Veröffentlicht am 22.01.2021 22:21
Veröffentlicht am 22.01.2021 22:21

Bayreuth Tigers: Furioses Mitteldrittel bringt den Sieg

Mit einem 7:3-Überraschungssieg ließen die Bayreuth Tigers bei den Bietigheim Steelers aufhorchen. (Foto: Bruno Singer (Archiv))
Mit einem 7:3-Überraschungssieg ließen die Bayreuth Tigers bei den Bietigheim Steelers aufhorchen. (Foto: Bruno Singer (Archiv))
Mit einem 7:3-Überraschungssieg ließen die Bayreuth Tigers bei den Bietigheim Steelers aufhorchen. (Foto: Bruno Singer (Archiv))
Mit einem 7:3-Überraschungssieg ließen die Bayreuth Tigers bei den Bietigheim Steelers aufhorchen. (Foto: Bruno Singer (Archiv))
Mit einem 7:3-Überraschungssieg ließen die Bayreuth Tigers bei den Bietigheim Steelers aufhorchen. (Foto: Bruno Singer (Archiv))

BIETIGHEIM - So schnell kann es gehen: Die bis Mitte Dezember noch mehr oder minder abgeschlagen die rote Laterne der DEL 2 tragenden Bayreuth Tigers sind im Kampf um die Playoffplätze wieder ganz dick im Geschäft. Nach vier Auswärtsniederlagen in Folge feierte die Truppe von Trainer Petri Kujala bei den heim- und formstarken Bietigheim Steelers mit 7:3 den dritten Sieg in Folge und hat nur noch einen Punkt Rückstand auf den begehrten achten Tabellenplatz.

Die sich bietenden Chancen werden nicht allzu häufig sein gegen die Bietigheimer Abwehr um den langjährigen Nürnberger Tim Schüle. Und da darf man auch einmal auf eher unverhoffte Momente lauern. So wie in der 4. Minute. In einen unglücklich vorgenommenen Wechsel der Gastgeber tankte sich Dani Bindels ins Zentrum, verwertete den tiefen Pass von Juuso Rajala zur Führung. Und nur 45 Sekunden später durften die Tigers nach einem Konter noch einmal jubeln: Simon Karlsson tauchte mutterseelend alleine vor Goalie Leon Doubrawa auf und markierte den Doppelpack. „Bietigheim war im ersten Drittel die bessere Mannschaft”, konstatierte Kujala nach Spielende. Und das mit Recht.

Bietigheim schlägt zurück

Der Jubel währte aber nur 19 Sekunden, da luchste C. J. Stretch Tim Zimmermann den Puck von der Kelle und verkürzte postwendend. Und es kam noch schlimmer für die Kujala-Schützlinge. Wie gewonnen, so zerronnen traf Norman Hauner mit einem feinen Handgelenksschuss zum dann auch verdienten Ausgleich: Vorher durfte Marco Wölfl einige brisante Situationen entschärfen. Pech hatte Tyler Gron nur wenige Sekunden später. Viel zu früh entschieden die Referees auf Penalty, die freie Scheibe bugsierte der Deutsch-Kanadier über die Linie. Die Freude war allerdings dann wieder auf Seiten der Bayreuther: Einen perfekten Konter in eine Bietigheimer Drangphase, den Juuso Rajala traumhaft ablegte, musste Jan-Luca Schumacher nur noch in die leere Kiste bugsieren - das Premierentor des U20-Nationalspielers nach einem Assist vorher krönte ein von beiden Farben sehr stark geführtes Startdrittel. Doch wieder währte der Jubel nicht lange. Kurz vor der Pause tankten sich die offensivstarken Gastgeber noch einmal durch, checkten gegen Tobias Schmitz sauber vor, gewannen die Scheibe und Brett Breitkreuz markierte den neuerlichen Ausgleich.

Das Mitteldrittel als Paradedisziplin

Und auch im Mitteldrittel durften die Wagnerstädter erstmals jubeln. Nach überstandener Unterzahl, Bindels holte sich die erste Strafe im Spiel ab, übernahmen die Tigers das Kommando. Und Moritz Schug war es vorbehalten, die nächste Führung zu markieren. Ein Pfostenknaller von Kurt Davis landete quasi direkt auf der Kelle des Abwehrmannes, der dankend annahm und traf. Und es ging gut weiter für die Kujala-Schützlinge. In der ersten Überzahl bediente Juuso Rajala Kapitän Kolozvary mustergültig und der vollendet gegen die stärkste Unterzahlmannschaft der Liga eiskalt - die Überraschung lag erneut in der Luft. Zumal Goalie Wölfl einen Sahnetag erwischte und nach dem Treffer da weitermachte, wo er vorher aufhörte: Mit richtig starken Paraden. Und der Bayreuther Sturm ebenso. Nach einem geblockten Puck liefen die Tiger einen 2:1-Konter, den Tim Zimmermann nach Markus Lillichs Querpass formidabel vollendete. „Da waren wir wesentlich organisierter”, lobte Kujala seine Equipe für die 20 Minuten.

Gron macht den Deckel drauf

Letzte Zweifel am Überraschungssieg wischte Tyler Gron in Überzahl nur 24 Sekunden nach Restart des finalen Abschnittes fast schon endgültig vom Tisch. Clever schaute er den inzwischen zwischen den Pfosten stehenden Hertel aus und trug sich als siebter Tigers-Torschütze in die Scorerliste ein. Ein überragendes Powerplay konnten die Bayreuther schließlich nach zwei Überzahltreffern nicht krönen. In den kompletten zwei Minuten schafften es die Steelers keine Sekunde lang, den Puck aus dem eigenen Drittel zu befördern - das Sahnehäubchen in Form eines Treffers sollte dem vierfachen Assistgeber Rajala und Co. nicht gelingen. „Unser Powerplay wird immer besser, war in den letzten Spielen schon gut”, so Kujala, der selten gut gelaunt die Heimreise antreten durfte: „Das hat heute richtig Spaß gemacht. Wir haben sehr schöne Tore erzielt.”

Bietigheim Steelers : Doubruwa, Hertel; Prommersberger, Renner; Hüfner, Stephan; Ribnitzky, Schüle - Hauner, Stretch, Breitkreuz; Sheen, Wenzel, McKnight; Schoofs, Kneissler, Pokorny; Kuqi.

Bayreuth Tigers : Wölfl, Herden, N. Zimmermann; Davis, Schug; Karlsson, Mannes; Pokovic, Schmitz; Gron, Kolozvary, Järveläinen; Rajala, Bindels, Schumacher; Lillich, Meisinger, T. Zimmermann.

Tore : 0:1 (4.) Bindels (Rajala, Mannes), 0:2 (5.) Karlsson (Schumacher, Bindels), 1:2 (5.) Stretch (Breitkreuz, Schüler), 2:2 (10.) Hauner (Breitkreuz, Stretch), 2:3 (17.) Schumacher (Rajala, Bindels), 3:3 (19.) Breitkreuz (Stretch); 3:4 (25.) Schug (Davis, Järveläinen), 3:5 (31./PP) Kolozvary (Rajala, Davis), 3:6 (31.) T. Zimmermann (Lillich), 3:7 (41./PP) Gron (Davis, Rajala),

Schiedsrichter : Becker, Haupt - Höfer, Linnek.

Strafen : Bietigheim 6, Bayreuth 2; Penalty: Bietigheim 0/1, Bayreuth 2/3

Zuschauer : keine.


Von Gabriele Munzert
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