Es war eine absolute Galavorstellung der Gastgeber, die den Frankfurtern von Beginn an mit kompromissloser Härte, guter Schlittschuhtechnik, feinem Passspiel und intelligenter Auswahl vieler Entscheidungen das Leben schwer machten. Im ersten Drittel konnten die Gäste noch auf Augenhöhe dagegenhalten, doch schon da zeigte sich, dass die Tigers - erneut mit den Nürnberger Leihgaben Tim Fleischer, Flavio Pilu und Julius Karrer auflaufend - einen Sahnetag erwischten. „Sie haben uns richtig gut getan”, so Trainer Petri Kujala nach dem Kantersieg. Noch mehr gefreut haben dürfte ihn, dass der neue Nürnberger DEL-Trainer Tom Rowe erstmals ein DEL 2-Spiel live beobachtet und dabei durchaus festgestellt hat, dass „seine” Mannen in der Liga auf sehr hohem Niveau agieren dürfen und auch die nötige Eiszeit bekommen.

Was die Tigers im Mitteldrittel aufs Eis zauberten, war allerhöchste Eishockeykunst. Angeführt von „aggressiv Leader” Cason Hohmann durften die Zuschauer immer wieder mit der Zunge schnalzen. Hohmann höchstselbst war es, der im Slot auf den Rebound lauernd nach Bindels Schuss den Führungstreffer markierte - sein erster in der Serie. Und Bayreuth legte nach. Wieder war es ein Rebound. Einer der Schwachpunkte der letzten Wochen war damit endlich ausgemerzt: Pilu zieht von der blauen Linie ab, den von Kucis nach vorne abgewehrten Puck versenkte Dominik Meisinger. Doch damit nicht genug! Und wieder war Hohmann der entscheidende Faktor. Punktgenau lieferte er in Überzahl die Hartgummischeibe an seinen Kollegen Luke Pither, der den dritten Treffer der Tigers markierte.

Die tierisch genervten Löwen reagierten robust auf die drohende Niederlage. Immer wieder rappelte es ordentlich, neben der ein oder anderen handelüblichen Rangelei gab es mehrere Raufereien, in denen sich die Bayreuther ebenfalls vorzüglich und ohne jeglichen Respekt schlugen. Und Frankfurt wurde zusehends nervöser. Das wurde nicht besser, als Ivan Kolozvary nach einem feinen Konter das Ergebnis in die Höhe schraubte. Der Ehrentreffer der Hessen durch Matt Carey nach einer diskussionswürdigen Strafe gegen Dani Bindels blieb ein Strohfeuer. Zu cool agierten die Tigers, die postwendend eine Antwort parat hatten. Luke Pither, dank zweier Assists und einer Kiste auch zum Man of the Match gekürt, feierte den Puckgewinn, bediente Marvin „Marvellous” Ratmann, der den Sieg endgültig eintütete.

Bayreuth : Herden, Steinhauer, Nico Zimmermann – Karrer, Gabriel, Pokovic, Pruden, Pilu ( 4 ) , P odli pnik, Stiefenhofer – Hohmann, Fleischer, Ratmann, Kolozvary ( 4 ) , Järveläinen (2) , Meisinger (2) , Ribarik, Bindels (2) , Schumacher (5) , Meier, Pither, Cabana

Frankfurt : Kucis, H i ldebrand – Ma ginot (2) , Son nenburg, Raymond, Erk, F a ber (2) , Wirt – Carey ( 11 ) , Schwar tz (2) , Wenzel, Mieszkowski, Moser, S trodel, Wruck, Fogt, Preto, Dimit riev, M cMillan (2) , Sy kora

Zuschauer : 1.055

Schiedsrichter : Harrer, Schütz – Kriebel, Linnek

Strafen : Bayreuth: 1 9 Frankfurt: 1 9 Powerplay : Bayreuth: 1 / 6 Frankfurt: 1 / 6

Torfolge : 1:0 ( 24 .) Hohmann (Bindels, Meier) , 2:0 (2 9.) M ei singer (Pilu , M eier ) , 3:0 (40. ) Pither (Hohmann, Järveläinen) PP1 , 4:0 (44.) Kolo z vary ( Pither, Ribarik) , 4:1 (46.) Carey (McMilla n, Reymond) PP1 , (50.) Ratmann (Pither).