Veröffentlicht am 24.10.2019 18:00
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35.000 Berufspendler im Kreis Bayreuth

red (Foto: inBayreuth.de)
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BAYREUTH.

Pendlerrepublik Deutschland: Immer mehr Menschen haben immer weitere Wege zur Arbeit. Das zeigt eine aktuelle Statistik. Auch Bayreuth bleibt davon nicht verschont. Nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit pendelten im letzten Jahr 39 Prozent aller sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten in eine andere Stadt oder einen anderen Kreis zum Arbeiten.

Die Zahl der Berufspendler im Landkreis Bayreuth hat einen neuen Höchststand erreicht. Auf dem Weg zur Arbeit verließen im vergangenen Jahr rund 35.000 Menschen regelmäßig die Grenzen des Kreises – das sind 19 Prozent mehr als noch im Jahr 2000.

Die Hauptursache ist der Mangel an Wohnungen und vor allem auch die überhöhten Preise der Wohnungen im Landkreis.

„Eine wachsende Zahl von Menschen kann sich die hohen Mieten und Immobilienpreise in der Stadt nicht mehr leisten. Aber genau dort sind in den letzten Jahren besonders viele Jobs entstanden“, sagt Gerald Nicklas, der Bezirksvorsitzende der IG BAU Oberfranken. Durch den Pendelverkehr entstehen in letzter Zeit vermehrt Staus und die Züge sind komplett überfüllt. Täglich eine Strecke von mehr als 50km auf dem Weg zur Arbeit zurückzulegen sei für viele Pendler völlig normal, sagt Gerald Nicklas.

​Nicht nur die Freizeit der Menschen leide unter dem Pendeln, sondern vor allem auch die Umwelt, die durch den erhöhten CO2-Ausstoß stärker belastet wird. Es muss also eine drastische Wende stattfinden. „Die öffentliche Hand muss viel mehr als bisher investieren, um bezahlbaren Wohnraum in den Metropolen und Ballungsräumen zu schaffen. Es fehlen vor allem Wohnungen im sozialen und im bezahlbaren Segment“, so der Bezirksvorsitzende.

Aber auch das Verkehrsnetz muss weiter ausgebaut werden, um die Pendler zu entlasten. „Vor allem beim Schienen-, Straßen- und Radwegenetz ist der Nachholbedarf groß“, macht Nicklas deutlich.


Von Jessica Mohr
jm
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