Corona-Virus in Bayreuth: Gefahr vor finanzieller Schieflage

Corona-Virus in Bayreuth: Gefahr vor finanzieller Schieflage (Foto: red)
Corona-Virus in Bayreuth: Gefahr vor finanzieller Schieflage (Foto: red)
Corona-Virus in Bayreuth: Gefahr vor finanzieller Schieflage (Foto: red)
Corona-Virus in Bayreuth: Gefahr vor finanzieller Schieflage (Foto: red)
Corona-Virus in Bayreuth: Gefahr vor finanzieller Schieflage (Foto: red)

BAYREUTH . Ob Physiotherapeuten, Ergotherapeuten, Logopäden oder Podologen – unter den Heilmittelerbringern wächst allerorts die Verzweiflung.

„Gründe für die Umsatzrückgänge sind einerseits, Terminabsagen, weil Patienten, die oftmals zur Risikogruppe gehören, Angst vor einer Ansteckung mit Corona haben. Andere meinen die Praxen sind aufgrund des Kontaktverbotes geschlossen, oder es würden keine Verordnungen von den Ärzten mehr ausgestellt“, so Tobias Niklas. Heilmittelerbringer sind jedoch systemrelevant, d.h. sie gehören ausdrücklich zum Kern der Gesundheitsversorgung wie Krankenhäuser, Ärzte und Apotheker auch. Sie dürfen – und müssen – weiterhin Patienten behandeln. „Deshalb muss ein weiterer Rettungsschirm ganz selbstverständlich auch für uns Therapeuten gelten“, fordert der SHV.

„Sollte dies nicht der Fall sein, nimmt die Politik wissentlich die Insolvenz von vielen tausend Heilmittelerbringern in Kauf und gefährdet damit hunderttausende von Arbeitsplätzen und die Gesundheit der Bevölkerung“, bringt es der Spitzenverbands der Heilmittelverbände (SHV), auf den Punkt. Die Heilmittelbereiche Physiotherapie, Ergotherapie, Logopädie und Podologie leiden seit Jahren unter sehr geringen Vergütungssätzen. „Und bei den derzeitigen Umsatzrückgängen um 60 bis 90 Prozent sind die finanziellen Rücklagen dann schnell aufgebraucht, wenn es sie überhaupt gibt“, verdeutlicht Niklas.

Der Verband fordert finanzielle Soforthilfen von der Gesetzlichen Krankenversicherung in Form von Ausgleichszahlungen. „Wenn wir keine Leistung erbringen können, entstehen den Krankenkassen keine Kosten. Im Gegenteil: Sie profitieren finanziell von dieser Situation“, sind sich alle SHV-Mitgliedsverbände einig: „Denn die Kosten für Physiotherapie, Ergotherapie, Logopädie und Podologie sind im Haushaltsplan der Krankenkassen eingeplant. Es bringt sie also nicht in finanzielle Schwierigkeiten, den Heilmittelerbringern eine Soforthilfe auszuzahlen, um deren Umsatzeinbußen teilweise auszugleichen. Für die Krankenkassen ist das ein Nullsummenspiel. Den Heilmittelerbringern rettet das aber deren Existenz– und darauf kommt es mehr denn je an. Andernfalls ist die Versorgung mit Heilmitteln in der Zukunft gefährdet.

red/gmu


Von Jessica Mohr
jm
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