- In der DEL 2 beginnt die heiße Phase. Das galt insbesondere für die Bayreuth Tigers und den ESV Kaufbeuren. Sieben Zähler Vorsprung hatten die Allgäuer vor der Partie. Und die stehen auf dem begehrten achten und letzten Playoffplatz der Tabelle. Und sie bauten mit einem 4:2-Sieg über die Wagnerstädter den Unterschied auf zehn Punkte aus.

In einem flotten ersten Drittel waren es die Tigers, die ihre Vorteile auf dem Eis als erster in zählbares ummünzen konnten. „Wir hatten da frische Beine”, so Trainer Petri Kujala. Nach einer überstandenen Unterzahl und zwei Pfostentreffern von Martin Davidek und Ville Järveläinen war es Juuso Rajala, der in Überzahl nach einem feinen Angriff über Järveläinen und Kurt Davis mit einem präzisem Hammer aus spitzem Winkel die Führung besorgte. Auf der anderen Seite sorgten die offensivstarken Oberschwaben für so manch gefährliche Aktion. Nach einem der wenigen Abstimmungsfehler in der Bayreuther Defensive war es Ben Lammers, der den Ausgleich markierte. Bitter für die bis dahin überlegenen Tigers, die bei zwei Aktionen von Blomqvist und Wörle Glück hatten, nicht in Rückstand zu geraten: Nach einem gerade noch so regelkonformen späten Check fühlte sich Davis nach der Schlusssirene zu einem kleinen Faustkampf eingeladen. Während er zwei Minuten aufgebrummt bekam, blieb sein Gegenüber straffrei und die Kaufbeurer durften in Überzahl ins Mitteldrittel starten. Und das hatte es in sich.

Zwar überstanden die Wagnerstädter die Unterzahl schadlos, doch dann schlug die Truppe von Trainer Rob Pallin unerbittlich zu. Samy Blomqvist, Sohn des ehemaligen Ex-NHL-Spielers und Weißwasseraners Timo, tankte sich sehenswert durch das Angriffsdrittel, umkurvte das Tor auf der Rückseite, um aus der Drehung sehenswert und unhaltbar für Timo Herden abzuziehen. Erinnerungen an die beiden vorangegangenen Spiele der Kontrahenten wurden wach: Auch da war es schon extrem torreich. Und die Gastgeber legten nach. Den Betrieb vor Herdens Kasten nutzte Julian Eichinger und zog von der blauen Linie ab, brachte seine Farben mit zwei Toren in Front. Auf der Gegenseite war es U-20-Nationalspieler Jan-Luca Schumacher, der ins Angriffsdrittel einkurvte und Goalie Hötzinger mit einem ziemlich humorlosen Huf genau in die lange Zwistel keinerlei Abwehrmöglichkeit ließ. In einem einmal mehr flotten letzten Abschnitt wogte die Partie hin und her. Zwei Minuten vor dem Ende war es schließlich Joseph Lewis, der einen fein herausgespielten Angriff zur Entscheidung einsandt. Böse für die Kujala-Schützlinge, die mindestens 40 Minuten auf Augenhöhe agierten. „Am Ende haben wir nicht mehr so zwingend agiert”, so der Coach. Wie wahr: Nur noch vier Schüsse brachten die Tigers im letzten Drittel aufs Tor.

Kaufbeuren : Hötzinger, Dalgic - Thiel, Pfaffengut; Ketterer, Eichinger; Bednar, Koziol - Lewis, Gracel, Blomqvist; Lammers, Wörle, Spurgeon; Krauß, Voit, Thomas; Osswald, Oppolzer.

Bayreuth : Herden, Wölfl - Davis, Schug; Karlsson, Mannes; Nix, Pokovic - Davidek, Kolozvary, Lillich; Järveläinen, Rajala, Bindels; Meisinger, Schumacher, T. Zimmermann.

Tore : 0:1 (14.) Rajala (Davis, Järveläinen), 1:1 (17.) Lammers (Spurgeon, Wörle), 2:1 (29.) Blomqvist (Ketterer, Gracel), 3:1 (31.) Eichinger (Blomqvist), 3:2 (32.) Schumacher (Mannes), 4:2 (58.) Lewis (Blomqvist, Gracel).

Schiedsrichter : Kapzan, Singer - Englisch, Paulick.

Strafen : Kaufbeuren 12, Bayreuth 12, Penalty : Kaufbeuren 1/5, Bayreuth 1/5.

Zuschauer : keine.