- Eine vermeidbare, aber am Ende nicht unverdiente Niederlage bezogen die Bayreuth Tigers nach zuletzt zwei Siegen am Stück. Beim zweimaligen deutschen Meister EC Bad Tölz unterlag die Kujala-Truppe am Ende mit 2:4 (0:1, 0:0, 2:3).

Während die ebenfalls schon arg coronagebeutelten Tölzer „Buam” nur mit 15 Spielern auflaufen konnten, hatte Tiger-Trainer Petri Kujala immerhin drei Akteure mehr zur Verfügung. Die beiden Nürnberger Timo Walther und Max Kislinger durften mit ihrem Stammverein in der Eliteliga auflaufen, dafür stand Martin Davidek nach überstandener Verletzung wieder auf dem Eis. Ebenfalls erstmals dabei: Lukas Mannes, kleiner Bruder seines neuen Teamkollegen Nicklas, der aus der DNL kurzfristig für mindestens zwei Wochen unter Vertrag genommen wurde.

Die Gemütlichkeit, mit der die Partie begann, beendete Topscorer Max French, der mit seinem 12. Saisontreffer die Gastgeber völlig aus dem Nichts in Führung schoss. Einen Abpraller von der Bande setzte er trocken über die Schulter des Ex-Tölzers Marco Wölfl ins kurze Eck. In einem auf äußerst überschaubarem Niveau stehenden Startdrittel war das auch schon der einzig wirkliche Höhepunkt. Erheblich besser wurde es von beiden Seiten im mittleren Abschnitt. Es ging munter hin und her, beide Goalies bekamen ordentlich Arbeit. Das Übergewicht auf dem Eis verlagerte sich dabei immer mehr in Richtung der Gäste, die durch Ville Järveläinen (28.) die dickste Ausgleichschance verzeichneten. Wie das Leben so spielt, sollte dieser aber just in der Phase fallen, als die Isarwinkler die Oberhand gewannen.

Wie auch schon im Mitteldrittel durften die Bad Tölzer den Schlussabschnitt nach einer Strafzeit gegen Dani Bindels in Überzahl beginnen. Und sie spielten die fast zwei Minuten ziemlich sauber herunter. Marco Wölfl war es, der gegen Gardiner den knappen Rückstand behauptete. Und kaum wieder komplett war es auf der anderen Seite Ville Järveläinen, der nach Grons sauberer Vorarbeit zum Ausgleich einnetzte. Bemerkenswert dabei: Mit Kapitän Ivan Kolozvary stand da an der Seite der beiden Finnen, Tyler Gron agierte in der zweiten Reihe. An der Überlegenheit der Tölzer sollte das Tor allerdings nichts ändern. Die Gastgeber schienen stets einen Tick wacher, Gardiner hatte Pech - seinem Treffer ging eine Torwartbehinderung voraus und es zählte nicht. Knapp fünf Minuten vor dem Ende dann die nicht ganz überraschende Führung der Hausherren. Der in Nürnberg und Straubing mit 233 DEL-Spielen auf den Statistikbögen stehende Edeltechniker Marco Pfleger war es, der Wölfl in Überzahl aus spitzem Winkel das Spielgerät durch die Schoner schob. Bitter für die Tigers! 62 Sekunden vor dem Ende schließlich die scheinbare Entscheidung: Das leeren Tor gegenüber traf Philipp Schlager nach überragender Vorarbeit von Ligatoptorschütze Max French, der nach Tim Zimmermanns Anschlusstreffer nur Sekunden später noch einmal einsandte und seine überragende Leistung krönte. „Am Ende haben uns die Strafen Kraft gekostet”, so Kujala, „aber im Endeffekt war es ein gutes Auswärtsspiel!”

Tölzer Löwen : Franzreb, Hölzl - Eberhardt, Morrison; Martinovic, Schwarz; Leitner - Gardiner, French, Pfleger; Edfelder, Tosto, Dibelka; Schlager, Ott.

Bayreuth Tigers: Wölfl, Herden, T. Zimmermann - Davis, Karrer, N. Mannes, Pokovic, Meisinger, L. Mannes - Rajala, Gron, Järveläinen, Davidek, Kolozvary, Wagner, Lillich, Bindels, N. Zimmermann.

Tore : 1:0 (11.) French (Pfleger, Schwarz), 1:1 (43.) Järveläinen (Gron, Kolozvary), 2:1 (55.) Pfleger (Tosto), 3:1 (59.) Schlager (French), 3:2 (60.) T. Zimmermann (Karrer, Bindels), 4:2 (60.) French (Schlager)

Schiedsrichter : Köttsdörfer, Schadewaldt, Schlotthauer, Schusser.

Strafzeiten : Bad Tölz 6, Bayreuth 8; Penalty : Bad Tölz: 1/4, Bayreuth 0/3

Zuschauer : keine.