Veröffentlicht am 19.01.2021 22:10
Veröffentlicht am 19.01.2021 22:10

Bayreuth Tigers: Stärkste Ligaoffensive in die Knie gezwungen

Die Bayreuth Tigers gewinnen gegen die Tölzer Löwen mit 2:0. Jan-Luca Schumacher debütiert. (Foto: Peter Kolb)
Die Bayreuth Tigers gewinnen gegen die Tölzer Löwen mit 2:0. Jan-Luca Schumacher debütiert. (Foto: Peter Kolb)
Die Bayreuth Tigers gewinnen gegen die Tölzer Löwen mit 2:0. Jan-Luca Schumacher debütiert. (Foto: Peter Kolb)
Die Bayreuth Tigers gewinnen gegen die Tölzer Löwen mit 2:0. Jan-Luca Schumacher debütiert. (Foto: Peter Kolb)
Die Bayreuth Tigers gewinnen gegen die Tölzer Löwen mit 2:0. Jan-Luca Schumacher debütiert. (Foto: Peter Kolb)

BAYREUTH

- Es läuft auf heimischem Eis für die Bayreuth Tigers. In der DEL 2 gewannen die Schützlinge von Trainer Petri Kujala auch die Nachholpartie gegen die Tölzer Löwen mit 2:1, feierten den fünften Heimsieg in Folge und verkürzten damit den Rückstand auf den so begehrten 8. Tabellenplatz auf nur noch vier Punkte.

Kurios dabei das Bayreuther Lineup: Die bei der knappen 2:4-Niederlage in Bad Tölz mit Nürnberg aktiven Maximilian Kieslinger und Timo Walther waren dieses Mal mit an Bord, während der damals erstmals nach seiner Verletzung wieder aktive Martin Davidek dieses Mal pausieren musste. In die zweite Reihe rückte daher der am Nachmittag des Spieltages lizenzierte Neuzugang Jan-Luca Schumacher. Erstmals nach langer Zeit konnte Trainer Kujala dabei wieder einmal vier vollen Reihen im Offensivbereich aufbieten. Sein Gegenüber Kevin Gaudet hatte dagegen nicht nur mit einem neuerlichen Rumpfkader von nur 13 Feldspielern zu kämpfen, überraschend stand auch Toptorjäger Max French (16 Treffer und 12 Assists) nicht zur Verfügung. Nicht minder überraschend, dass dessen kongeniale Reihenkollegen Marco Pfleger (acht Tore, 22 (!) Vorlagen) und Lubor Dibelka (9+16) an der Seite von Geburtstagskind Reid Gardiner (9 Tore, 10 Assists) für die Löwen nicht starteten, sondern wie schon bei der Niederlage in Kassel als zweite Reihe von der Bank in die Partie eingriffen. „Kevin verarscht die Liga schon seit Jahren mit seinen 13, 14 Feldspielern”, schmunzelte Kujala nach dem Sieg über seinen alten Rivalen Gaudet. Die beiden kennen und schätzen sich.

Vierte Reihe mit Blitzstart

Die neuformierte vierte Reihe sollte sich für die Gastgeber gleich zu einem Glücksgriff entwickeln: Über Tim Zimmermann und Dani Bindels landete die Scheibe beim ebenfalls aus Nürnberg von den Ice Tigers zurückgekehrten Julius Karrer: Mit einem schönen Riegel von der blauen Linie überwandt er Goalie Maximilian Franzreb zur frühen Führung. Mit dieser im Rücken spielten die Tigers locker-flockig auf, vieles schien so viel einfacher als es so oft nach Rückständen war - auch wenn sie sich da in schöner Regelmäßigkeit zurückkämpften. Und wenn der Gegner dann eben keinen Shawn Weller mehr in seinen Reihen hat, der in solchen Situationen auch einmal brachial dazwischendrischt, erleichtert das die Sache noch einmal enorm. Erst in den Schlussminuten des ersten Abschnitts kamen die Isarwinkler stärker auf und Timo Herden, der den Vorzug vor dem ehemaligen Tölzer Marco Wölfl erhielt, zeigte seine Qualitäten gegen die offensivstärkste Mannschaft der Liga einige Male. In einem lange Zeit auf überschaubarem Niveau stehenden Mittelabschnitt ging erst spät die Post ab. Den Anfang machte dabei Tyler Gron, der alleine vor Franzreb auftauchend den Pfosten anvisierte, im Nachschuss scheiterte Markus Lillich am Schlussmann (35.). Auf der Gegenseite parierte Timo Herden zweimal sehenswert gegen Marco Pfleger. Das Highlight des Drittels aber hatte Ville Järveläinen auf der Pfanne. Der Bayreuther Topscorer tanzte die komplette Tölzer Hintermannschaft im Slot befindlich auf dem Bierfilz aus wie Felix Neureuther einst die Slalomstangen auf den weltweiten Pisten. Und hatte dann die nötige Ruhe, Ivan Kolozvary in Aktion zu spielen, dessen Querpass Tyler Gron fand. Der setzte der Sequenz mit dem 2:0 die Krone auf. Ganz großer Sport!

Gardiner sorgt für Spannung

Dass es am Ende noch einmal spannend wurde, dafür sorgte Reid Gardiner. Der letztjährige Topscorer der Düsseldorfer EG tankte sich ins Angriffsdrittel durch und überwand Timo Herden mit einem Schlagschuss durch dessen Schoner. Die Gaudet-Schützlinge drängten in der Folgezeit vehement auf den Ausgleich. Das Geschehen spielte sich fast nur noch im Tigers-Drittel ab. Doch das Abwehrbollwerk hielt der stärksten Ligaoffensive stand. Bitter, dass Tyler Gron bei leerem Tor 28 Sekunden vor dem Ende mit seinem Versuch um Haaresbreite scheiterte. Tölz agierte nach einer Auszeit mit fünf Stürmern auf dem Eis. Doch auch das half nichts mehr. Die Kujala-Schützlinge retteten den knappen Sieg über die Zeit. „Wir haben da defensives Eishockey mit Passivität verwechselt”, kritisierte der Coach, der dem Gegner noch seine Hochachtung zollte. „Riesenrespekt dafür, wie sich Bad Tölz heute präsentiert hat. Ich bin wie immer froh, wenn ich gegen Bietigheim oder Bad Tölz gewinne. Gegen Kevins Mannschaften ist es nie einfach!”

Bayreuth Tigers : Herden, Wölfl, T. Zimmermann – Davis, Karrer; N. Mannes, Karlsson; Pokovic, Schmitz; – Kolozvary, Gron, Järveläinen, Schumacher, Rajala, Walther; Meisinger, Lillich, Kislinger; Bindels, T. Zimmermann, Schug.

Tölzer Löwen : Franzreb, Huwer – Martinovic, Schwarz; Morrison, Leitner; Heinzinger – Edfelder, Tosto, Lamoureux; Gardiner, Pfleger, Dibelka; Schlager, Ott.

Tore : 1:0 (2.) Karrer (T. Zimmermann, Bindels), 2:0 (39.) Gron (Järveläinen, Kolozvary), 2:1 (52.) Gardiner (Schlager, Schwarz).

Schiedsrichter : Brill, Salewski, Blankart, Blandin.

Strafzeiten : Bayreuth 4, Bad Tölz 2; Penalty : Bayreuth 0/1, Bad Tölz: 0/2.

Zuschauer : keine.


Von Gabriele Munzert
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