HEINERSREUTH/ALTENPLOS. 2023 ist ein wahres Jubiläumsjahr in der Gemeinde Heinersreuth. Unter anderem feiern die Feuerwehren Heinersreuth und Altenplos jeweils im Juni ihr 150-jähriges Bestehen
In diesem Jahr kann der Landesfeuerwehrverband Bayern auf 150 Jahre bayerisches Feuerwehrwesen zurückblicken. „Das bedeutet, 150 Jahre Hingabe und Herzblut für ehrenamtliches Engagement und den gemeinsamen Gedanken, anderen Menschen in Not zu helfen und immer da zu sein, wenn´s brennt“, so der Bayerische Innenminister Joachim Herrmann, bei einer Feierstunde, die dem Feuerwehrwesen gewidmet war.
In den unruhigen Zeiten des 19. Jahrhundert, mit Kriegen und der beginnenden Industriealisierung, formierte sich in Bayern aus der Notwendigkeit heraus aus Löschgruppen gut organisierte Freiwillige Feuerwehren. In den kommenden Wochen stellen wir die „Helden des Alltags“ aus Stadt und Landkreis vor.
Michael Dötsch, Erster Kommandant der Feuerwehr Heinersreuth, blickt zurück: „Highlights gibt es sicherlich viele, aber wichtig in der 150-jährigen Geschichte sind sicherlich die Umstände gewesen, dass trotz zweier Weltkriege, viel Not und Leid, es immer wieder Menschen geschafft haben, die doch für alle so wichtige Feuerwehr wieder aufzubauen. Auch Bernd Popp, Erster Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Altenplos, erinnert sich gerne zurück. Auch interessant: So berichtet der Vorsitzende der Feuerwehr Nemmersdorf über große Einsätze der Vergangenheit.
„Manche Einsätze bleiben stärker im Gedächtnis als andere. Das schwere Unwetter in Heinersreuth im Juli 1992 zum Beispiel, mit 57 Einsätzen in einer Nacht alleine im Ortsteil Heinersreuth, überschwemmte Keller und umgestürzte Bäume, Auch ein besonders prägendes Erlebnis war die Waldbrandserie im Juli 2019 sowie der Katastrophenschutzeinsatz im Ahrtal in Rheinland-Pfalz im Jahre 2021“, erinnert sich Michael Dötsch.
Hochwassereinsätze sind auch Bernd Popp besonders in Erinnerung geblieben: „Hochwassereinsätze überregional in Döbeln 2002, Deggendorf 2013 und Ahrtal 2021 im Rahmen eines Hilfeleistungskontingents. 2019 der Brand eines landwirtschaftlichen Gebäudes in Menchau. 2019 war zudem auch die Waldbrandserie mit 10 Einsätzen in einer Woche.“
Highlights gab es aber auch einige. Bernd Popp erinnert sich: „Die Einweihung des neuen Gerätehauses 1994 war ein absolutes Highlight, die Indienststellung des LF 20 im Jahre 2009 oder die Ausrichtung der Kreisfeuerwehrtage. All das sind Erinnerungen, an die man gerne zurückdenkt“.
150 Jahre sind schön und gut, aber wie sieht es mit dem Nachwuchs bei den Feuerwehren aus? Gibt es auch da Probleme, wie in manch anderen Vereinen? Das können beide Kommandanten größtenteils verneinen. Michael Dötsch: „Wir haben tatsächlich keine Nachwuchsprobleme. Nicht nur Jugendliche und Kinder finden den Weg zu uns, auch Erwachsene als Quereinsteiger.“ Auch in der Feuerwehr Altenplos sind einige Jugendliche Mitglied. Bernd Popp äußert trotzdem Bedenken: „Wir haben stets Bedarf an Nachwuchskräften. Besonders der Übergang von der Jugendfeuerwehr in die aktive Wehr, gestaltet sich schwierig, da oft Beruf oder Schule hier nur wenig Freizeit zulassen. Man bemerkt auch, dass vielen ihr Privatleben immer wichtiger ist und eine ehrenamtliche Tätigkeit hier nur wenig Platz hat“.