Die Heilbronner, stärkstes Überzahlteam der Liga und nicht umsonst ganz weit oben in der Tabelle anzutreffen, ließen ihre Qualitäten mehrfach aufblitzen. Gervais war es, der nach einem abgelauschten Angriff und sehenswertem Pass traf und sieben Minuten später nachlegte, indem er seinen eigenen Rebound an Timo Herden vorbei ins Netz bugsierte. Die offensiv lange Zeit zahnlosen Tiger schienen binnen 42 Sekunden im zweiten Drittel endgültig auf der Verliererstraße zu sein. Valentis „Onetimer“ und Neuzugang Samuels-Thomas Nachschuss sorgten für trübe Mienen bei den Gastgebern. Aufhellen konnte diese Ville Järveläinen, der mit einem platzierten Schuss traf. An die Wende glaubte da ernsthaft noch niemand. Als Markus Lillich fünf Minuten vor dem Ende des Mitteldrittels einsandte, kehrte die Hoffnung langsam zurück, zumal die Tigers plötzlich mit einer ganz anderen Körpersprache auftraten und Bernhardt und Gron bereits vorher hätten verkürzen können. Zum Tollhaus entwickelte sich der Tigerkäfig, als Kapitän Ivan Kolozvary Sekunden vor der Drittelpause tatsächlich auf nur noch einen Treffer Rückstand stellte. Rückkehrer Davidek und Neuzugang Davis treffen Ein nunmehr völlig verrücktes Spiel fand nach wenigen Sekunden im Schlussabschnitt scheinbar sein Highlight. Martin Davidek, wochenlang verletzt, krönte seinen starken Auftritt und glich nach Vorlage von Neuzugang Kurt Davis aus - das Stadion stand Kopf. In der Folgezeit bekämpften sich beide Teams intensiv und als dela Rovere einen Brady-Fernschuss ins Tor abfälschte, schien sich die Waage zu Gunsten von Heilbronn zu neigen. Doch die Comeback-Tigers wollten sich nicht geschlagen geben und schlugen zurück. 80 Sekunden vor Ende ging Goalie Herden für einen sechsten Feldspieler vom Eis und da sich die Falken noch eine Strafe leisteten, durften die Tigers die Restspielzeit mit 6 gegen 4 auf dem Eis agieren. Genau 6 Sekunden vor Schluss war es dann Neuzugang Davis vorbehalten mit einem fulminanten Riegel von der blauen Linie den neuerlichen Ausgleich zu markieren. Obwohl in Überzahl konnten die Tigers in der Overtime den Sieg noch nicht eintüten. Dazu brauchte es das Penaltyschießen. In dem Martin Davidek den finalen Treffer setzte und Timo Herden zweimal parierte. Bayreuth: Herden, T.Zimmermann – Veisert, Grosse (2), Schmidt, Davis, Karlsson, Mannes – Rajala (2), Busch, Davidek, Neuert (2), Kolozvary, Järveläinen, Kislinger, Lillich, Bernhardt, Gron (2) Heilbronn: Nemec, Schickedanz – Maschmeyer, Wirth, Maginot, Mapes, Brady, Götz, Wirth – Pavlu, Damon (4), Wruck (2), Möller, Miller, dela Rovere, Valenti, Samuels-Thomas, Klos, Brune, Gervais (4), Koch Tore: 0:1 (6.) Gervais (Mapes, Valenti); 0:2 (13.) Gervais (Wruck, Valenti); 0:3 (22.) Valenti (Wruck, Gervais); 0:4 (22.) Samuels-Thomas (Damon, Wirth); 1:4 (28.) Järveläinen (Gron, Rajala); 2:4 (35.) Lillich (Kolozvary, Davidek); 3:4 (40.) 5-4 Kolozvary (Järveläinen, Rajala), 4:4 (41.) Davidek (Davis, Mannes); 4:5 (47.) 5-4 Dela Rovere (Brady, Wruck); 5:5 (60.) 6-4 Davis (Rajala, Kolozvary); 6:5 (Penalty) Davidek Zuschauer: 1.547 Strafen: BT: 8 Minuten, Heilbronn: 10 Minuten; Powerplay: Bayreuth: 2/5 Heilbronn: 1/4 Andi Bär