menu
Corona-Virus in Baryeuth: „Die Lage ist nicht nur ernst, sondern besorgniserregend!“ | inbayreuth.de
menu
Veröffentlicht am 13.11.2020 10:42
Veröffentlicht am 13.11.2020 10:42

Corona-Virus in Baryeuth: „Die Lage ist nicht nur ernst, sondern besorgniserregend!“

Corona-Virus in Baryeuth: „Die Lage ist nicht nur ernst, sondern besorgniserregend!“ (Foto: red)
Corona-Virus in Baryeuth: „Die Lage ist nicht nur ernst, sondern besorgniserregend!“ (Foto: red)
Corona-Virus in Baryeuth: „Die Lage ist nicht nur ernst, sondern besorgniserregend!“ (Foto: red)
Corona-Virus in Baryeuth: „Die Lage ist nicht nur ernst, sondern besorgniserregend!“ (Foto: red)
Corona-Virus in Baryeuth: „Die Lage ist nicht nur ernst, sondern besorgniserregend!“ (Foto: red)

MÜNCHEN. D er zweite Lockdown in diesem Jahr stellt uns als Gesellschaft alle vor große Herausforderungen. Auch die Wirtschaft sieht sich mit erheblichen finanziellen Verlusten konfrontiert. Die Auswirkungen des ersten Lockdowns haben vor allem Reha-Einrichtungen in Bayern hart getroffen. „Nach langem Kampf konnten wir damals erreichen, dass Vorsorge- und Rehakliniken in den politischen Rettungsschirm mitaufgenommen wurden. Die Ausgleichszahlungen haben zumindest dafür gesorgt, die prekäre finanzielle Lage der Reha-Einrichtungen in Bayern für das Erste abzufedern“, sagt Stefan Scharl, 2. Vorsitzender des VPKA-Vorstands. „Nachdem das Rettungspaket nun allerdings ausgelaufen ist und wir uns in einem zweiten Lockdown befinden, sehen sich alle Reha-Einrichtungen in ihrer Existenz bedroht“, appelliert Scharl eindringlich.

Die aktuell geltenden Rahmenbedingungen sind für den Fortbestand der Reha- und Vorsorgekliniken eine mittlere Katastrophe. Seit Anfang Oktober werden keine Ausgleichszahlungen mehr bezahlt, wenn eine Einrichtung aufgrund der Corona-Auflagen nicht voll belegt werden kann. Das wirkt sich maßgeblich auf die wirtschaftliche Existenz der Branche aus. „Die komplette Schließung im Frühjahr hat die Reha-Einrichtungen bereits an ihre finanzielle Belastungsgrenze gebracht. Ein Regelbetrieb ist seitdem nicht mehr möglich. Die Kliniken nehmen deutlich weniger ein, aber die Kosten für Personal und die aufwendigen Hygienevorschriften laufen weiter und haben die finanziellen Reserven vieler Einrichtungen mittlerweile aufgefressen“, so der Vorstand des Verbands. Eine existenzsichernde Hilfe von politischer Seite sei deshalb unumgänglich und dringend erforderlich, um die medizinisch-therapeutische Betreuung chronischer Gesundheitsschäden weiterhin aufrechterhalten zu können.

Aufschlag auf die bestehende Vergütungsvereinbarung erforderlich

Die Pandemie wird sich noch Monate oder Jahre auf das Gesundheitssystem auswirken. Nicht nur in, sondern auch nach der Krise müssen medizinische Einrichtungen wie Vorsorge- und Reha-Kliniken dringend finanziell unterstützt werden. „Wir sind momentan in einer ausweglosen Lage. Ab jetzt gibt es offiziell keine Hilfen mehr und die Mehrausgaben, um den laufenden Betrieb mit den gültigen Auflagen weiterhin stemmen zu können, sind immens. Auch die Belegungszahlen in den Reha-Kliniken sind aktuell deutlich niedriger als in den Vorjahren. Hier fehlen ebenfalls wichtige Einnahmen. Etwa ein Zehntel der Reha-Einrichtungen in Bayern sind nach einer Erhebung, die wir durchgeführt haben, so gefährdet, dass sie mit der Insolvenz rechnen müssen. Das ist alarmierend“, unterstreicht Scharl die desaströse Lage. Der VPKA ruft zusammen mit dem BDPK, Bundesverband deutscher Privatkliniken e.V., die Politik dazu auf, im Rahmen des Gesundheitsversorgungs- und Pflegeverbesserungsgesetz (GPVG) einen gesetzlich festgelegten Aufschlag auf die bestehende Vergütungsvereinbarung zu verabschieden. Außerdem müsse eine Härtefallregelung als Ausgleich einer corona-bedingten Minderbelegung oder bei einer Teil- bzw. Komplettschließung durchgesetzt werden. „Wenn die Politik nicht bald reagiert, dann droht uns eine Schließungswelle. Am Ende stehen dann die betroffenen Patienten allein da. Das dürfen wir so einfach nicht hinnehmen und tatenlos zuschauen“, mahnt Stefan Scharl abschließend.


Von Jessica Mohr

jm

north