- Vermutlich waren die Referees der DEL 2-Partie zwischen den Eispiraten Crimmitschau und den Tigers aus Bayreuth froh, dass es für die Wagnerstädter bei vor der Partie schon elf Zählern Rückstand auf den auf dem achten und damit letzten Playoffplatz der Liga nicht mehr wirklich um das Erreichen dieses gegangen sein dürfte. Ansonsten hätte es nach dem 2:0-Sieg der Gastgeber vermutlich mächtig Zoff zwischen den wenigen Bayreuther Spielern und den Unparteiischen gegeben.

Was war passiert? Nach 33 Minuten verzeichnete Tigers-Goalie Marco Wölfl erneut einen starken Save. Die abprallende Scheibe leitete der ehemalige Bayreuther Timo Gams weiter auf den am langen Pfosten lauernden Travis Ewanyk. Der nahm die Hartgummischeibe direkt ab - nur hatte er sein Visier völlig falsch eingestellt. Der Puck landete weit über dem Tor im Fangnetz hinter dem Wölfelschen Kasten. Manuel Nix touchierte mit seinem Schläger zwar das Tornetz, doch der Puck war davon sehr weit entfernt - ausser Nix war da wirklich nichts im Tornetz. Ohne den Videobeweis zu bemühen, entschieden die Unparteiischen um den als Spieler einst aus Bayreuth nach Crimmitschau gewechselten Bruce Becker auf einen Treffer für die Crimmitschauer. Statt zweiminütiger Überzahl, die der Strafzeit gegen Ewanyk wegen Spielverzögerung gefolgt wären, und der Chance auf den Ausgleich lagen die Tigers mit 0:2 zurück. Bei dem schmalen Kader, neben Dominik Meisinger rückte auch noch Jan Luca Schumacher für den ebenfalls fehlenden Moritz Schug in die Verteidigung, und nur 13 Feldspielern eine Mammutaufgabe.

Nicht leichter machte die Aufgabe die Tatsache, dass die Tigers bis dahin eine extrem hohe Schlagzahl an den Tag legten. Beide Mannschaften schenkten sich nichts, lieferten sich einen temporeichen und sehr ansehnlichen Fight. Für die Führung der Westsachsen, die mit aller Macht Rang 8 verteidigen wollen, sorgte Patrick Pohl, der nach einem feinen Zusammenspiel mit Vantuch Marco Wölfl keine Abwehrmöglichkeit ließ. Doch auch die Tigers setzten offensiv immer wieder Akzente. So musste Andryukhov einige Male seine ganze Klasse beweisen, um seinen Kasten sauber zu halten. Vor allem Topscorer Ville Järveläinen präsentierte sich in allerbester Spiellaune. Die Hoffnung der Tigers, die Partie noch zu drehen, die währte im finalen Drittel nur 23 Sekunden. Da tauchte Lemay vor Wölfls Kasten auf, den Schlagschuss fälschte Kurt Davis mit seinem Schlittschuhe unhaltbar ab. Hängen ließen sich die Kujala-Schützlinge dabei aber nicht. Bis zum Ende lieferten sie den Eispiraten, die neben ihren Toren noch einige gute Chancen verzeichneten, die näher am Torerfolg waren als das Phantomtor Ewanyks, einen guten Fight. „Riesenrespekt an die Jungs”, so Petri Kujala nach Spielende, „sie kämpfen in jedem Spiel bis zum Ende.”

Crimmitschau : Andryukhov, Bitzer; Scalzo, Olleff; Summers, Schietzold; Walsh, Heyer; Lemay, Ewanyk, Vigneault; Gams, Demmler, Patrick Pohl; Vantuch, Böttcher, Petr Pohl; Rudert.

Bayreuth: Wölfl, Herden, Zimmermann Nico – Davis, Meisinger; Pokovic, Schmitz, Schumacher – Lillich, Kolozvary, Davidek; Rajala, Järveläinen, Zimmermann Tim; Nix, Bindels.

Tore : 1:0 (5.) Patrick Pohl (Vantuch, Summers), 2:0 (33.) Ewanyk (Lemay, Gams), 3:0 (41.) Lemay (Olleff, Scalzo),

Schiedsrichter : Becker, Steinecke - Pfriem, Sauerzapfe.

Strafen : Crimmitschau 6, Bayreuth 2, Penalty : Crimmitschau 0/1, Bayreuth 0/3.

Zuschauer : keine.