing (KBP) beschäftigt sich schwerpunktmäßig mit der Sparte Biotechnologie. Der Impfstoff, an dem jetzt gearbeitet wird, befindet sich noch in der vorklinischen Prüfung und wurde noch nicht am Menschen getestet.

BAT-Angaben zufolge haben Tabakpflanzen das Potenzial einer schnelleren und sichereren Impfstoffentwicklung gegenüber anderer Methoden, da sich die Elemente des Impfstoffs in Tabakpflanzen sehr viel schneller anhäufen. Außerdem sind die Pflanzen kein Wirt für Erreger, die Krankheiten beim Menschen auslösen können. Bereits 2014 machte KBP Schlagzeilen, als einer der wenigen Hersteller einer wirksamen Behandlung von Ebola.

Das BAT-Tochterunternehmen hat für die Entwicklung des Impfstoffes einen Abschnitt der Gensequenz von COVID-19 geklont, was zur Entwicklung einer Substanz führte, die die Produktion von Antikörpern hervorruft. Die Substanz befindet sich jetzt in vorklinischen Tests.

Bei der Entwicklung des Impfstoffs gegen COVID-19 wird eine eigene Technologie eingesetzt. Bei positivem Verlauf der Tests hofft man, mit den richtigen Partnern und der Unterstützung von Regierungsbehörden, ab Juni ein bis drei Millionen Impfstoffdosen pro Woche herstellen zu können. Man geht davon aus, dass mit einer einzigen Dosis eine wirksame Immunantwort hervorgerufen werden kann. „Die Entwicklung eines Impfstoffs ist eine anspruchsvolle und komplexe Arbeit, doch wir glauben, dass wir mit unserer Technologie-Plattform unter Nutzung der Tabakpflanze einen wegweisenden Durchbruch erreicht haben. Wir sind bereit, mit Regierungen und sämtlichen Interessenvertretern zusammenzuarbeiten, um den Kampf gegen Corvid-19 zu gewinnen“, sagt David O’Reilly, Direktor für wissenschaftliche Forschung bei BAT. Das Unternehmen untersucht seit geraumer Zeit die Nutzung der Tabakpflanze für die Entwicklung von pflanzenbasierten Impfstoffen. Wird der Wirkstoff gegen Corvid-19 erfolgreich auf dem Markt etabliert, möchte das Unternehmen damit keinen Gewinn erzielen. gmu


Von Jessica Mohr

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