Veröffentlicht am 27.06.2021 06:00
Veröffentlicht am 27.06.2021 06:00

Alle Dinge sind möglich dem, der da glaubt (Markus 9,23). – Von Pfarrer Heinrich Busch

Pfarrer-Heinrich-Busch (Foto: inBayreuth.de)
Pfarrer-Heinrich-Busch (Foto: inBayreuth.de)
Pfarrer-Heinrich-Busch (Foto: inBayreuth.de)
Pfarrer-Heinrich-Busch (Foto: inBayreuth.de)
Pfarrer-Heinrich-Busch (Foto: inBayreuth.de)

Einmal Hand aufs Herz: Sind Sie eher ein Optimist oder ein Pessimist oder verstehen Sie sich als jemand, der eher zwischen beidem steht.

Vielleicht ist die Frage, ob Sie es vorziehen, eher aus einem halbvollen Glas wie die Optimisten oder einem halbleeren Glas wie die Pessimisten zu trinken, ja auch gar nicht so generell zu beantworten und Sie neigen an einem hellen, sonnigen und positiven Tag einfach mehr zum einen und an einem bewölkten, lichtarmen Tag eher zum anderen.

„Alle Dinge sind möglich dem, der da glaubt.“ (Markus 9,23) – Ihren Konfirmationsspruch hat eine Konfirmandin auf einen asphaltierten Kirchenparkplatz geschrieben. Ein Satz, der hervorleuchtet auf dem Asphaltgrau des Bodens. Mit einer stilisierten Sonne, die noch zusätzlichen Glanz gibt. Es mag sein, dass jetzt einige widersprechen wollen: Das sage doch jedem die menschliche Erfahrung, dass so ein Satz nicht stimmen könne.

Und bestimmt finden sich schnell auch einige Beispiele, denn wie heißt es so schön „Good news are no news“ und so spielt uns unser Gehirn gerne den Streich, dass wir uns gerade die anderen Geschichten merken und sie weitergeben, die unser Leben schwer machen. Die Worte auf dem Asphalt verleihen der Hoffnung Ausdruck: Oft ist wesentlich mehr möglich, als wir uns zunächst ausmalen.

In der Bibel gibt es viele andere bekannte Formulierungen dafür: Mit meinem Gott kann ich über Mauern springen (Psalm 18,30). Glaube kann Berge versetzen (1. Kor. 13,2). Die Bibel ist ein Buch der Hoffnung, und Taufe bzw. Konfirmation bringen diese Hoffnung in mein Leben. „Ich bin getauft!“ – Es ist überliefert, Martin Luther solle diese Worte auf einen Tisch geschrieben haben, wenn ihn Zweifel an seinem Glauben, seinen Überzeugungen und seinem Tun plagten.

Er machte sich immer wieder bewusst: „Ich bin getauft.“ Denn daraus speiste sich sein täglicher Glaube, darin fand er Kraft, an diesem Gedanken konnte er sich festhalten und weiter-

machen. Die Taufe ist die Grundlage seines Glaubens und sie ist die Grundlage, warum jährlich Taufeltern und Konfirmandinnen und Konfirmanden, ja auch Brautpaare und natürlich Trauernde, in vielfältiger Weise Bibelsprüche wählen, um sich erinnern zu lassen, dass wir Hoffnung haben.

Die Konfirmandin hat ihre Wahl getroffen: „Alle Dinge sind möglich dem, der da glaubt“ (Markus 9,23). Dieser Spruch begleitet sie in die kommende Zeit, so wie viele andere Konfirmationssprüche Jugendlichen zugesprochen werden, die nun mit Lockerung der Infektionsschutzmaßnahmen in diesen Tagen in Bayreuth Stadt und Land konfirmiert werden. Das Leben ist voller Möglichkeiten. Sie müssen ja keine Kreide nehmen, aber schreiben Sie doch auch mal einen Satz auf, der Ihrem Leben Sinn und Richtung gibt und nehmen Sie ihn mit in den Alltag.

„Alle Dinge sind möglich dem, der da glaubt“ (Markus 9,23). – Und allen, die in diesen Tagen konfirmiert oder getauft werden, alles Gute und Gottes Segen!


Von Roland Schmidt
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