Veröffentlicht am 23.09.2019 09:00
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Bewerberfeld wird konkreter

Rathaus – Bayreuth – Foto Stefan Dörfler (Foto: inBayreuth.de)
Rathaus – Bayreuth – Foto Stefan Dörfler (Foto: inBayreuth.de)
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Rathaus – Bayreuth – Foto Stefan Dörfler (Foto: inBayreuth.de)
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BAYREUTH. Allmählich konkretisiert sich das Feld der Bewerber für die Oberbürgermeisterwahl am 15. März 2020: Nach Andreas Zippel (SPD) werfen jetzt auch Thomas Ebersberger (CSU), Dr. Klaus Wührl-Struller (Bündnis 90/Grüne) und Thomas Hacker (FDP) ihren Hut in den Ring.

Der studierte Lehrer Dr. Klaus Wührl-Struller, der heute als Werbetexter und Marketingleiter sowie Theatertherapeut und Mediator arbeitet und als „Der Hausmann“ kabarettistisch tätig ist, wirft seinen Hut für Bündnis 90/Die Grünen in den Ring. Wührl-Struller, der dem Stadtrat seit 2014 angehört, wurde von einer Findungskommission aus Mitgliedern des Kreisvorstandes und der Stadtratsfraktion einstimmig vorgeschlagen. „Bei den Landtags- und Europawahlen waren die Grünen jeweils zweitstärkste Kraft in der Stadt Bayreuth. Wir wollen jetzt den ersten grünen OB in Bayern stellen“, erklärte Grünen-Landtagsabgeordneter Tim Pargent. Wührl-Struller will für „frisches Klima“ in der Stadt sorgen. Er meint damit nicht nur den Klimaschutz – konkret sollen hier künftig die Interessen von Fußgängern und Radfahrern Vorrang vor dem Autoverkehr haben, es soll mehr Strom mit Photovoltaik erzeugt werden und Bayreuth soll schnellstmöglich eine klimaneutrale Stadt werden. Ebenso geht es ihm um „klimatische Veränderungen in der Stadtpolitik“. In der Vergangenheit aufgerissene Gräben sollen zugeschüttet und die Sachpolitik in den Mittelpunkt gestellt werden. Behinderten und älteren Menschen will Wührl-Struller mehr Teilhabe ermöglichen.

Den Umstand, dass er im November 60 Jahre alt wird, sieht Wührl-Struller nicht als Problem für eine OB-Kandidatur: „Ich glaube nicht, dass das chronologische Alter entscheidend ist, sondern wie alt man im Kopf ist. Da halte ich mich für jung genug, um zusammen mit 18-jährigen Fridays-for-Future-Demonstranten das Klima zu retten“. Offiziell soll Wührl-Struller am kommenden Donnerstag, 26. September, von einer Mitgliederversammlung der Bayreuther Grünen zum OB-Kandidaten bestimmt werden.

Bei der Nominierungsveranstaltung des CSU-Bewerbers zur Oberbürgermeisterwahl am vergangenen Donnerstag, fielen auf den Zweiten Bürgermeister Thomas Ebersberger 107 von 113 abgegebenen Stimmen. Mit ihm geht ein Kandidat mit langjähriger komunaler Erfahrung ins Rennen. Thomas Ebersberger wurde erstmals 1984 in den Stadtrat gewählt. Seit 2002 ist der 62-Jährige ununterbrochen Stellvertreter der jeweiligen Oberbürgermeister. Wenn man die Urlaubszeiten der Rathauschefs in dieser Zeit addiert, trug der Kandidat die Verantwortung für die Stadt bereits insgesamt zirka zwei Jahre an vorderster Stelle. Deshalb sei keine Einarbeitungszeit notwendig, so der Kandidat bei der Nominierungsveranstaltung, sein Vorteil läge darin, am ersten Tag nach der Wahl loslegen zu können. „Die Potenziale, über die die Stadt verfügt, werden derzeit nicht abgerufen“, sagt Thomas Ebersberger. Statt kinderfreundlich lege er eher Wert auf Familienfreundlichkeit: „Nur Kindern kann man glaubwürdig Märchen erzählen“, so der CSU-Bewerber. Umwelt-, Sozial und eine Wirtschaftspolitk, unter der Unternehmen nicht leiden, stehen ganz oben auf seiner Agenda. Als wichtig sieht er an, dass der derzeitige Leerlauf endlich beendet wird. „Es muss sich was ändern, damit alles gut bleibt“, so Thomas Ebersberger.

Thomas Hacker, seit 2017 Bundestagsabgeordneter und früherer Vorsitzender der FDP-Landtagsfraktion, wurde vom Vorstand der Bayreuther Liberalen als OB-Kandidat vorgeschlagen. Endgültig nominiert werden soll der 51-jährige Diplom-Kaufmann, der dem Stadtrat seit fast zwölf Jahren angehört, Ende Oktober. „Die Menschen, die Wirtschaft und der kulturelle Bereich bieten in Bayreuth so viele Chancen. Dies alles erfolgreich zusammenzuführen, ist eine sehr interessante Aufgabe“, erklärt Thomas Hacker. Die Stadt und das Umland müssten mehr gemeinsam entwickelt werden. Den Austausch und die Zusammenarbeit mit der Universität und den außeruniversitären Einrichtungen gelte es zu intensivieren. Die Studenten der Uni seien ein absoluter Gewinn für Bayreuth.

Die Strahlkraft des kulturellen Bereiches gelte es, auch jenseits der Richard-Wagner-Festspiele, zu erhöhen. Dies würde auch dazu beitragen, den Tourismus weiter positiv zu entwickeln. Auch der Wert der Spitzensportvereine müsse für die Stadt klar werden. Sie tragen den Namen Bayreuths weithin hinaus und brächten so letztlich auch volkswirtschaftlichen Gewinn.


Von mm
north