Veröffentlicht am 20.02.2023 10:33

Aufklärung ist häufig unangenehm - aber so wichtig!

Aufklärung ist häufig unangenehm - aber so wichtig! (Foto: Stefan Dörfler)
Aufklärung ist häufig unangenehm - aber so wichtig! (Foto: Stefan Dörfler)
Aufklärung ist häufig unangenehm - aber so wichtig! (Foto: Stefan Dörfler)
Aufklärung ist häufig unangenehm - aber so wichtig! (Foto: Stefan Dörfler)
Aufklärung ist häufig unangenehm - aber so wichtig! (Foto: Stefan Dörfler)

BAYREUTH.

Sie können gefahrlos einen 15 Minuten langen Zungenkuss austauschen oder aus demselben Glas trinken, denn der Speichel von Menschen, die mit HIV infiziert sind, ist nicht ansteckend.“

Solche Informationen gehören nach wie vor zu den peinlichen Dingen, über die Eltern nicht gern mit ihren Kindern reden, und die noch weniger gern mit ihren Eltern, geschweige denn Lehrkräften.

Aus diesem Grund lud die Alexander-von-Humboldt-Realschule Dr. Stefan Zippel, den Leiter der Psychosozialen Beratungsstelle der Uniklinik München am vergangenen Freitag, 17. Februar, um den Zehntklässlerinnen und Zehntklässlern seinen umfassenden, pragmatischen und spannenden Aufklärungsvortrag zu ermöglichen. Dr. Stefan Zippel, von dem auch das Eingangszitat stammt, informierte dabei aber nicht nur über die Ansteckungswege von Aids und anderer sexuell übertragbarer Krankheiten, sondern stellte ebenso die verschiedenen Krankheitsbilder und Therapiemöglichkeiten vor. Auch der Umgang mit der eigenen Sexualität sowie das sehr zeitgemäße Thema Sexualität und Sprache waren wichtige Aspekte seiner interaktiven Vorlesung. Dabei ließ der Fachmann praktisch keine Frage offen. Der Professor verstand es, alle Anwesenden über drei Stunden hinweg durch seine Art zu fesseln. Die Jugendlichen wurden dabei immer wieder direkt in den Vortrag eingebunden.

Besonders „kritische“ Bilder kündigte Dr. Stefan Zippel so an, dass jeder Anwesende die Möglichkeit hatte, rechtzeitig wegzusehen. Und trotz all der pornografischen Inhalte, die junge Leute im Netz laut Studien regelmäßig konsumieren, schauten nicht wenige Jugendliche nach unten, als der Referent das Foto eines erkrankten Genitals an die Wand projiziert. Aber das ist okay, denn weggucken hat er den Schülerinnen und Schülern ausdrücklich erlaubt.

Dr. Stefan Zippel ist studierter Psychologe und promovierter Humanbiologe und zugleich Experte nicht nur für Homosexualität, sondern auch für HIV und Krankheiten, die sich durch Geschlechtsverkehr übertragen. Seit 1992 leitet er die Psychosoziale Beratungsstelle an der Klinik und Poliklinik für Dermatologie und Allergologie der Ludwig-Maximilians-Universität.

Die AIDS-Prävention an Schulen ist auch nach mehr als 30 Jahren seit der Entdeckung des Krankheitsbildes AIDS, und dessen Erregers, des HI-Virus, notwendig und wichtig. Denn in Deutschland sinkt seit längerem das Gefahren-Bewusstsein. Eine gezielte Aufklärung bleibt deshalb das wirksamste und wichtigste Instrument bei der Bekämpfung des HI-Virus.

Im Anschluss an den Vortrag gab es die Möglichkeit für Fragen und Diskussionen.


Von Jessica Mohr
jm
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