Rainer Schan ist seit Dezember Sportlicher Leiter der krisengeschüttelten Bayreuth Tigers. Er plant derzeit zweigleisig – für die DEL2 und die Oberliga. Die Sonntagszeitung hat Schan bereits Ende 2022 vorgestellt. Nun hat sie mit ihm vor dem ersten Spiel gegen Crimmitschau gesprochen.

Herr Schan, sind die Playdowns angesichts der zurückliegenden Hauptrunde für die Tigers ein Glücksfall oder könnten Sie gerne darauf verzichten?

Rainer Schan: Generell könnten wir natürlich auf die Playdowns verzichten. Das ist nach unserer Hauptrunde leider nicht der Fall. Die bisherige Saison als schlecht zu beschreiben wäre untertrieben. Für uns sind die Playdowns nun die zweite und letzte Chance, nach einer verkorksten Saison die Klasse zu halten. Zum Thema Playdowns: So tippt Tigers-Kult-Fan „Sport-Jochen” die Spiele gegen Crimmitschau.

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Sind die Eispiraten Crimmitschau ein Wunschgegner für Sie?

Rainer Schan: Wir haben die DEL2-Hauptrunde als abgeschlagener Tabellenletzter abgeschlossen. Einen Wunschgegner gibt es nicht. Wir sind als Bayreuth Tigers nicht in der Lage, uns etwas zu wünschen.

Die Quoten für Powerplay (knapp 18 Prozent) und Unterzahl (66 ,7 Prozent) sind nicht sonderlich gut. Klarer Nachteil gegen die Eispiraten?

Rainer Schan: In Serien brauchst du einen überragenden Torwart und Special Teams, die miteinander gut harmonieren. Das hat bisher ansatzweise mal gut funktioniert in dieser Saison, dann wieder gar nicht.

Was gibt Ihnen Hoffnung für die Playdowns?

Rainer Schan: Dass jeder einzelne Spieler hoffentlich an seine Grenze geht. Die Spieler müssen wissen, was sie zu tun haben, damit sie sich im Sommer von Freunden und Spielern anderer Teams nicht anhören müssen, dass sie Absteiger sind. In unserer Situation sollte man nicht mehr an die Ehre appellieren müssen.

Mit den verletzten Sami Blomqvist und Dani Bindels wird nicht mehr auf dem Eis zu rechnen sein?

Rainer Schan: Das ist bei beiden schwer vorstellbar. Wir brauchen auch ein bisschen Glück, dass sich kein anderer Spieler mehr verletzt. So tief ist unser Kader nicht.

Sie suchen unter Hochdruck einen Trainer. Bleibt es dabei, dass der bis zum Start der Playdowns am 15. März gefunden sein wird?

Rainer Schan: Das ist das erklärte Ziel. Wir sind mit einem Trainerkandidaten in den Gesprächen relativ weit. Sollten wir uns einigen, kommunizieren wir das aber erst nach dem Ende der Saison. Das Kriterium, einen Kandidaten zu finden, der die Bayreuth Tigers sowohl in der DEL2 als auch in der Oberliga coachen würde, ist nicht allzu groß.

Welche Spieler werden bei den Bayreuth Tigers bleiben?

Rainer Schan: Viele haben für die kommende DEL2-Saison gültige Verträge, für die Oberliga hat kein eigener Spieler einen gültigen Vertrag. Alle Spieler stehen nach dieser Saison auf dem Prüfstand.

Zum Thema Eissport: Der Bayreuther Stadtrat hat entschieden, wenn zur Saison 2023/24 die Eisbereitung im Stadion startet.

Über wie viele Spiele wird die Serie gegen Crimmitschau Ihrer Meinung nach gehen?

Rainer Schan: Die vier Spiele in der Hauptrunde waren teils eng. Damit rechne ich auch in dieser Serie. Ich glaube nicht, dass es nach vier Spielen einen Sieger geben wird.

Vielen Dank für das Gespräch, Herr Schan.