Veröffentlicht am 07.07.2023 08:45

200 Jahre Sparkasse Bayreuth

200 Jahre Sparkasse Bayreuth (Foto: red)
200 Jahre Sparkasse Bayreuth (Foto: red)
200 Jahre Sparkasse Bayreuth (Foto: red)
200 Jahre Sparkasse Bayreuth (Foto: red)
200 Jahre Sparkasse Bayreuth (Foto: red)

BAYREUTH.

Die öffentlichen Sparkassen in Bayern können auf eine mehr als 200-jährige Geschichte zurückblicken. Ihre Entwicklung begann, als sich unter Max Joseph I. von Bayern und seines Staats- und Konferenzministers Graf Montgelas die Idee der wirtschaftlichen Freiheit durchgesetzt hatte.

Am 25. Juli 1823, einem Freitag, eröffnete die Dienstmagd Ernestine Unger das Sparkonto mit der Nummer 1 bei der „Ersparniß-Cassa für die Königlich Baierische Kreishauptstadt Baireuth“. Sie zahlte 30 fl (Gulden) bei der erst elf Tage zuvor neugegründeten „Anstalt“ in den Räumen der Stadtkämmerei im Alten Rathaus in Bayreuth ein.

Sparkasse Bayreuth

Zur aktuellen Führungsspitze der Sparkasse gehören seit 01. Mai 2007 Vorstandsmitglied Wolfram Münch und seit 01. Mai 2010 Wolfgang Hetz. Im zweijährigen Turnus wird der Vorstandsvorsitz gewechselt. Das „Sich-Teilen“ wurde als Bayreuther Modell benannt und ist einzigartig unter den Sparkassen in Deutschland. Nächster Wechsel ist am 01. September 2023, dann übernimmt Wolfram Münch zum dritten Mal den Vorstandsvorsitz. Wolfgang Hetz über die Herausforderungen früher und heute:

Denken Sie, dass junge Leute heute relativ wenig oder zu wenig über Finanzanlagen wissen?

Wolfgang Hetz: Gerade in Zeiten von Internet und Digitalisierung ist es eine wichtige Aufgabe, junge Menschen rund um das Thema Finanzen zu informieren. Für die Sparkassen hatte das schon immer einen hohen Stellenwert. Wir tun dies im Rahmen unseres öffentlichen Auftrags zum Beispiel mit schulischen und außerschulischen Bildungsangeboten zum planvollen Umgang mit Finanzen und dem besseren Verständnis von Finanzthemen – viele davon kostenfrei. Dazu gehören zum Beispiel der Beratungsdienst Geld und Haushalt und der Sparkassen-SchulService. Im täglichen Beratungsgeschäft stellen wir fest, dass junge Leute sich sehr wohl mit dem Thema beschäftigen. Dabei sind Online- und Mobile-Banking-Themen, bei denen die Sparkassen führend sind, nahezu eine Selbstverständlichkeit. Aber gerade dann, wenn es um die eigenen Finanzen oder erklärungsbedürftige Themen geht, nutzen junge Leute die Vorteile, die ihnen die Sparkasse als Finanzdienstleister beinahe schon exklusiv bietet. Bei komplexeren Themen wählen sehr viele den Weg zu ihrer Beraterin bzw. ihrem Berater.

Was sind Ziele und Herausforderungen für die Zukunft der Sparkasse Bayreuth?

Wolfgang Hetz: Die großen Herausforderungen heißen Krieg in Europa, Klimawandel, Energiesituation, Inflation, Fachkräftemangel und Nachhaltigkeit. All diese Faktoren haben Auswirkungen auf unsere Region und natürlich auch auf uns als Unternehmen und Finanzdienstleister. Wir stellen uns diesen Veränderungen. Unser Ziel ist es, in dem aktuellen Umfeld wettbewerbsfähig und weiterhin am Markt erfolgreich zu bleiben und, so wie bisher, für unsere Kundinnen und Kunden eine moderne und attraktive Bank und der Finanzdienstleister Nr. 1 in unserer Region zu sein. Dabei wird es auch eine wichtige Rolle spielen, so wie in den vergangenen 200 Jahren, den Menschen und die Kundenbedürfnisse in den Mittelpunkt zu stellen. Nach diesem Erfolgsrezept werden wir auch in Zukunft unser Geschäftsmodell ausrichten. Dabei wird die Kundennähe immer ein wichtiger Teil davon sein – sie gehört zur DNA unserer Sparkasse.

Wie hat sich das Tagesgeschäft im Laufe der letzten Jahrzehnte verändert?

Wolfgang Hetz: Das „Tagesgeschäft“ hat sich im Laufe der letzten 200 Jahre stetig gewandelt. Dabei war es für die Sparkasse Bayreuth immer das Ziel, sich zukunftsorientiert an den Kundenanforderungen auszurichten und der moderne und attraktive Finanzdienstleister Nr. 1 in der Region zu sein. Technisierung, Automatisierung und Digitalisierung haben bis heute dazu geführt, dass Banking und Bankgeschäfte schnell, einfach, sicher und bequem sind. Zunehmend viele Geldgeschäfte können online, von unterwegs, erledigt werden. Die jederzeitige Verfügbarkeit „meiner“ Sparkasse ist ein Vorteil und macht es unseren Kunden einfach. Egal, wo diese sich gerade befinden. Die Mitbewerber sind heute immer weniger im Haus nebenan, sondern auch am heimischen PC oder am Smartphone zu finden. Aber gerade bei komplexeren Entscheidungen, „wenn es um Geld geht“, ist ein persönlicher Ansprechpartner, ist individuelle und an den Wünschen und Zielen des Kunden ausgerichtete Beratung vor Ort, unentbehrlich. Und dafür sorgen wir auch in Zukunft. Wesentlich verändert haben sich die rechtlichen und regulatorischen Anforderungen, sowohl „im Hintergrund“ als auch im direkten Kundengeschäft. Hat man für die Eröffnung eines

Girokontos oder für den Kauf oder Verkauf von Wertpapieren vor Jahren noch eine Unterschrift benötigt, so wird heute eine Vielzahl an Einwilligungserklärungen und Protokollen gefordert. Das ist auch für Kunden oft schwer nachzuvollziehen.


Von Jessica Mohr
jm
north