Veröffentlicht am 23.03.2021 23:17
Veröffentlicht am 23.03.2021 23:17

Bayreuth Tigers: Schiedsrichter-Gespann äußert sich zu Phantomtor

Bayreuth Tigers: Schiedsrichter-Gespann äußert sich zu Phantomtor (Foto: Peter Kolb)
Bayreuth Tigers: Schiedsrichter-Gespann äußert sich zu Phantomtor (Foto: Peter Kolb)
Bayreuth Tigers: Schiedsrichter-Gespann äußert sich zu Phantomtor (Foto: Peter Kolb)
Bayreuth Tigers: Schiedsrichter-Gespann äußert sich zu Phantomtor (Foto: Peter Kolb)
Bayreuth Tigers: Schiedsrichter-Gespann äußert sich zu Phantomtor (Foto: Peter Kolb)

BAYREUTH. So etwas sieht man wahrlich nicht oft! Die

0:2-Niederlage der Bayreuther Tigers in Crimmitschau

wurde von einem Phantomtor überschattet. Nun hat sich das Schiedsrichtergespann erklärt.

Was war passiert? Nach 33 Minuten verzeichnete Tigers-Goalie Marco Wölfl erneut einen starken Save. Die abprallende Scheibe leitete der ehemalige Bayreuther Timo Gams weiter auf den am langen Pfosten lauernden Travis Ewanyk. Der nahm die Hartgummischeibe direkt ab – nur hatte er sein Visier völlig falsch eingestellt. Der Puck landete weit über dem Tor im Fangnetz hinter dem Wölfelschen Kasten. Manuel Nix touchierte mit seinem Schläger zwar das Tornetz, doch der Puck war davon sehr weit entfernt – ausser Nix war da wirklich nichts im Tornetz. Ohne den Videobeweis zu bemühen, entschieden die Unparteiischen um den als Spieler einst aus Bayreuth nach Crimmitschau gewechselten Bruce Becker auf einen Treffer für die Crimmitschauer.

„Es tut uns leid und ärgert uns selbst”

Hauptschiedsrichter Jens Steinecke sagte dazu: „Als Leader beziehungsweise vorderer Schiedsrichter stehe ich circa zwei Meter seitlich vom Torschützen. Der Crimmitschauer Spieler schießt auf das Tor und ich sehe im langen Eck etwas Schwarzes einschlagen. Ich entscheide auf Tor. Die Crimmitschauer freuen sich. Die Spieler von Bayreuth fahren ohne irgendein Anzeichen der Reklamation zur Bank. Es gibt generell keine Reaktionen im Eisstadion, die auf keinen Treffer hindeuten. Das Tor wird angesagt, das Spiel geht weiter. In der Drittelpause erfährt Bayreuth und wir per Anruf, dass es kein Tor war. Ich bin hierbei vom Glauben abgefallen und kann einfach stellvertretend für das Schiedsrichterteam des Spiels nur in Richtung Bayreuth sagen: Es tut uns leid und ärgert uns selbst!”

„Wir haben einen Fehler gemacht”

Der zweite Hauptschiedsrichter des Spiels, Bruce Becker, ergänzt: „Wir als Schiedsrichterteam haben gestern beim Spiel Crimmitschau gegen Bayreuth einen Fehler gemacht. Das 2:0 für Crimmitschau wurde aufgrund einer falschen Wahrnehmung des Schiedsrichterteams als gültiges Tor beurteilt. Dieser Fehler tut uns sehr leid. Wir wissen, um wie viel es für die Klubs in dieser Saisonphase geht. Uns ist ebenfalls bewusst, dass die Spieler, ähnlich wie viele Menschen in dieser Zeit, unter erhöhten Leistungsdruck stehen. Als Profisportler müssen sie, momentan unter erschwerten Bedingungen, jedes Spiel nutzen, um sich für einen weiteren Vertrag zu empfehlen. Unsere Aufgabe als Schiedsrichter ist es, ihnen dafür einen fairen und sicheren Rahmen zu bieten. Das ist uns aufgrund der Fehlentscheidung gestern nicht gelungen.”

Linienschiedsrichter Jakob Sauerzapfe berichtete: „Die Nachricht von dem nicht gültigen Tor hat uns wirklich schockiert. Nach unseren Wahrnehmungen auf dem Eis war es ein Tor. Keiner sah einen Grund, den Videobeweis zu ziehen. Dass der Puck in der Ecke und nicht im Tor lag, sorgte bei mir nicht für Zweifel an dem Treffer, da es nicht unüblich ist, dass der Torwart oder einer der Spieler den Puck nach einem Tor irgendwo hin wegschlägt.”

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Von Jessica Mohr
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