Veröffentlicht am 09.08.2020 08:00
Veröffentlicht am 09.08.2020 08:00

Nachrichten Bayreuth: Stadtwerke weist Defizite auf

Jürgen Bayer Stadtwerke Foto Schmidt (Foto: Roland Schmidt)
Jürgen Bayer Stadtwerke Foto Schmidt (Foto: Roland Schmidt)
Jürgen Bayer Stadtwerke Foto Schmidt (Foto: Roland Schmidt)
Jürgen Bayer Stadtwerke Foto Schmidt (Foto: Roland Schmidt)
Jürgen Bayer Stadtwerke Foto Schmidt (Foto: Roland Schmidt)

BAYREUTH. Die vielen Einschränkungen und Probleme der Corona-Pandemie sorgen bei den Stadtwerken Bayreuth für Defizite in ziemlich allen Geschäftsbereichen.

Wie Jürgen Bayer, der Geschäftsführer der Stadtwerke, im Rahmen der Vorstellung der Jahresbilanz 2019 erläuterte, gab es in der Corona-Zeit seit März 2020 beim gewerblichen Stromverkauf ein Minus von etwa 20 Prozent. Die den Kunden eingeräumte Möglichkeit, Abschlagszahlungen stunden zu lassen, wurde nur relativ selten wahrgenommen. Abzuwarten bleibe, was nach dem 30. September passiert. Bis dorthin ist die Meldepflicht nach dem Insolvenzgesetz für Betriebe ausgesetzt. „Ob nach dem 30. September tatsächlich eine Insolvenzwelle kommt, müssen wir sehen. Als besonders gefährdete Branchen gelten die Gastronomie und den Handel“, so Jürgen Bayer.

Beim Stadtbusverkehr sackte die Zahl der Fahrgäste zu Beginn der Pandemie im Lockdown um bis zu 80 Prozent ab. „Wir haben unser Linienangebot allerdings lediglich nachts ausgedünnt, um weiter für die Personen, die auf den ÖPNV angewiesen sind, präsent zu bleiben. Unsere Fahrerinnen und Fahrer hielten den Stadtbusverkehr trotz der angespannten Situation am Rollen. Die Schutzmaßnahmen für die Fahrer trugen auch dazu bei, dass wir im Stadtbusbereich keinen einzigen Corona-Fall verzeichnen mussten. Mittlerweile liegen die Fahrgastzahlen wieder etwa bei 80 Prozent der ,Normaljahre‘. Wie viel Defizit durch Corona bislang im Stadtbusverkehr aufgelaufen ist, kann man schwer sagen. Schließlich haben auch der Bund und der Freistaat Bayern als ,Silberstreif am Horizont‘ eine Beteiligung an den Defiziten beim ÖPNV zugesagt. Wie dies aber genau laufen wird, steht momentan noch nicht fest“, so der Geschäftsführer.

Die von den Stadtwerken verwalteten Bäder mussten im März 2020 geschlossen werden, seitdem ist das Personal in Kurzarbeit. Das Kreuzsteinbad ist zwar geöffnet, allerdings dürfen aufgrund der Hygieneauflagen nur maximal etwa 2.400 Gäste am Tag begrüßt werden. Unter normalen Bedingungen wären 7.000 Badegäste am Tag möglich. Einige Bereiche wie der Sprungturm oder das Wellenbecken sind aus Sicherheitsgründen geschlossen. Auf Sparflamme ohne Sauna- und Wellnessbetrieb läuft seit Ende Juli auch wieder die Lohengrin Therme. Noch geschlossen ist das Stadtbad. Hier soll zunächst abgewartet werden, wie es mit dem Schulschwimmen weitergeht. Einbußen durch Corona gab es während der Geschäftsschließungen auch bei der Zahl der Kurzparker in den Parkhäusern und auf den Parkplätzen der Stadtwerke.

Bilanzzahlen 2019

Das Jahr 2019 gestaltete sich für die Stadtwerke als „herausforderndes Geschäftsjahr“, so Jürgen Bayer. Der Umsatz stieg gegenüber 2018 um 4,6 Prozent auf rund 137 Millionen Euro. In der Energie- und Wassersparte gab es ein Plus von rund neun Millionen Euro. Mit diesem Gewinn tragen die Stadtwerke die Verluste, die durch den Stadtbusverkehr, mehrere Parkeinrichtungen sowie die Bäder entstehen. In der Summe betrugen diese 2019 rund 7,8 Millionen Euro. Weitere 1,5 Millionen Euro flossen als Gewinnabführung an das Bayernwerk als Mitgesellschafterin der Energie- und Wassersparte. Unter dem Strich ergab sich so ein Jahresverlust von 470.000 Euro. Während die Besucherzahlen im Kreuzsteinbad und im Stadtbad sanken, besuchten mit 194.000 im Vergleich zu 2018 4.000 Badegäste mehr die Therme.


Von Roland Schmidt
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