BAYREUTH.
Seit 1. März sind Baumärkte, trotz anhaltender Lockdown-Phase, wieder offen. Voraussetzung: Einlasskontrollen.
Derzeit liegt die 7-Tage-Inzidenz in der Stadt unter dem Schwellenwert von 100, so dass auch der Einzelhandel seit vergangenem Montag wieder für seine Kunden da ist – nach vorheriger Terminvergabe. „Click & Meet“ nennt sich das Konzept und es gilt:
Ein Kunde pro 40 Quadratmeter darf nach vorheriger Anmeldung im Geschäft shoppen.
Wie wird nun das Einkaufen im Zeitfenster in Bayreuth angenommen? Wir haben nachgefragt:
hagebau-Vertriebsleiter Uwe Maisel freut sich über disziplinierte Kunden. „Unser Einlasskonzept – mit Einkaufswagenpflicht – wurde zu hundert Prozent akzeptiert“, sagt er. Nur eine bestimmte Anzahl an Einkaufswagen stand zur Verfügung, so konnte die Anzahl der Kunden im Markt gesteuert werden. „Seit der Wiedereröffnung sind unsere Märkte gut frequentiert, jedoch nicht überlaufen“, so Uwe Maisel, „Es gab zu keiner Zeit Spitzen, also kein Ansturm oder Warteschlangen, wie im Lockdown im vergangenen Frühjahr. Tendenziell wurden im hagebaumarkt nach der Wiedereröffnung Produkte im Bereich Gartenartikel, wie Erden, Bauholz und Pflanzen, besonders gefragt. Aber auch am restlichen Sortiment zeigten die Kunden großes Interesse, da der Lockdown für einen gewissen Nachholbedarf gesorgt hat. Um unser aller Gesundheit zu schützen, werden wir auch künftig selbstverständlich sämtliche erforderlichen Hygienemaßnahmen umsetzen und so ein sicheres Einkaufserlebnis ermöglichen“, sagt Uwe Maisel.
„Unser Telefon steht nicht mehr still“, so Uwe Baumann, Chef von Baumann EURONICS XXL. „Das Kaufinteresse ist nicht auf einen bestimmten Schwerpunkt gerichtet, nachgefragt wird die gesamte Breite unseres Sortimentes: Von der Personenwaage, über Staubsauger, bis hin zu Fernsehgeräten oder Handyverträgen.“ Die Verkäufer seien sehr gut ausgelastet und man stelle im Kundengespräch immer wieder fest, dass dem direkten Einkauf der Vorzug gegeben wird. Als Beispiel nennt Uwe Baumann den Kauf eines Fernsehgerätes. „Schließlich will man doch live erleben, wie das Bild wirkt“, sagt er. Insgesamt habe man bei Baumann gespürt, dass die Kunden gerne in den Laden kommen, auch um den Einzelhandel ganz allgemein zu unterstützen.
„Click & Meet wird bei uns gut angenommen. Probleme bei den Einlasskontrollen sind bislang nicht aufgetreten. Unsere Kundschaft hat Verständnis für die Maßnahmen gezeigt und war einfach nur froh, wieder einkaufen gehen zu können. Der Mensch ist ein Gewohnheitstier und findet sich nach einiger Zeit auch mit Regelungen wie Terminshopping ab“, sagt Chris Wagner vom Wellensteyn-Store am Markt. Kunden mit vorab vereinbarten Terminen kamen mit konkretem Kaufinteresse in die Filiale – vornehmlich nämlich für Winterjacken. „Spontankäufe während eines Stadtbummels werden wohl so lange ausbleiben, bis auch die Gastronomie wieder öffnen darf und die Innenstädte ihre Attraktivität zurückgewinnen“, so der Storemanager. Spontane Terminvereinbarungen sind problemlos vor Ort oder über das eigens eingerichtete Internetportal, www.jackenliebe.de, möglich. Langfristige Planungen hat sich das Wellensteyn-Team seit dem vergangenen Jahr abgewöhnt. Spontanes Handeln und Improvisationsvermögen seien derzeit eher gefragt.
„Auch wir vermuten, dass die Laufkundschaft ausbleiben wird, bis wieder mehr Leben in die Innenstadt kommt und alle Läden öffnen. Vielleicht liegt das aber auch an fehlender Kommunikation. Viele Kunden wissen noch gar nicht, dass wir wieder offen haben dürfen. Viele Stammkunden rufen erstmal an und fragen. Die Freude auf einen kleinen Einkaufsbummel ist dann besonders groß. Einfach ein bisschen Abwechslung zum Corona-Alltag. Derzeit dürfen wir fünf Leute gleichzeitig in unseren Laden lassen und das funktioniert per Terminvergabe sehr gut. Trotzdem freuen wir uns, wenn der richtige Alltag endlich wieder losgeht“, so Anneliese Wiesend, Inhaberin von Witzler Damen-Moden.