Veröffentlicht am 14.06.2023 10:21
Veröffentlicht am 14.06.2023 10:21

Bayerischer Luftpistolenmeister kommt aus Landkreis Bayreuth

Valerius Rack aus Bad Berneck (Foto: Michael Spörer)
Valerius Rack aus Bad Berneck (Foto: Michael Spörer)
Valerius Rack aus Bad Berneck (Foto: Michael Spörer)
Valerius Rack aus Bad Berneck (Foto: Michael Spörer)
Valerius Rack aus Bad Berneck (Foto: Michael Spörer)

BINDLACH/MÜNCHEN. Mit bloßem Auge ist der Unterschied unmöglich zu erkennen. Abweichungen von einem Zehntelmillimeter entscheiden mitunter über Sieg oder Niederlage. „ Jeder Sportler ist in seinem Schießstand und hat nur eine Aufgabe: 30 perfekte Schüsse ins Ziel zu bringen“, sagt Michael Spörer. Als Gauschützenmeister des Schützengau Oberfranken-Süd kümmert sich der 57-jährige Bindlacher um 50 Schützenvereine mit rund 5000 Mitgliedern in den Landkreisen Bayreuth und Kulmbach.

Am zweiten Juni-Wochenende stand nun einer der Höhepunkte des Schützenjahres an: die Bayerische Meisterschaft. Ein Schütze aus Bad Berneck war dabei besonders erfolgreich: Valerius Rack ist alter und neuer Bayerischer Luftpistolenmeister.

Valerius Rack aus Kreis Bayreuth Bayerischer Luftpistolenmeister

Insgesamt 30 Sportlerinnen und Sportler der Klasse Senioren I im Alter von 51 bis 60 Jahren traten für den Schützengau in der Olympia-Schießanlage in Hochbrück bei München in den Disziplinen „Luftgewehr Auflage“ und „Luftpistole Auflage“ an. Mindestens zweimal pro Woche trainieren die Leistungssportler, um sich auf Wettkämpfe wie die Bayerische Meisterschaft vorzubereiten. Top-Schützen wie Valerius Rack von der Schützengesellschaft 1868 Bad Berneck, der amtierender Deutscher Meister in der Disziplin „Luftpistole Auflage“ ist, üben fast jeden Tag. Für den 59-Jährigen stellte die Bayerische Meisterschaft am Wochenende die erste Hürde auf dem Weg zu einer erneuten Deutschen Meisterschaft dar. Denn der Sieger der Bayerischen Meisterschaft qualifiziert sich für den nationalen Wettbewerb.

Raunen unter dem Zuschauern

Bei den Disziplinen „Luftgewehr Auflage“ und „Luftpistole Auflage“ befindet sich das Ziel in zehn Metern Entfernung. Jeder Schuss wird in Zehntelmillimeter elektronisch ausgemessen und beim Wettbewerb sofort in der digitalen Anzeige sowohl dem Schützen als auch allen Zuschauern in der Halle angezeigt. 10,9 Ringe ist das höchste Ergebnis pro Schuss. „Die größte Ablenkung für die Schützen ist das ständige Beobachten der eigenen Schüsse. Hier setzt dann das Kopfkino ein. Man denkt zu viel“, sagt Gauschützenmeister Michael Spörer. „Ich habe schon Meister bei Final-Wettkämpfen erlebt, die genau deswegen statt einer 10 ein 5 geschossen haben.“

Die Meistermedaille von Valerius Rack. Foto: Michael Spörer

Und auch am Wochenende gab es einen kurzen Moment, bei dem ein Raunen durch die Zuschauerränge ging. Auf der neu installierten, hochmodernen Schießanlage, die technisches Weltmeisterschaftsniveau bietet, schoss Valerius Rack, der als amtierender Bayerischer Meister und Favorit antrat, zweimal hintereinander 9,9 Ringe. „Da sind ihm eventuell ein bisschen die Nerven durchgegangen“, sagt Michael Spörer. Dass Rack dennoch ein „außergewöhnliches Luftpistolentalent“ sei, sehe man jedoch am Ergebnis des Profis. „Während andere in einer solch angespannten Situation eine 8,2 oder 9,0 geschossen hätten, hat er noch eine 10,2 geschafft.“ Und so sicherte sich Valerius Rack mit 309,1 Ringen am Wochenende erneut den Titel als Bayerischer Meister in der Klasse Senioren I „Luftpistole Auflage“.

Deutsche Meisterschaft im Schießen für Rack möglich

Das maximal mögliche Schießergebnis in dieser Disziplin wären 327 Ringe mit 30 Schüssen und je maximal 10,9 Ringen. „Aber das hat es auf der Welt noch nie gegeben“, so Michael Spörer. „Ein Ergebnis von 315 Ringen ist sensationell, über 315 Ringe ist schon unmenschlich.“ Valerius Rack ist es bereits gelungen, 318 Ringe zu schießen. Bei der Deutschen Meisterschaft, die im Herbst ausgetragen wird, will er sich erneut den Titel als Deutscher Meister sichern. „Die Chancen stehen gut. Er ist unser Top-Schütze“, sagt Gauschützenmeister Michael Spörer.


Von Jürgen Lenkeit
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