Die personelle Situation der Tigers vor dem Kellerduell: Bescheiden. Neben Keeper Marco Wölfl, Martin Heider, Kevin Kunz, Gustav Veisert und Moritz Schug gesellte sich jetzt auch noch Simon Karlsson auf die Verletztenliste, der am vergangenen Wochenende von einem Puck im Gesicht getroffen und bereits operiert wurde. Immerhin: Dani Bindels durfte das Eis erstmals wieder betreten. Aus der Not eine Tugend machte der Trainer hinsichtlich der personellen Besetzung im Defensivverbund: Routinier Domink Meisinger rückte neben Lubor Pokovic in die zweite Abwehrreihe. „Er hat das sehr gut gemacht”, so der Coach. Positiv war die Grundstimmung im Tigerslager vor Spielbeginn dennoch. Schließlich konnten die Kujala-Schützlinge zuletzt im spielerischen Bereich überzeugen und auch die Erinnerung an den Sieg beim Gastspiel in Weißwasser sorgte dafür.

Die Laune im Lager der Gastgeber sollte sich alsbald nicht mehr verbessern. Weißwassers Toptalent Bennet Roßmy zog die erste Strafzeit in der Partie. Was der 17-Jährige aus der Kühlbox beobachten musste, durfte ihm gefallen. Seine vier verbliebenen Mitspieler killten das erste Powerplay der Tigers sehr ordentlich. Und es kam noch besser für die Gäste. Mit einem auch noch von Kurt Davis tückisch abgefälschten Verlegenheitsschuss überraschte Brad Ross Tigers-Goalie Timo Herden, der die Scheibe aus dem Netz holen musste. Bitter. Die finalen Minuten des Anfangsdrittels deuteten aber bereits an, dass die Gastgeber auch ohne ihren Abwehrstrategen Karlsson bereit waren, die nötige Gegenwehr und vor allem die nötigen offensiven Outputs zu liefern, um einen Sieg zu setzen.

Den Knoten löste aber dann doch einer der nur vier etatmäßigen Verteidiger. Julius Karrer war es, der nach einem Scheibengewinn und klugem Querpass im Break von Ville Järveläinen zum Ausgleich traf. Der Beginn einer furiosen, aber kurzen, Phase der Tigers. Nur eine Minute später hatte Martin Davidek die Führung auf der Kelle, doch der einmal mehr überragende Mac Carruth bewies seine Extraklasse und klärte sehenswert. Und das tat er gleich noch einmal. Eine feine finnische Kombination über Juuso Rajala schloss Järveläinen eigentlich hervorragend ab, doch irgendwie behielt der Lausitzer Torsteher auch in der Situation die Oberhand. Wow! Just, als sich das Niveau wieder dem des ersten Drittels annäherte - vorsichtig formuliert überschaubar - dann doch der Führungstreffer für die Tigers. In Überzahl, Brad Ross saß auf der Strafbank, bediente Tryout-Spieler Frantisek Wagner Kurt Davis, der einnetzte. Der nächste Treffer eines Verteidigers. Im Schlussdrittel hatten die Tigers dann den nächsten Rückschlag hinzunehmen. Während Bindels und Rajala es verpassten, eine zwei Toreführung herauszuschießen, traf auf der Gegenseite im 3-gegen-3 Philip Kuschel zum Ausgleich. Und es sollte noch schlimmer kommen. Die defensiv nun völlig desorientierten Gastgeber kassierten durch Schwartz den nächsten Gegentreffer und sahen sich somit auf der Verliererstraße. Und am Sonntag wird es nicht einfacher. In Frankfurt wartet ein erheblich angeschlagenes Team. Die Löwen unterlagen im Hessenderby in Kassel gleich mit 0:7 und dürften auf Wiedergutmachung aus sein, will man vermeiden, dass die Hütte beim Aufstiegsaspiranten endgültig brennt.

Bayreuth : Herden, N. Zimmermann - Karrer, Davis, Pokovic, Meisinger, Mannes- Gron, Rajala, Järveläinen, Wagner, Kolozvary, Davidek, Lillich, Bindels, T. Zimmermann.

Lausitzer Füchse : Carruth, Velm - Kuschel, Ross, Walters, Kania, Raab, Junge - Kabashian, Schwartz, Martin, Boiarchinov, Rosmy, Andres, Reuß, Rentsch, Müller, Nirschl, Döring.

Tore : 0:1 (11.) Ross (Schwartz, Kabashian), 1:1 (25.) Karrer (Rajala, Järveläinen), 2:1 (40.) Davis (Davidek, Wagner). 2:2 (55.) Kuschel (Andres, Schwartz), 2:3 (57.) Schwartz (Kuschel, Rosmy)

Schiedsrichter : Lenhart, Salewski, Kriebel, Linnek.

Strafminuten : Bayreuth 8, Lausitz 10; Penalty : Bayreuth 1/3, Lausitz 0/2.