Veröffentlicht am 17.01.2023 17:11
Veröffentlicht am 17.01.2023 17:11

Schokofabrik Bayreuth könnte saniert werden: Das ist der Zeitplan

Schokofabrik Bayreuth: Das Industriedenkmal in St. Georgen könnte bald saniert werden. (Foto: Dörfler)
Schokofabrik Bayreuth: Das Industriedenkmal in St. Georgen könnte bald saniert werden. (Foto: Dörfler)
Schokofabrik Bayreuth: Das Industriedenkmal in St. Georgen könnte bald saniert werden. (Foto: Dörfler)
Schokofabrik Bayreuth: Das Industriedenkmal in St. Georgen könnte bald saniert werden. (Foto: Dörfler)
Schokofabrik Bayreuth: Das Industriedenkmal in St. Georgen könnte bald saniert werden. (Foto: Dörfler)

BAYREUTH. Die Schokofabrik in St. Georgen könnte womöglich bald saniert werden. Das Industriedenkmal soll als Jugendkultur- und Sportzentrum erhalten werden.

Eine Kostenschätzung des Bayreuther Rathauses beläuft sich auf über 10,6 Millionen Euro. Sollte die Sanierung der „Schoko” kommen, wäre dies ein Vorzeigeprojekt zum Wohl der Bayreuther Jugend.

Schokofabrik Bayreuth: Sanierung möglich

Wie geht es weiter mit der Schokofabrik in Bayreuth? Mit dieser Fragebeschäftigte sich der Bauausschuss des Bayreuther Stadtrats am Dienstagnachmittag (17. Januar 2023). Sanierungen des Backsteinbaus von 1910 in der Gaußstraße stünden an, will man die Schokofabrik auch langfristig nutzen. Die Verwaltung empfiehlt dem Ausschuss eine Zustimmung, damit die neue Schoko zur Baueingabereife weiterentwickelt werden könne. Die Mitglieder ließen sich nicht lange bitten.

Oberbürgermeister Thomas Ebersbersger drückte zu Beginn noch etwas auf die Euphoriebremse. In den letzten Tagen sei in Bayreuth der Eindruck entstanden, dass die Bauarbeiten übermorgen starten würden. So weit sei es noch längst noch nicht. „So toll die Sanierung der Schokofabrik sei, so haben Pflichtaufgaben wie Schulen oder Feuerwehr in Bayreuth Vorrang. Lies auch: Dieses Gebäude in Bayreuth soll für mehr Flexibilität abgerissen werden.

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Schokofabrik Bayreuth: Das ist der Zeitplan der Instandsetzung

Bisher ist lediglich ein Raum beheizbar. Die Skatinghalle hat an vier Tagen in der Woche geöffnet. Baureferentin Urte Kelm und Architekt Michael Kienlein aus Berching stellten die Schritte einer Sanierung der Schokofabrik vor - und die haben es durchaus in sich: Der Anbau im Erdgeschoss der Schoko müsste entkernt werden. Die Skatinghalle wäre von Westen her zu erschließen, zwei Nebenräume kämen neu hinzu. Eine einzubauende Bühne im Tanzsaal wäre noch ein kleinerer Posten der Sanierung. Im Obergeschoss der Schokofabrik sollen Büros, WCs und Seminarräume dazukommen. Das schadstoffbelastete flache Sattendach müsste komplett erneuert werden. Das Ziel des Ganzen: eine „Vielzahl an Nutzungsszenarien” und „maximale Flexibilität” bei der Raumbelegung. Betrifft ebenfalls die Jugend: Die Sanierung der Graserschule wurde in drei Varianten vorgestellt.

Die Schoko soll kein feudaler Neubau werden. Es handle sich um eine zweckmäßige Instandsetzung, betonte Kienlein. Er skizzierte eine mögliche Zeitachse. Wurde der Vorentwurf mit dem Verein Schoko e.V. schon 2022 erarbeitet, müsse dieser im ersten Halbjahr 2023 ausgearbeitet werden. Dann könne der Bauantrag erfolgen. Im Herbst 2023 könnten dann Förderanträge gestellt werden. 2024 könne dann die Wertplanung mit Ausschreibung und Vergabe der Bauleistungen erfolgen. Bis dahin sei die Schoko ein „reines Planungsobjekt”, wie Kelm anmerkte. Erst ab 2025 oder 2026 könnte dann gebaut werden. Zwei Jahre Bauzeit sehen aktuelle Prognosen vor.

Bayreuther Bauausschuss mit großer Zustimmung für Schoko-Sanierung

Die Fraktionen gingen mit dem Verwaltungsvorschlag durchweg mit - keine Selbstverständlichkeit im Bauausschuss. CSU-Fraktionsvorsitzender Dr. Stefan Specht mahnte trotz aller Begeisterung an, dass die Schoko ein „Schubladenprojekt” werde, bis sich der Nebel lichtet und andere städtische Baustellen abgeschlossen seien. In der BG habe man Verständnis dafür, wenn es nicht so schnell mit der Sanierung gehe. Georg Kämpf erinnerte daran, dass die jugendlichen Nutzer während der Bauphase nicht vergessen werden dürften. Während der Bauzeit sei der Aufenthalt laut Kienlein jedoch nicht möglich.

Der Bauausschuss stimmte mit großer Mehrheit dafür, die Planungen für die Sanierung voranzutreiben. Einstimmig reichte man das „Projekt Schokofabrik” an den Gesamtstadtrat weiter. Die Hoffnung, dass die Zeit eines Schubladenprojektes nur kurz sein möge, ist groß.


Von Jürgen Lenkeit
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