Veröffentlicht am 29.11.2022 15:55
Veröffentlicht am 29.11.2022 15:55

Weltweiter Aktionstag: Bayreuth verzichtet auf blau leuchtendes Rathaus als Kennzeichen

Weltweiter Aktionstag: Bayreuth verzichtet auf blau leuchtendes Rathaus als Kennzeichen (Foto: Dörfler)
Weltweiter Aktionstag: Bayreuth verzichtet auf blau leuchtendes Rathaus als Kennzeichen (Foto: Dörfler)
Weltweiter Aktionstag: Bayreuth verzichtet auf blau leuchtendes Rathaus als Kennzeichen (Foto: Dörfler)
Weltweiter Aktionstag: Bayreuth verzichtet auf blau leuchtendes Rathaus als Kennzeichen (Foto: Dörfler)
Weltweiter Aktionstag: Bayreuth verzichtet auf blau leuchtendes Rathaus als Kennzeichen (Foto: Dörfler)

BAYREUTH. In den Vorjahren wurde am 30. November in Bayreuth wiederholt das Neue Rathaus am Luitpoldplatz blau angestrahlt. Mit dieser Aktion setzte die Stadt Bayreuth ein weithin sichtbares Zeichen gegen die Todesstrafe.

Das blaue Licht in Bayreuth geht zurück auf eine Initiative der internationalen christlichen Laienbewegung Sant’Egidio. Sie hat den internationalen Aktionstag „Städte für das Leben – Städte gegen die Todesstrafe“ ins Leben gerufen. Am 30. November 2022 wird das Neue Rathaus allerdings nicht blau leuchten.

Bayreuther Rathaus leuchtet 2022 nicht blau

Die Stadt Bayreuth erklärt sich solidarisch mit dem weltweiten Bündnis zur Ächtung der Todesstrafe. Daran hat sich auch 2022 nichts geändert, wie das Pressebüro des Rathauses mitteilt. Blaues Licht wird es im Vergleich zu den Vorjahren allerdings nicht geben. „Auch in diesem Jahr erklärt sich die Stadt mit den Zielen der Kampagne solidarisch, verzichtet aber aufgrund der aktuellen Energiekrise auf eine nächtliche Beleuchtung eines Gebäudes“, so Oberbürgermeister Thomas Ebersberger. Die Energiekrise ist der Grund, warum sich an der Haltung der Stadt Bayreuth zur Ächtung der Todesstrafe nichts ändert, auch wenn kein sichtbares Zeichen gesetzt wird. Unter anderem 2020 wurde das Bayreuther Rathaus blau beleuchtet.

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Seit 2002 organisiert die Gemeinschaft Sant’Egidio alljährlich am 30. November den Internationalen Aktionstag „Cities for Life – Städte für das Leben“, um weltweit auf kommunaler Ebene auf die Ungerechtigkeit der Todesstrafe aufmerksam zu machen. In über 100 Ländern wurden Veranstaltungen zur Sensibilisierung der Zivilgesellschaft durchgeführt, um eine Kultur der Achtung des menschlichen Lebens zu stärken. Der internationale Tag „Cities for Life” ist die weltweit größte Mobilisierung von Städten mit ihren Bürgerinnen und Bürgern und möchte die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf die Menschenrechte und den Wert des Lebens lenken. Dies scheint besonders in Zeiten des Krieges angebracht, der in dramatischer Weise nach Europa zurückgekehrt ist. In Deutschland beteiligen sich fast 300 Städte an diesem wichtigen Aktionstag, darunter auch zahlreiche Großstädte wie Berlin, Hamburg, Köln, Frankfurt oder Dortmund.

Todesstrafe 2022 wieder verstärkt im Fokus

Im Angesicht von Krisen und Kriegen rückt die Todesstrafe beziehungsweise deren Vollstreckung wieder verstärkt in den Fokus. Todesurteile werden häufig wegen Drogendelikten verhängt und sind nicht selten von Diskriminierung der Ärmsten und Schwächsten geprägt. Auch können regimekritische Äußerungen zu Todesurteil und Hinrichtung führen, wie dies in diesem Jahr in Myanmar geschehen ist. Daher bleibt die Bedeutung dieses globalen Einsatzes für eine Kultur des Lebens dringend erforderlich, teilt das Rathaus weiter mit.


Von Jürgen Lenkeit
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